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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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betrachtete, musste man zu dem Schluss kommen, dass das auslösende Moment für die Entführung im Bereich der Umweltpolitik zu suchen sein musste.
    Dann fragte er sich, ob diese Entführung in irgendeinem Zusammenhang mit dem stehen konnte, in was immer Sloane Macintyre hineingestolpert war. Die Wahrscheinlichkeit war äußerst gering, außer dass beides zufälligerweise mit Namibia in Verbindung stand. Die
Skeleton Coast
spielte im Bewusstsein der Welt absolut keine Rolle, was den Umweltschutz betraf. Brasilianische Regenwälder oder vergiftete Weltmeere, damit waren die Menschen vertraut, aber nicht mit irgendeiner abgelegenen Wüste in einem Land, das kaum auf der Landkarte zu finden war.
    Dann ging ihm ein anderes Szenario durch den Kopf. Der Diamantenbergbau war einer der wichtigsten Industriezweige Namibias. Und wenn man sich ansah, wie streng – laut Sloane – der Markt kontrolliert wurde, dann war es durchaus möglich, dass sie auf einen illegalen Bergbaubetrieb gestoßen waren. Die Menschen waren nur zu bereit, ihr Leben für den Traum von unermesslichem Reichtum aufs Spiel zu setzen. Und Morde waren schon für weniger begangen worden. Aber erklärte das Pieter DeWitts offensichtlichen Selbstmord?
    Das würde es in dem Fall, wenn die Folgen, erwischt worden zu sein, schlimmer wären als ein schneller Tod.
    »Was würde mit jemandem wie DeWitt passieren, wenn er bei irgendeiner Art gesetzeswidrigen Diamantenbergbaus ertappt würde?«, wollte Cabrillo von Sloane wissen.
    »Das ist von Nation zu Nation verschieden. In Sierra Leone würde er auf der Stelle erschossen werden. Hier in Namibia würde er eine Strafe von zwanzigtausend Dollar bezahlen müssen und für fünf Jahre ins Gefängnis wandern.« Er sah sie misstrauisch an, weil sie die Antwort so schnell parat hatte. »Ich bin Sicherheitsexpertin, wie Sie sich vielleicht erinnern. Ich muss die Gesetze bezüglich des Diamanthandels in einem Dutzend Länder in- und auswendig kennen. Genauso wie Sie mit den Zollvorschriften in den Häfen, die Sie anlaufen, vertraut sein werden.«
    »Nun, ich bin trotzdem beeindruckt«, sagte Juan und fuhr dann fort: »Fünf Jahre klingt gar nicht so schlimm, auf jeden Fall nicht schlimm genug, um Selbstmord zu begehen statt die Strafe abzusitzen.«
    »Sie kennen afrikanische Gefängnisse nicht.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass sie im
Guide Michelin
mit nicht allzu vielen Sternen vertreten sind.«
    »Es sind nicht nur die Bedingungen. Die Tuberkulose- und Aidshäufigkeit ist in afrikanischen Gefängnissen die höchste auf der ganzen Welt. Einige Menschenrechtsgruppen sind der Auffassung, dass jede Gefängnisstrafe mit einem Todesurteil gleichzusetzen ist. Warum aber diese vielen Fragen?«
    »Ich versuche, eine Erklärung dafür zu finden, dass DeWitt sich lieber selbst umgebracht hat als eine Gefangennahme zu riskieren.«
    »Sie meinen, dass er möglicherweise gar kein Fanatiker oder Extremist war?«
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll«, gab Juan zu. »Es gibt da noch eine andere Geschichte, über die ich jetzt aber nicht reden kann, und ich dachte für einen Moment, dass zwischen beidem irgendeine Verbindung besteht. Ich vergewissere mich nur, dass es nicht der Fall ist. Die verschiedenen Motivationen zu kennen, könnte einen zu der Erkenntnis bringen, dass diese Ereignisse nicht zwei Teile eines einzigen Puzzles sind, sondern dass sie zu zwei völlig verschiedenen Puzzles gehören. Es ist nur so, dass es da einen erstaunlichen Zufall gibt …«
    »Und Sie hassen Zufälle«, beendete Sloane den Satz für ihn.
    »Genau.«
    »Wenn Sie mir verraten, womit Sie sonst noch beschäftigt sind, vielleicht kann ich Ihnen dann helfen.«
    »Tut mir leid, Sloane, das wäre keine gute Idee.«
    »Sie meinen, ein Wort zu viel kann einen Krieg auslösen und so weiter?«
    Sloane wollte dem Ganzen mit Schnoddrigkeit ein wenig die Spitze nehmen und ahnte nicht, als wie prophetisch sich ihre Worte erweisen sollten.

14
    Die
de Havilland Twin Otter
näherte sich der rauen Landebahn derart langsam, dass sie in der Luft fast stillzustehen schien. Obwohl sie als Modell bereits in den sechziger Jahren das Licht der Welt erblickt hatte, war der zweimotorige Hochdecker das Lieblingsflugzeug aller Buschpiloten weit und breit. Er konnte auf praktisch jedem Untergrund landen und brauchte nur dreihundert Meter Piste zum Ausrollen. Seine Startbahn war sogar noch kürzer.
    Die harte Felsplatte, die an die
Oase des Teufels
grenzte, war mit

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