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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute mir das obere Drittel mit dem Kopf genauer an.
    Nein, da gab es kein Leben mehr. Suko’s Peitsche hatte das Monstertier vernichtet. Nicht mal ein letztes Zucken rann durch den widerlichen Körper.
    Professor Finley sprach aus, was wir ebenfalls dachten. »Und das ist mal ein Mensch gewesen, den ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe. Jetzt ist es eine tote Schlange. Ein Mensch hat sich darin verwandeln können. Es kommt mir vor, als stünde ich in einem bösen Märchen. Das kann doch alles nicht wahr sein!«
    »Es ist ja vorbei, Professor«, sagte ich. »Ich weiß, dass Sie es nicht vergessen können. So etwas kann man nicht einfach so abtun, aber versuchen Sie es.«
    »Ohne eine Erklärung zu haben, Mr. Sinclair?«
    »Ich weiß, dass es Ihnen schwer fällt. Aber Sie müssen mit dem vorlieb nehmen, was ich Ihnen geraten habe. Manchmal lohnt es sich auch für einen Wissenschaftler nicht, nachzufragen. Da muss man sich mit den Tatsachen abfinden.«
    Er strich über sein schmales Gesicht und schaute danach auf den dünnen Schweiß auf seiner Handfläche. »Ich denke, dass ich in diesem Fall sogar Ihren Ratschlag befolgen werde, Mr. Sinclair. Alles andere würde mich wahnsinnig machen.«
    »Das ist gut.«
    »Es bleibt das Problem der Schlange«, sagte er mit leiser Stimme. »Sie liegt hier dreigeteilt auf dem Bett. Was soll ich mit den Stücken machen? Ich... ich... kann sie doch nicht einfach hier auf dem Bett liegen lassen und sie abholen lassen.«
    »Das muss Ihre Sorge nicht sein, Professor. Dafür werden wir sogen. Es ist nur wichtig, dass dieses Zimmer von keiner anderen Person betreten wird.«
    »Es kommt niemand. Das habe ich angeordnet.«
    »Gut. Dann gebe ich jetzt unseren Leuten Bescheid. Darf man von hier telefonieren?«
    »Es ist ein Ausnahmefall. Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an, Mr. Sinclair.«
    »Danke sehr.«
    Nach dem Telefonat ging ich nahe an die drei Überreste heran. Die Intensität der Farbe hatte etwas nachgelassen. Die Teile sahen aus wie graue Betonstücke, die jemand auf das Bett gelegt und einfach vergessen hatte.
    Das magische Reptil hatte es nicht mehr geschafft, seinen Mund zu schließen. Er stand deshalb offen, und ich konnte auch einen Blick auf die starre Zunge werfen. Nichts, gar nichts bewegte sich bei diesem Monstrum.
    Ich hörte, wie der Professor mit Suko sprach und ihm sagte: »Nie – nie mehr möchte ich so etwas oder so etwas Ähnliches noch mal erleben, verstehen Sie?«
    »Da werden Sie wohl Glück haben, Professor. Denn so dicht sind Monsterschlangen auch nicht gesät.«
    »Sie haben Humor.«
    »Ist oft das beste Elixier im Leben.«
    »Auch bei Ihrem Job?«
    »Gerade dabei, Professor...«
    ***
    Als wir das Vorzimmer zu unserem Büro betraten, sahen wir nicht eben aus wie die fröhlichen Wanderer, und das erkannte Glenda Perkins auf den ersten Blick. »Ihr braucht einen Kaffee!«
    Ich nickte. »Und wie ich den brauche.«
    »Du auch, Suko?«
    »Ausnahmsweise.«
    »Oh je, dann ist es hart gewesen.«
    »Kann man sagen.«
    Glenda stellte keine Frage mehr. Sie blieb in ihrem Vorzimmer und beschäftigte sich mit der Kaffeemaschine. Sie hatte uns beim Eintreten angesehen, dass es uns nicht danach zumute war, lustig oder locker zu sein.
    Die Reste der Schlange waren abgeholt worden. Die Kollegen hatten kaum Fragen gestellt und sich nur über den Umfang gewundert. Ich hatte schon mit einem unserer Pathologen gesprochen und ihn gebeten, sich um den toten Tierkörper zu kümmern. Wichtig war es auch, dass er einen Kollegen, einen Biologen oder Genetiker, dazuholte. Vielleicht fanden die Experten mehr über die Zusammensetzung des Blutes heraus, das mehr aus Schleim bestand.
    Da sich Sir James nicht im Haus aufhielt, hatten wir ihn über sein Handy erreicht und einen ersten Bericht gegeben. Er bat uns nur, unbedingt am Ball zu bleiben. Das hätten wir auch ohne seine Aufmunterung getan.
    Glenda kam mit dem Kaffee. Irgendwie war ich froh darüber, dass alles wieder so normal lief. Auf einmal sah ich dieses Büro als meine Heimat an.
    Sie stellte das kleine Tablett auf den Tisch, und wir bedienten uns. Klar, sie war neugierig. Deshalb schickte sie mal Suko und dann mir einen fragenden Blick zu. Da auch eine dritte Tasse Kaffee vorhanden war, wusste ich, dass sie bei uns bleiben wollte. Wie so oft fand sie ihren Platz auf meiner Schreibtischkante. So konnte sie Suko und mich anschauen.
    Auch nach so langer Zeit vergaß ich nicht, ihren Kaffee zu loben, was ihr allerdings

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