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Schlecht aufgelegt (German Edition)

Schlecht aufgelegt (German Edition)

Titel: Schlecht aufgelegt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Stricker
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ein bisschen Hirn.»
    «Wegen eines Blumenladens?», fragte Kuli und betonte das letzte Wort wie ein besonders unanständiges Schimpfwort.
    «Quatsch.» Bettina schüttelte den Kopf über so viel Naivität. «Der Blumenladen ist nur ein nettes Extra.» Ihr Blick verzerrte sich. «Aber Henning hat mir alles versprochen, verstehst du? Er hat mir alles versprochen, was Lisa bekommen hat. Er hat mir gesagt, er liebt mich. Er hat mir gesagt, er macht mich zu seiner First Lady. Ich war zuerst da. Er ist in den Laden gekommen, wollte Blumen kaufen, für seine Frau. Geburtstag oder so ein Scheiß. Es hat sofort gefunkt, es war wie Magie. Wir haben uns getroffen. Es war wunderschön. Und dann kam Lisa. Plötzlich war ich ihm egal. Er hat mich abserviert, einfach so. Sie wusste natürlich nichts von Henning und mir. Jeden Tag musste ich mir ihre Angebereien anhören. Jeden Tag hat sie mir vorgeschwärmt von ihrem berühmten Henning. Dabei kannte sie ihn nur durch mich. Ich war zuerst da. Mich wollte er! Mich!»
    Sie hielt erschöpft inne.
    «Mord aus Eifersucht», fasste Kuli zusammen.
    Sie setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und senkte den Kopf. «Ich wollte das gar nicht», sagte sie leise. «Kaum wart ihr weg, bin ich zu ihr rein. Ich wollte ihr nur sagen, dass sie aufhören soll, sich mit Henning zu treffen. Mehr nicht. Dann saß sie da und hat geblutet. Ich hab natürlich gedacht, ihr wart das, aber sie hat gesagt, das war Henning, und dann hat sie geweint. Sie hatte Schluss gemacht mit ihm, das hat er nicht vertragen. Hat das Foto aus einer Schublade gezogen und mir unter die Nase gerieben. Wollte mein Mitleid, weil er sie geschlagen hat. Diese Schlampe!» Sie hob den Kopf und sah plötzlich wieder so aus, als hätte sie mit all dem nichts zu tun. «Da hab ich rotgesehen», sagte sie tonlos. «Passiert mir manchmal. Und weißt du was?»
    «Nein», flüsterte Kuli.
    «Das war total einfach», lächelte sie. «Geht richtig leicht. Du nimmst dir irgendeinen schweren Gegenstand, der irgendwo herumsteht, und schlägst zu. Und noch mal. Und noch mal. Und irgendwann bewegt sich da nichts mehr.»
    Kuli atmete tief durch. «Bettina, du bist krank», sagte er vorsichtig.
    Sie zeigte auf Kulis Plattensammlung. «Wir haben alle unsere Zustände», entgegnete sie unbeeindruckt. Kuli fand den Vergleich unangemessen, musste aber konzentriert bleiben.
    «Wie hast du das denn bloß geschafft, keine Spuren zu hinterlassen?», fragte er.
    «Arbeitshandschuhe», sagte sie. «Hab ich fast immer dabei. Was für ein Glück, oder?»
    «Woher wusstest du eigentlich, dass wir zu Lisa gegangen sind? Wir hätten ja auch ganz woanders hingehen können. Ist doch ein Mehrfamilienhaus», wunderte sich Kuli.
    «Klar», sagte sie. «Aber ihr habt bei Lisa geklingelt. Das konnte ich sehen. Und als ich deine Visitenkarte auf dem Tisch gesehen habe, habe ich dich mit dem Handy gegoogelt. Geht ganz schnell, so was.»
    «Und hast mich gefunden?»
    Bettina nickte. «Auf so einem alten Bandfoto. Mann, saht ihr da scheiße aus. Holzfällerhemden und zerrissene Jeans. Aber schlanker warst du damals.»
    Kuli beschloss, noch heute Abend in Mülheim anzurufen und seinen alten Schlagzeuger Sippi aufzufordern, das Foto aus dem Netz zu nehmen.
    «Aber warum hast du mir das Bild von Lisa und Bürger in den Briefkasten geworfen?», fragte er. «Warum ich?»
    «Uli», sagte Bettina nachsichtig und trank einen Schluck von ihrem Wasser. «Weil du nicht allzu clever aussiehst. Und weil ich mir dachte, dass du oder ihr da irgendwas veranstaltet mit Henning. Entweder zur Polizei oder zur Presse rennt und ihn damit zum Verdächtigen macht. Irgendein Eklat halt. Hauptsache, Henning ist am Arsch, und ich bin aus der Sache raus. Aber genug mit dem Gequatsche.»
    Sie stellte das Wasser auf Kulis Computertisch ab, griff in ihre Handtasche und zog eine handliche Damen-Pistole hervor.
    «Jetzt wird’s aber albern», sagte Kuli erschrocken und hob doch besser mal die Arme.
    «Eine Taurus PT 111. Aus Amerika. Kann gut damit umgehen», sagte Bettina kühl und zielte auf ihn. «Ich habe es mir gerade überlegt. Ich nehme einfach die Zweihunderttausend und gehe damit auf eine lange Reise.» Sie zeigte auf die Sporttasche. «Gib sie mir», forderte sie ihn auf.
    Kuli seufzte, nahm die Hände runter und griff nach der Tasche.
    «Ich will das Geld sehen», sagte sie.
    Kuli stellte die Tasche vor sich wieder auf den Boden und zögerte.
    «Na los», schimpfte sie.
    Er öffnete den

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