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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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VERWANDT . Es gab eine Jane Skipforth, die Anfang dieses Jahrhunderts gestorben war, AN KOMPLIKATIONEN MIT MÄNNERN . Ein Bill Smith, der im Ersten Weltkrieg gestorben war. SEIN FLUGZEUG IST ABGESTÜRZT, ABER SEINE SEELE HAT SICH EMPORGESCHWUNGEN . Ein Frank Jerbovavitch, der alt geworden und gestorben war. Ein Willie ohne Daten, nur Willie. Ein Fred Russel nur mit Daten. Ohne Erwähnung seiner Beziehung zu dem berühmten Künstler dieses Namens aus dem Westen.
    Und so ging es weiter. Aber es spielte im Grunde keine Rolle, was auf den Grabsteinen stand oder nicht stand. Unter der Erde waren alle Brüder und Schwestern.
    Leonard blieb vor Rauls Grab stehen und sagte: »Irgendwie bedeutet ein Grab gar nichts. Es ist genauso wie beim Begräbnis meines Onkels. Er ist tot, und mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.«
    Leonard schob mit dem Fuß etwas Erde auf das Grab, und wir gingen.

12
    Als wir wieder bei Leonard zu Hause waren, tranken wir einen Kaffee und unterhielten uns ein wenig, aber es war keine sehr lebhafte Unterhaltung.
    Nach einer Weile verstand ich den Wink und sagte Leonard, dass ich heimfahren und ihn am nächsten Tag anrufen würde. Er hätte mich beinahe zur Tür getragen. Er stand auf der Veranda, als ich in meinen Pickup einstieg.
    »Hap«, sagte er, »ich habe niemanden lieber um mich als dich. Aber es gibt Situationen, da will ich einfach allein sein.«
    »Ich verstehe.«
    »Das ist so eine Situation.«
    »Kein Problem.«
    Ich fuhr nach Hause und dabei an Leonards altem Haus vorbei, das nicht weit von meinem stand. Ich warf einen sehnsüchtigen Blick darauf. Es war vernagelt und hatte einen Grauschleier. Der alten Fernsehantenne, die aus der Seite des Hauses spross und sich auf dem Dach ausbreitete, war vom Wind ziemlich übel mitgespielt worden. Sie sah wie die riesige Hand eines Außerirdischen aus, die verfault war, sodass nur noch die Knochen übrig waren. Farbe blätterte wie Schuppenflechte von der Veranda und der Haustür ab. Das Gras war hoch und nickte im Wind.
    Ich wünschte, Leonard würde aus dem Haus seines Onkels ausziehen und wieder nach Hause kommen. Das Haus war nicht viel, aber es gefiel mir, dass er nicht weit von mir wohnte. Wir hatten hier gute Zeiten erlebt, und vielleicht würden sie nie wiederkommen. Mittlerweile war das Leben im Weg.
    Ich war ziemlich aufgedreht, als ich zu Hause ankam, also versuchte ich es mit einer Dusche, aber die halfauch nicht. Ich saß eine Weile herum und versuchte zu lesen, versuchte fernzusehen, versuchte Musik zu hören. Nichts davon brachte mir irgendwas.
    Der Tag schleppte sich dahin. Ich musste an Brett denken. Ich schaute auf die Uhr. Es war später Nachmittag, aber sie würde erst spät am Abend zur Arbeit gehen. Ich wählte ihre Nummer. Nach dem dritten Klingeln hob sie ab.
    »Honey, ich dachte schon, ich müsste meine Haare auf der anderen Seite scheiteln«, sagte sie.
    »Noch mal, wie war das?«
    »Ich dachte schon, ich hätte es nicht mehr drauf.«
    »Üben Sie das oft?«
    »Eigentlich nicht. Und normalerweise bin ich auch nicht so ein Flittchen, aber ich habe schon eine Ewigkeit niemanden mehr getroffen, der mich interessiert.«
    »Das ist sehr schmeichelhaft. Was interessiert Sie denn so an mir?«
    »Ich liebe einfach diese kleine kahle Stelle.«
    »Ich glaube, das ist nicht Ihr Ernst.«
    »Wissen Sie, Sie haben recht. Es stimmt nicht.« Brett lachte. Das Lachen war ebenso nett wie ihr Lächeln. »Ich weiß nicht. Nicht wirklich. Sie haben irgendwas an sich. Sie erinnern mich an einen großen Hundewelpen. Ich glaube, das ist es.«
    »Wuff wuff«, sagte ich.
    »Wie wär’s, wenn Sie mich zum Essen ausführen? Ich habe noch nicht gegessen, und ich muss bald zur Arbeit. Es war so ein Tag, an dem ich nur Kaffee zu essen bekommen habe.«
    »Für mich war es auch so ein Tag. Vielleicht können wir uns gegenseitig aufheitern.«
    »In fünfundvierzig Minuten«, sagte sie.
    Wir gingen in einen teuren Laden namens West Coast. Der Laden sieht besser aus, als das Essen schmeckt, obwohl es nicht schlecht ist. Das West Coast liegt auf einem Hügel, und davor steht eine große Reklametafel, auf der die Spezialitäten der Woche aufgelistet sind, dabei handelt es sich meistens um irgendwelche Meeresfrüchte oder Steak.
    Das eigentliche Restaurant besteht aus großen Holzfliesen und ausgedehnten Glasflächen. Es gibt ordentlich gestutzte Büsche und Sträucher und einen Haufen Parkplätze. Aus irgendeinem Grund werfen die Leute sich in Schale, wenn sie

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