Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
Vom Netzwerk:
war?«
    »Ja.«
    »Jetzt schmeckt er, als wäre er in jemandes schmutziger Socke gewälzt worden.«
    »Oh, gut. Ich kann’s kaum erwarten … Was glaubst du, für wen der Bursche in dem Pontiac arbeitet?«
    »King Arthur«, sagte Leonard.
    »Du hast dir nicht gerade viel Zeit genommen, um dir die Antwort zu überlegen.«
    »Nein. Du hast mich gefragt, was ich glaube, und ich hab’s dir gesagt.«
    »Aber du weißt doch bestimmt noch, dass ich Mr. Pontiac schon gesehen habe, bevor wir dem Chili-Imperium einen Besuch abstatteten.« »Weil er mein Haus beobachtet hat. Er wollte wissen, wer dorthin kommt. Du warst zufällig da.«
    »Aber er hat aufgehört, mich zu verfolgen. Er ist jetzt erst kürzlich wieder aufgetaucht.«
    »Gleich nachdem wir draußen bei der Fabrik des Chilikönigs waren. Kommt mir ziemlich offensichtlich vor.«
    »Warum hat er zwischendurch aufgehört, mich zu verfolgen?«
    »Vielleicht hat er dich verloren und nicht wiedergefunden. Bis vor Kurzem. Scheiße, du hast Bissingham doch deine und meine Adresse gegeben.«
    Ich nickte. »Das klingt ganz gut. Mir gefällt es. Ich bezweifle, dass es stimmt, aber wir werden von dieser Annahme ausgehen. Ich hasse ungeklärte Sachen.«
    »Ich auch«, sagte Leonard. »Sollen wir zu ihm gehen und an seine Tür klopfen?«
    »Das schaffen wir nie. Er ist verschwunden, bevor wir halb über die Straße sind.«
    »Glaubst du, er macht sich Notizen und knipst Bilder?«
    »Und wenn er an sich herumspielt, es ist mir egal, ich bin’s nur leid, dass er uns verfolgt. Es macht mich nervös.«
    Als hätte er uns gehört, setzte sich der Wagen in Bewegung. Er verließ den Kroger-Parkplatz und fuhr auf die Straße nach Norden.
    »Sollen wir ihn verfolgen?«, fragte Leonard.
    »Wie bitte? Und diesen Hackbraten verpassen? … Warum, zum Teufel, essen wir wohl hier?«
    »Es ist billig, und wir können uns nicht mehr leisten.«
    »Ach, ja. Gib mir mal die scharfe Soße.«
    Nach dem Mittagessen hatten wir eine Idee. Es war vielleicht nicht die beste Idee auf der Welt, aber es war eine Idee, und wenn wir schon mal eine hatten, klammerten wir uns gern daran und hielten sie ganz fest, weil es unsere letzte sein konnte.
    Wir hielten an einer Tankstelle, tankten voll und fuhren in südlicher Richtung nach Houston. Die Fahrt dauerte fast drei Stunden. Wir verirrten uns, sodass wir von LaBorde bis zu dem Laden, den ich auf meiner Liste notiert hatte, East Side Video, fünf Stunden brauchten.
    East Side Video befand sich in einer annehmbaren Gegend und hatte haufenweise Leihvideos. Wir sahen uns eine Weile im Laden um, dann gingen wir zu dem Burschen hinter der Theke. Er war Ende Zwanzig und hatte längere rote Haare, die zu Getreideähren geflochten waren. Er sah uns an. Er hatte einen Pickel wie ein Vulkan auf dem Kinn. Der Eiterkopf war so dick, dass man ihn mit etwas schlagen wollte.
    »Kann ich helfen?«, fragte er.
    »Ja«, sagte ich. »Wir suchen eine ganz besondere Sorte Film.«
    »Welche Sorte?«
    »Naja, in den Regalen sehe ich sie nicht. Sie sind … etwas anders.«
    »Sie meinen Rein-und-raus-Filme? Die haben wir, aber wir stellen sie nicht neben Micky Maus.«
    »Dann sind sie unter der Theke?«, sagte Leonard.
    »Ja. Wir haben ein paar Sachen, die Sie sich ansehen können.«
    »Was wir tatsächlich suchen, ist … noch etwas anders«, sagte ich.
    »Wie anders?« »Wirklich anders«, sagte Leonard. »Wir haben gehört, ihr hättet hier so Bänder, so Sachen, wie sie in Japan gemacht werden.«
    Der Bursche spitzte die Lippen. »Ach ja? Von wem haben Sie das gehört?«
    »Von irgendeinem Burschen«, sagte Leonard.
    Der Mann hinter der Theke nickte. »Wir haben Bänder zum Verkauf, die etwas anders sind.«
    »Woran wir interessiert sind … Es geht da um Schwule, die echt verrollt werden«, sagte Leonard.
    Der Rotschopf grinste. »Ja. Manche Leute halten die für echt. Sie sehen echt aus, weil sie so schlampig gedreht sind. Die haben wir. Es ist nicht allgemein bekannt, aber wir haben sie. Wir verkaufen sie. Keine gute Qualität. Ich meine, das Zeug ist nicht gerade Bambi, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Verkaufen Sie viele davon?«
    »Nein«, sagte der Mann hinter der Theke, »aber bei hundert Dollar pro Stück müssen wir auch nicht viele verkaufen. Wenn ich’s mir recht überlege, machen wir ein ziemlich gutes Geschäft damit.«
    »Ist das gesetzwidrig?«, fragte Leonard.
    »Warum fragen Sie?«
    »Ich denke nur laut«, sagte Leonard. »Denn wenn es das ist, sollten wir

Weitere Kostenlose Bücher