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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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gedankt haben, dass ich Earls Kopf in Brand gesetzt und seine Grütze durchgeschüttelt habe, aber sie schätzten sich glücklich, dass er nicht mehr genug im Oberstübchen hat, um noch auf krumme Dinger zu kommen. Stattdessen versucht er, sich nicht zu oft in die Hose zu machen und zu lernen, sich nicht die Finger abzulecken, nachdem er in seinen tieferen Regionen auf Erkundungstour gegangen ist. Das ist jetzt so eine Art Lebensaufgabe für ihn. Darauf zu achten, keine Scheiße an den Fingern zu haben.«
    »Immer ein wichtiger Punkt«, sagte ich.
    »Nachdem ich weggezogen bin, hat mir seine Familie noch ein paar Jahre lang Weihnachtskarten geschrieben«, sagte Brett. »All das ist in Gilmer passiert, und ich kann nicht sagen, dass ich die Stadt vermisse oder oft zurückschaue, aber ab und zu vermisse ich das Yamboree. Sie wissen schon, das Süße-Kartoffel-Fest, was dort einmal im Jahr gefeiert wird.«
    »Ich war schon mal da.«
    »Was mich echt anmacht, ist der Hauptumzugswagen. Er hat immer die Form einer großen Yamswurzel oder einer süßen Kartoffel, aber das Ding sieht aus wie ein großer brauner Hundehaufen. Als ich noch in der High School war, bin ich mal daraufgefahren. Einmal war ich die Yamboree-Königin. Ich weiß noch, ich hatte Apfelwein von Boones Farm getrunken und ritt auf diesem Hundehaufen über die Main Street. Ich winkte allen Leuten zu und war so aufgedreht, dass ich beinahe runtergefallen wäre. Die Leute dachten, ich wäre einfach nur so hysterisch glücklich darüber, die diesjährige Hundehaufen-Königin zu sein. Das war, als ich anfing, mich mit Earl zu treffen. Damals war er gar nicht so schlecht, und ich habe ein paar schöne Erinnerungen, aber die beste ist die letzte, als Earl mit brennendem Kopf durch den Garten lief, kurz bevor der Nachbar ihn zu Fall brachte und das Feuer mit seinem Gartenschlauch löschte.«
    »Hat er das Feuer mit dem Schlauch ausgeschlagen oder das Wasser aufgedreht?«
    Brett lachte. »Er hat das Wasser aufgedreht. Wenn ich an diesen Tag denke, wird mir innerlich ganz warm ums Herz. Nicht so warm wie Earls Kopf. Aber warm.«
    »Ich nehme nicht an, dass noch andere Beziehungen von Ihnen mit einer Tragödie endeten?«
    »Keine Sorge. Earl ist der Einzige, den ich je in Brand gesteckt habe, und einen Spaten nehme ich seitdem nur in die Hand, wenn ich ein paar Blumen einpflanze. Manchmal passieren solche Dinge eben. Was zu viel ist, ist zu viel. Seinen Wagen habe ich auch verbrannt. Ich war so gottverdammt wütend, als sein Kopf nicht mehr brannte, dass ich seinen Wagen in die Einfahrt fuhr, Benzin darüber schüttete und ihn in Brand setzte. Das habe ich getan, weil er den Wagen besser behandelte als mich.«
    »Das muss ein großer Tag für Sie gewesen sein.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen«, sagte Brett. »Und wissen Sie was? Ich habe eine Freundin, die im Moment genau dieselbe Scheiße erlebt. Sie haben Ella kennengelernt, nicht wahr?«
    »Sie ist auch Krankenschwester?«
    »Das ist sie«, sagte sie. »Sie hat mir erzählt, sie hätte mit Ihnen geredet. Ihr Mann schlägt sie regelmäßig, und sie will ihn einfach nicht verlassen. Ich habe alles getan, um sie dazu zu bringen, aber sie haut einfach nicht ab, und seinen Kopf will sie auch nicht in Brand setzen.«
    »Wahrscheinlich ist das auch besser so, Brett.«
    »Das nehme ich auch an, aber sie müsste irgendwas tun.«
    »Ich wünsche ihr Glück«, sagte ich.
    »Glück hat nicht das Geringste damit zu tun«, sagte Brett.
    Nach dem Abendessen fuhr ich Brett zu sich nach Hause, und sie machte Kaffee und zog sich dann für die Arbeit um. Während sie sich umzog, saß ich auf dem Sofa, trank meinen Kaffee und sah mir das Wohnzimmer an. Es war ordentlich und schlicht. Sie hatte eine Reihe von Büchern, hauptsächlich Fachbücher über ihren Job und dazu ein paar Bestseller. Ein paar Kinkerlitzchen. Keine Spaten und keine Anzünderflüssigkeit. Es gab Fotografien ihrer beiden Kinder. Auf den Fotos waren sie wahrscheinlich im pubertären Alter. Hübsche Kinder. Das Mädchen sah aus, als würde sie erwachsen ihrer Mutter ähneln. Was sie mittlerweile wahrscheinlich auch tat. Bis auf die Narbe und das Hinken. Der Junge sah nett aus. Riss wahrscheinlich eine Menge Frauen beim Aikido-Unterricht und mit seinen Taoismus-Diskussionen auf. Ich fragte mich, wie er mit einer linken Geraden auf die Nase und einem raschen Tritt in die Eier zurechtkommen würde.
    Brett kam in ihrer Schwesterntracht herein. »Tut mir leid, dass

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