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Schlechte Medizin: Ein Wutbuch (German Edition)

Schlechte Medizin: Ein Wutbuch (German Edition)

Titel: Schlechte Medizin: Ein Wutbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Frank
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Nichtmedikamentöse Behandlungsstrategien bei Hypertonie: Steigerung der körperlichen Aktivität,Version 1.0, 23. 8. 2010)
    Resultat IQW i G : » Es liegt somit insgesamt kein Beleg für und kein Hinweis auf einen patientenrelevanten Nutzen bzw. Schaden vor. «
    Meine Deutung: Sport macht vielen Menschen Spaß, und genau dann empfehle ich ihn auch. Menschen jedoch zu Sport zu nötigen, weil es gut fürs Herz sei, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.
    Fragestellung: Gewichtsreduktion hilft übergewichtigen Patienten mitTyp-2-Diabetes (VorberichtV09-02, Behandlung der Adipositas bei Patienten mit Diabetes mellitusTyp2, Institut für Qualität undWirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ( IQW iG),Version 1.0, 4. 10. 2011)
    Resultat IQW i G : » In Adipositas- und Diabetesleitlinien wurde für Patientinnen und Patienten mit Adipositas und Diabetes mellitusTyp 2 grundsätzlich eine Gewichtsreduktion und zur Behandlung der Adipositas insbesondere eine Ernährungs-, Bewegungs- undVerhaltenstherapie empfohlen. Einige Leitlinien nannten zudem ab einem BMI ≥ 27 kg / m 2 bzw. ≥ 28 kg / m 2 die medikamentöseTherapie und ab einem BMI ≥ 35 kg / m 2 die operativeTherapie als eine therapeutische Option. Die Leitlinienempfehlungen waren mit einem uneinheitlichen oder fehlenden Grade of Recommendation und / oder Level of Evidence hinterlegt.
    ZurTherapie der Adipositas bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitusTyp2 lagen keine systematischen Übersichten vor, die für diesen Bericht relevante Summationsergebnisse zu patientenrelevanten Endpunkten enthielten. Die eingeschlossenen systematischen Übersichten lieferten wenige für diesen Bericht relevante Einzelergebnisse aus RCT s. Dieselassen möglicherweise Rückschlüsse auf eine erhöhte Rate unerwünschter Ereignisse bei der medikamentösenTherapie mit Orlistat und auf eine erhöhte Diabetesremissionsrate nach einer operativenTherapie zu. Eine genauere Prüfung und Bewertung der in den systematischen Übersichten berichteten Einzelergebnisse aus RCT s auf Studienebene erfolgte jedoch nicht.
    Aufgrund der fehlenden Ergebnisse aus systematischen Übersichten ist eine Bewertung der Evidenzbasis der Leitlinienempfehlungen auf Basis der systematischen Übersichten nicht möglich. «
    Meine Deutung: Obwohl fast jeder Diabetesexperte jahrzehntelang reflexartig übergewichtige Zuckerpatienten zum Abnehmen nötigte, gibt es keinerlei Nachweis darüber, ob er seinen Patienten damit einen Gefallen getan hat. Adipositas-Leitlinien sind bei derVergabe von Empfehlungsgraden äußerst schlampig vorgegangen. Im Rahmen von Appetitzüglern (Orlistat) oder operativen Methoden zur Gewichtsreduktion gibt es sogar Hinweise, dass man Patienten dadurch Schaden zugefügt hat.
    Fragestellung: Nutzenbewertung einer langfristigen, normnahen Blutzuckersenkung bei Patienten mit Diabetes mellitusTyp2 (Rapid Report A05-07, Normnahe Blutzuckersenkung bei Diabetes mellitusTyp2, Institut für Qualität undWirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen [ IQW i G ],Version 1.0, 6. 6. 2011)
    Resultat IQW i G : » Bei Patienten mit Diabetes mellitusTyp2 ist für keinen der hier untersuchten patientenrelevanten Endpunkte ein Nutzen bzw. Schaden einer ›normnahen‹ Blutzuckersenkung belegt, d. h. weder für die Gesamtmortalität noch für Folgekomplikationen des Diabetes mellitus (tödliche oder nicht-tödliche Myokardinfarkte, tödliche oder nicht-tödliche Schlaganfälle, terminale Niereninsuffizienz, Amputationen oder Erblindung) und auch nicht für die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Ein belegter Nutzen bzw. Schaden hinsichtlich therapieassoziierter Faktoren (schwere Hypoglykämien oder schwerwiegende unerwünschte Ereignisse) liegt ebenfalls nicht vor. Auch ein vorteilhafter bzw. nachteiliger Effekt auf Surrogate wieVorstufen der Erblindung oderVorstufen der terminalen Niereninsuffizienz ist nicht nachgewiesen.
    Allerdings bestehen Hinweise auf einen Schaden durch vermehrte schwere Hypoglykämien und vermehrte schwerwiegende unerwünschte Ereignisse unabhängig von Hypoglykämien. «
    Meine Deutung: Jahrzehntelang hat man Zuckerpatienten bezüglich des Blutzuckers mit Medikamenten scharf eingestellt, ihreWerte also auf die Norm gesenkt. Ein positiver Effekt lässt sich jedoch dadurch allgemein nicht erzielen.Wahrscheinlicher ist es, dass solche Patienten mit den Folgen schwerer Unterzuckerung und anderen Komplikationen rechnen müssen. Dies entspricht auch den Ergebnissen bereits zitierter

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