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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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der
Oregon
in den Flussboden wühlte. Der abrupte Bremsvorgang löste in der Messe eine wahre Porzellanlawine aus und zerschmetterte in der Sanitätsstation ein tragbares Röntgengerät, das Dr. Julia Huxley zu sichern vergessen hatte.
    Juan war einer der Ersten, der wieder auf die Beine kam. »Eric, was zum Teufel ist passiert?«
    »Der Untergrund stieg abrupt an, und ich habe es nicht kommen sehen.«
    »Max, was ist mit den Maschinen?«
    Als Sicherheitsmaßnahme hatte der Computer die Maschinen sofort ausgeschaltet, als das große Schiff Grundberührung hatte. Max studierte seinen Computermonitor, wobei sich seine Miene von Sekunde zu Sekunde mehr verdüsterte. Er bearbeitete seine Tastatur noch einige Sekunden länger.
    »Max?«, fragte Juan und dehnte den Namen seines alten Freundes.
    »Die Backborddüse ist mit Schlamm verstopft. Aus der Steuerborddüse hole ich nur noch zwanzig Prozent Leistung heraus, und das auch nur bei Schubumkehr. Wenn wir auf Vorausfahrt gehen, verstopfen wir die Düse ebenfalls.«
    »Eric«, sagte Juan, »ich übernehme das Ruder.«
    »Nummer eins hat das Ruder, okay.«
    Die Impulstriebwerksröhren waren aus einer Speziallegierung mit äußerster Präzision herausgefräst worden, wodurch mögliche Kavitationen – die Bildung von mikroskopisch kleinen Luftbläschen, die eine Bremswirkung erzeugen – vermieden wurden. Juan wusste, dass der Schlamm und Sand die Röhren höchstwahrscheinlich längst verletzt hatten und dass – wenn weiterer Schlamm durch die Röhren gepresst wurde – dies zur Folge hätte, dass sie ihre Funktionsfähigkeit einbüßten. Er selbst würde die Verantwortung dafür tragen, dem Schiff weiteren Schaden zuzufügen.
    Er schaltete die Backborddüse auf Standby und legte zunehmenden Umkehrschub auf die Steuerborddüse. Dabei sprang sein Blick zwischen den Außenkameras, die zeigten, wie das Wasser unter dem Bug des Schiffs allmählich zu schäumen begann, und den Anzeigen, die den jeweiligen Düsenstatus meldeten, hin und her. Er erhöhte den Druck behutsam bis auf fünfundzwanzig Prozent und war sich darüber im Klaren, dass er die Röhren aufraute, als wäre er ihnen mit einem Schraubenschlüssel zu Leibe gerückt.
    Die
Oregon
zeigte keine Bereitschaft, sich vom Fleck zu rühren. Sie wurde durch den Schlamm und ihr eigenes enormes Gewicht festgehalten.
    »Juan«, warnte Max.
    Cabrillo schaltete bereits die Pumpen aus. Ihm standen zwar drastische Mittel zu Verfügung, aber nur wenige machbare Alternativen. Er hatte ungefähr fünfzehn Sekunden Zeit, sich einen Plan auszudenken, ehe die Hubschrauber landeten, um die Rebellen abzusetzen, die sie transportierten. Zwei jeweils fünf Sekunden lange Salven der 20-mm-Gatling-Kanone würden die Hubschrauber vom Himmel holen. Sie würden damit jedoch außerdem die Zivilpiloten töten und das tödliche Potential seines Schiffs offenbaren. Dann würden sie sich noch immer der Patrouillenboote sowie aller möglicher anderer Schiffe erwehren müssen, die ihnen Abala auf den Hals schicken würde, sobald er bemerkte, dass die
Oregon
auf Grund saß. Die Möglichkeit, die Steine zurückzugeben oder die Mission abzubrechen, kam ihm keine Sekunde lang in den Sinn.
    »Max, wir haben den Wind im Rücken, daher sorge für einen Rauchvorhang, der dicht genug ist, um das Schiff vor jeglicher Sicht zu verbergen, und aktiviere die Feuerlöschkanonen.« Vier Wasserkanonen waren an den Ecken der Deckaufbauten installiert, und jede schaffte etwa tausend Gallonen pro Minute dank der Pumpen, die durch einen eigenen Dieselmotor angetrieben wurden. »Sie erreichen eine Entfernung von mehr als sechzig Metern. Das müsste die Hubschrauber eigentlich von einer Landung abhalten.« Er schaltete das Mikrofon ein. »Eddie, ich setze die Wasserkanonen in Gang, also halte dich bereit. Wenn das die Helis nicht von uns fernhält, dann haben deine Leute die Erlaubnis, Schrotflinten und Pistolen einzusetzen, sonst aber nichts. Das sind Waffen, wie sie auf einem Schiff in diesen Gewässern durchaus zu erwarten sind.«
    »Roger.«
    »Und, Eddie, komm mit Linc zur Bootsgarage, und trefft mich dort. Ich habe eine besondere Mission für euch. Volle Ausrüstung, um ganz sicherzugehen.«
    Cabrillo hatte seinen Platz verlassen und war schon auf halbem Weg zum Fahrstuhl, der ihn zwei Decks tiefer zur Bootsgarage in Höhe der Wasserlinie der
Oregon
bringen würde, als Hanley ihn mit einer Handbewegung stoppte. »Der Rauchvorhang leuchtet mir ein, und die Wasserkanonen

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