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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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fragte er.
    »Morgen früh.« »Dann sollte ich dich vielleicht vorher nicht zu sehr aufregen?«
    »Mein Gott, willst du mir einen Striptease vorführen?«
    »Wäre das Beste, was du je gesehen hast, aber nein. Du musst Leonard sagen, dass er sich stellen soll.«
    »Das haben wir doch alles schon durchgekaut«, sagte ich.
    »Nein. Du musst ihn dazu bringen, dass er kommt. So, wie es jetzt aussieht, ist er aus dem Schneider.«
    »Wie das?«
    »Die Biker in der Bar. Sie haben Leonard allesamt einen gemeinen Nigger genannt und ihn auch sonst mit so üblen Ausdrücken belegt, dass politisch korrekte Liberale vom Himmel fallen und sich die Brust halten und die verdammten Ultra-Konservativen vor Freude Luftsprünge machen würden, wenn ich sie laut ausspräche.«
    »Komm zur Sache.«
    »Sie stimmen alle darin überein, dass er viel zu beschäftigt war, vor ihnen zu fliehen und sich zu verstecken, um McNee umgelegt haben zu können, den sie Pferd nennen.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dass sie ihn Pferd nennen?«
    »Dass er Pferd genannt wird und in Wirklichkeit McNee heißt. Aber was ist mit Leonard?«
    »Leonard hätte keine Zeit gehabt, jemanden umzulegen. Es ist nicht so, dass sie versuchen würden, ihm ein Alibi zu geben. Aber ihre Aussagen geben ihm trotzdem eines.«
    »Du würdest mich doch nicht reinlegen, oder? Das ist doch kein Trick?«
    »Sag Leonard, er soll sich stellen. Er wird eine Strafe zahlen, weil er den Laden zusammengeschossen hat, und vielleicht wegen tätlichen Angriffs unter Anklage gestellt. Wahrscheinlich muss er dem Blazing Wheel ein neues Schild spendieren. Er wird einen Haufen Fragen beantworten müssen, aber am Ende braucht er sich nicht mehr zu verstecken. Wir können sagen, er hätte sich vor den Bikern versteckt, weil er um sein Leben gefürchtet hätte. Dass er die ganze Zeit in den Wäldern gewesen ist … Da ist er doch, oder?«
    Ich sagte gar nichts.
    »Also schön, ganz wie du willst«, sagte Charlie. »Aber wie es aussieht, hat er den Hals aus der Schlinge gezogen.«
    »Hol mich der Teufel.«
    »Ja, mich auch. Bring ihn gleich morgen früh ins Revier, nachdem du hier raus bist.«
    »Das wird wohl eher nach dem Mittagessen sein. Das Krankenhaus muss mich erst formal entlassen.«
    »Also wusstest du die ganze Zeit, wo er war?«
    »Sagen wir einfach, ich glaube, ich kann mich mit ihm in Verbindung setzen.«
    »Ja. Klar. Also morgen Mittag. Aber nicht später. Verstanden?«
    Alles in allem lief es ziemlich glatt. Leonard kam nicht ungeschoren davon. Ein Gerichtstermin wurde festgesetzt, und es war sicher, dass er eine Strafe zahlen würde. Er war auch als Verdächtiger im Mordfall Pferdepimmel noch nicht völlig aus dem Schneider, aber niemand versuchte ihm die Sache anzuhängen. Nicht, da die Biker ihm tatsächlich ein Alibi gaben. Er wurde fast schneller abgefertigt und aus dem Kittchen entlassen, als ich aus dem Krankenhaus kam, und er musste nicht in einem Rollstuhl rausfahren wie ich.
    Das habe ich nie begriffen. Man geht ins Krankenhaus, dort wird man entlassen, und egal, ob man die Wände hochklettern kann, man wird in einem Rollstuhl hinausgefahren. Das ist eines der kleinen Rätsel des Lebens wie UFO s und das Ungeheuer von LochNess.
    Am Morgen nach Leonards Entlassung war es heiß und grell, aber es wehte ein kühler Wind. Wir trafen uns in seinem Haus, um dort aufzuräumen, sagten uns aber schließlich, zum Teufel damit.
    Ich fuhr zu meinem Haus, und er folgte mir in seinem gemieteten Chevy. Wir holten uns Holzstöcke und ein paar Angelhaken, gingen durch den Wald zu der Stelle, wo der Bach sich verbreiterte, und hockten uns hin, um dort Barsche zu angeln.
    »Ich kann mir das Chaos heute einfach nicht antun«, sagte Leonard. »Außerdem erinnert es mich immer an Raul.«
    »Das Chaos?«
    »Nein. Das Haus, du Trottel.«
    »Hast du irgendeine Vorstellung, wer für das Chaos verantwortlich ist?«, fragte ich.
    »Ich nehme an, es waren die Biker. Sie haben herausgefunden, wo ich wohne, dann nach mir gesucht, mich nicht angetroffen und alles kurz und klein geschlagen. Dazu würden die Motorradreifenspuren passen, die du gefunden hast.«
    »Ja, aber ich weiß nicht«, sagte ich. »Die Biker waren ziemlich ehrlich bei allem. Aber das haben sie nicht zugegeben.«
    »Sie waren nur ehrlich, wo sie sagen konnten, was für’n Arschloch ich bin. Und weißt du was: Sie haben recht.«
    »Daran habe ich nie gezweifelt. Die Sache ist nur die, dass dieses Chaos mich stört. Ich finde, du solltest

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