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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Playboy, aber ich kenne mich gut genug aus, um zu wissen, dass ich besser aussehe als ein Kleiderständer. In meinem Alter werde ich nicht mehr lange eine gute Figur haben, also nutze ich sie besser, solange ich sie noch habe.«
    »Ich lasse vielleicht ab und zu meine Biologie bellen«, sagte ich, »aber mein endgültiges Urteil fälle ich mit dem Herzen, nicht mit den Augen. Und nur fürs Protokoll, was das Aussehen betrifft, sind Sie weit von einem Kleiderständer entfernt. Aber das ist nicht das Entscheidende für mich. Wie Sie aussehen, meine ich. Ich bin in den Sechzigern aufgewachsen. Ich bin für Gleichberechtigung, und ich bin für Frauen. Ich befürworte sogar den Feminismus, solange er nicht so dämlich und heftig rüberkommt wie extremes Ma-chotum … Gibt es das Wort überhaupt?«
    »Wen interessiert das? Ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Schön. Wie auch immer, Fanatismus auf beiden Seiten stößt mich ab. Wie ich schon sagte, ab und zu bellt meine Biologie, aber wenn es hart auf hart geht, gehöre ich nicht zu der Sorte Männer, die sich von ihren Hormonen rumschubsen lassen. Ich glaube eigentlich, dass ich aus härterem Holz geschnitzt bin.«
    »Ich bin auch in den Sechzigern aufgewachsen«, sagte Brett, »aber ich hoffe, Sie haben zumindest einen Funken von einem männlich chauvinistischen Schwein in sich, sonst hätte ich zu viel Zeit damit verbracht, mir die Haare zu kämmen. Dieser Ausdruck wird doch immer noch benutzt, oder? ›Männlich chauvinistisches Schwein‹?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte ich.
    »Männer und Frauen, Biologie und der gottverdammte Bundeshaushalt«, sagte Brett. »Ein einziges Chaos, nicht?«
    Ich bejahte.
    Brett sagte: »Wenn man eine Frau ist und Sex mag, ist man eine Hure. Wenn man keinen Sex mag, ist man frigide. Wenn man seinen Charme einsetzt, um Sex zu bekommen, hassen einen die Feministinnen, und wenn man nicht jeden gottverdammten harten Schwanz heiratet, der es mit einem getrieben hat, halten einen die Männer für eine männermordende Schlampe, oder man ist wieder da, wo man angefangen hat. Man ist eine Hure.«
    »Das ist verwirrend«, sagte ich.
    »Und wissen Sie was?«, sagte Brett. »Ich finde, Sie können sich ruhig etwas von Ihrem Schwanz rumschubsen lassen, ich würde selbst gern ein wenig daran rumschubsen.«
    »Sie haben recht«, sagte ich. »Ich nehme diesen ganzen Blödsinn zurück. Fangen Sie mit dem Rumschubsen an.«
    Ein gutgekleideter Kellner kam an unseren Tisch. Ein gutaussehender Student von ungefähr neunzehn Jahren. Er war sehr höflich und verhielt sich so, als könne er es gar nicht erwarten, uns Speisekarten zu bringen, unsere Bestellung aufzunehmen und in der nächsten Stunde oder so unser Essenssklave zu sein. Ich erwischte ihn dabei, wie er auf Bretts Möpse starrte, aber ich hielt es für unhöflicher, ihn aufzufordern, damit aufzuhören, als ihn einfach zu ignorieren. Außerdem konnte ich es ihm im Grunde nicht einmalverdenken. Es ist leicht, einen Haufen Müll daherzureden, dass das Aussehen keine Rolle spielt und es auch so sein sollte und es mit der Zeit und der größeren Reife unwichtiger wird, aber bei Männern ist der Augapfel direkt mit dem Schritt verbunden, und das ist der traurige Lauf der Dinge, und egal wie viele Bücher über das politisch Korrekte geschrieben werden, die einäugige Schlange, die zwischen den Beinen der Männer lebt, wird sie nicht lesen und trachtet nur nach Befriedigung.
    Der Kellner nahm unsere Getränkebestellung auf und ging. Während ich die Speisekarte studierte, stellte ich fest, dass ich mich ein wenig schuldig fühlte. Ich amüsierte mich, würde ein gutes Essen zu mir nehmen und saß mit einer gutaussehenden Verabredung an einem Tisch, während Leonard mit einer Dose Thunfisch, einer Handvoll mieser Fernsehsender und ohne Vanilleplätzchen zu Hause saß.
    Tja, er konnte jederzeit zu Burger King gehen.
    Als der Kellner mit unseren Getränken zurückkam, bestellten wir ein Dutzend Austern, Steaks und Salat. Die Austern kamen, und Brett aß ihre mit reichlich Zitrone und Soße, und ich aß meine nur mit Zitrone. Der Salat kam, und es war ein guter Salat oder jedenfalls so gut, wie Salate in Texas sein können. Die texanische Vorstellung von Salat sind ein paar Bananen und Erdbeeren in Zitronengelee.
    Die gebackenen Kartoffeln hatten alle erforderlichen Zutaten. Käse, saure Sahne, Butter, gebratene Speckwürfel. Die Steaks waren auch nicht schlecht und beide medium gebraten. Ich trank ein

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