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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Reihe zu kriegen. Sie wissen schon, letzte Informationen über ihren Sohn.«
    »Sie sagten, dass Sie versuchen, Spuren in dem Mordfall zu finden.«
    »Das auch.«
    »Ich will Ihnen mal was sagen. Mr. Arthur ruft nicht zurück. Für so etwas hat er eine Sekretärin, und ich weiß, wer dieser Raul ist, weil Mr. Arthur oft geschäftliche Dinge regelt, während er sich hier in der Fabrik die Haare schneiden lässt. Aber richtig gekannt habe ich den Jungen nicht. Mr. Arthur hat sehr wenig mit ihm geredet, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Ich will mal folgende Frage stellen«, sagte Leonard. »Was wäre, wenn Raul ein King-Arthur-Chili-Notizbuch hatte, und in dem Notizbuch standen ein paar Buchstabenreihen, die mit Telefonnummern übereinstimmten, und angenommen, diese Telefonnummern gehörten zu Videoläden, und sagen wir mal, Hap und ich hätten das Notizbuch und ein paar Videos, würde Mr. Arthur das interessieren?«
    Bissinggame sah Leonard an, als habe dieser sich gerade an einer Liane hereingeschwungen. »Was?«
    »Schon gut«, sagte Leonard.
    »Sie brauchen eine Lektion in Manieren«, sagte Bissinggame zu Leonard.
    »Wollen Sie mir die erteilen? Manieren braucht ein Mann, der einen beschissenen violetten Freizeitanzug trägt. Wissen Sie denn nicht, dass derartige Scheußlichkeiten direkt beleidigend sind?«
    »Komm, Leonard«, sagte ich.
    »Ich rufe den Werkschutz, wenn Sie nicht augenblicklich verschwinden. Unser Werkschutz ist kein Haufen fetter Cops. Die machen nicht viele Umstände.«
    »Komm, Leonard.«
    »Werkschutz?«, sagte Leonard. »Jetzt krieg ich’s aber mit der Angst. Was tragen die Burschen denn für Freizeitanzüge? Limo-nengrüne? Pfirsichfarbene? Wenn Sie einen von den pfirsichfarbe-nen angehabt hätten, hätte ich Sie schlagen müssen.«
    »Wir gehen«, sagte ich.
    »Das ist wohl das Beste«, sagte Bissinggame. »Helen«, rief er der Sekretärin zu. »Rufen Sie den Werkschutz.«
    Helen nahm den Telefonhörer von der Gabel. Ich packte Leonards Ellbogen und führte ihn nach draußen. Als wir durch den Korridor zum Ausgang gingen, sagte ich: »Scheiße, Leonard. Ich kann dich nirgendwohin mitnehmen. Das nächste Mal bleibst du mit deinem Arsch im Wagen.«
    »Ich wette, der Sack trägt gepunktete Boxershorts. Mann, diese Freizeitanzüge sind ein Verbrechen wider die Menschheit.«
    »Also damit hast du recht.«
    »So wie der seinen Boss verteidigt, wette ich, dass er Nacktfotos vom alten Chili King hat, wie der’s dem hinteren Ende eines toten Rinds besorgt. Die pinnt er sich dann an den Spiegel, während er sich einen runterholt und sein Schwanz aus diesem Freizeitanzug ragt. Weißt du, was ich damit sagen will?«
    »Ich hab dich schon verstanden.«
    »Das Arschloch würde ’ner Schlange einen blasen, wenn sie so ’nen Freizeitanzug trägt.«
    »Lass es gut sein, Leonard.«
    »Der Schwanzlutscher. Ich hoffe, er erwischt mal einen Teller mit schlechtem Chili. Wahrscheinlich gefällt es ihm sogar so, direkt durch seine gottverfluchte, mit Scheißeflecken verschmierte Unterhose.«
    »Vorsicht. Wenn du damit anfängst, schlecht über Chili zu reden, kommt als Nächstes todsicher Texas an die Reihe. Und du weißt genau wie ich, dass das nicht gut ist.«
    »Du hast recht. Ich bin zu weit gegangen.«
    Wir waren gerade zur Tür heraus, als ein weißer Wagen, auf dessen Seiten KING ARTHUR CHILI geschrieben stand, mitten auf dem Parkplatz anhielt und zwei Burschen in grüner Uniform mit Abzeichen, aber ohne Kanonen ausstiegen und sich vor uns aufbauten. Einer der beiden hatte ungefähr die Größe eines Elchs, und der andere hätte durchaus ein Elch ohne Geweih sein können.
    »Man hat uns verständigt, dass ihr zwei Ärger macht«, sagte der richtige Elch. Er kaute so beiläufig auf einer unangezündeten Zigarre herum, wie eine Kuh wiederkäut. Der andere Bursche, der von der Größe eines Elchs, hatte eine Miene aufgesetzt, die ungefähr so erhellend war wie die einer Topfblume, nur ohne deren Wärme. Er mochte an Verwüstung und Mord denken, an seine Mittagspause und eine Zigarette, an Sex oder ein Klistier im Arschloch. Dieses Gesicht verriet jedenfalls nichts.
    »Woher wisst ihr, dass wir die Richtigen sind?«, fragte Leonard.
    Elch grinste. »Es hieß, ein Weißer und ein Schwarzer.«
    »Ja«, sagte Leonard. »Woher wisst ihr, dass ihr nicht den falschen Weißen und den falschen Schwarzen erwischt habt?«
    Kein-Elch sagte: »Weil es hieß, der Nigger hätte ’ne große Schnauze. Du bist ’n Nigger.

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