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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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dorthin gehen.
    Ich warf mich selbst ein wenig in Schale. Dunkle Hose, dunkelblaues Sportsakko mit einem hellblauen Hemd. Ich wischte meine Schuhe mit einem Putzlappen ab, bis sie fast wie poliert aussahen. Ich hatte eine Krawatte in meiner Jackentasche, die ich jedoch nicht trug. Es war eine nette Krawatte. Vielleicht konnte ich sie später herausholen und sie Brett zeigen, nur um ihr eine Vorstellung davon zu geben, wie ich ausgesehen hätte, wenn ich sie umgebunden hätte.
    Als ich Brett abholte, wünschte ich, ich hätte die Krawatte angelegt. Sie sah nett aus. Sie trug eine weiße Bluse mit einem blauen Muster darauf, einen blauen Rock, dunkelblaue Schuhe und dunkle Strümpfe. Sie war nur leicht geschminkt, und ihre Haare glänzten wie die einer Göttin. Die Bluse enthüllte den Ansatz ihrer Brüste, und sie roch so gut, dass ich dachte, ich müsste am Straßenrand anhalten und eine Zeit lang weinen.
    »Ich hoffe, ich sehe einigermaßen aus«, sagte sie. »Ich wollte heute Abend schon allen Feministinnen ins Gesicht spucken und ein hautenges Superluxus-Bums-mich-zu-Tode-Outfit ohne Unterwäsche anziehen. Wenn ich das anhabe, sieht es so aus, als würde mein Dingsbums beim Gehen eine Walnuss schälen.«
    Ich konnte darauf nur antworten: »Ich bin sicher, das hätte auch sehr nett ausgesehen.« »Tja, das hier muss reichen. Ich wollte nicht, dass Sie bei unserer ersten Verabredung ins Schwitzen geraten.«
    »Es ist prima«, sagte ich. »Sieht toll aus.«
    »Das hoffe ich«, sagte sie. »Eigentlich ist es sogar etwas schmerzhaft. Ich habe einen von diesen BH s angezogen, die die Möpse anheben. Sie sind nicht so angenehm formend, wie auf der gottverdammten Schachtel behauptet wird. Es ist ein Gefühl, als hätte ich jeweils einen Wagenheber darunter.«
    Auf dem Weg zum Restaurant machten wir romantische Konversation wie diese, und als wir drinnen waren und an unserem Tisch saßen, setzte sich ein Bursche in einem weißen Dinnerjackett hinter eine Orgel und spielte und sang so furchtbar, dass ich einen Moment lang glaubte, er sei Komiker. Als mir klar wurde, dass er keiner war, sagte ich: »Es tut mir leid. Ich hätte mit Ihnen zu Burger King gehen können, und wir hätten Fats Domino in der Jukebox hören können. Als ich zuletzt hier war, gab es diesen Clown noch nicht.«
    »Das muss dann am Weihnachtsabend 1984 gewesen sein, weil ich oft hier war und es ihn gibt, seit ich herkomme. Er konnte noch nie den Ton halten, nicht mal in einem verschlossenen Tupperware-Topf Aber er bringt eine verdammt gute Version von ›Pop Goes the Weasel‹, und zu Weihnachten hat er ein Medley in seinem Repertoire, das mit ›Rudolph the Red-Nosed Reindeer‹ endet und einem das gottverdammte Herz bricht.«
    Ich lächelte sie an. »Sie sind ganz eindeutig etwas Besonderes, Brett.«
    »Nicht wirklich«, sagte sie. »Ich gebe mich nur dreist. In Wirklichkeit bin ich ein Paragraphenreiter. Diese Verabredungsgeschichte verwirrt mich. Ich weiß nicht, ob ich noch mal eine richtige Beziehung will oder nur einen schnellen Fick. Was ist mit Ihnen?« »Es wäre mir überhaupt nicht recht, wenn ich mich für eines davon entscheiden müsste.«
    »Ich verrate Ihnen auch ein Geheimnis. Ich mache mich nicht an alle Männer so ran wie an Sie.«
    »Das sagen Sie ständig.«
    »Tue ich das?«
    »Ja.«
    »Na ja, Sie gefallen mir wirklich. Wenn Sie Geld hätten, würden Sie mir noch mehr gefallen.«
    »Sie gefallen mir auch, aber ich habe kein Geld.«
    »Das habe ich auch nicht geglaubt. Sie sehen nicht so aus, als hätten Sie mehr als ein paar Dollar in der Tasche.«
    »Keine Sorge. Das Essen kann ich bezahlen.«
    Sie lächelte wieder. Verdammt, ich mochte dieses Lächeln.
    »Es macht mir nichts aus, dass Sie kein Geld haben«, sagte sie, und sie streckte die Hand aus und legte sie auf meine. »Ich habe nur gesagt, es wäre ganz praktisch, wenn Sie welches hätten. Und dass ich Ihnen gefalle, ist gut. Aber Frauen, die ein gewisses Aussehen haben, gefallen Männern sofort. Und es gibt Männer, die, wenn es lange genug her ist und es spät genug ist und sie betrunken genug sind, und manche brauchen nicht mal zu trinken … Na ja, sie würden eine schielende, dreihundert Pfund schwere Sau in einer Traktorkabine vögeln.«
    »Sie sollten stolz auf diese Burschen sein«, sagte ich. »Weil sie glauben, dass das Aussehen keine Rolle spielt. Das ist eine sehr moderne Einstellung, finden Sie nicht?«
    »Ich glaube, ich bin vielleicht kein Model aus dem

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