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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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nuckelte.
    Als er ungefähr die halbe Flasche getrunken hatte, stellte er sie auf den Tisch, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und sagte: »Ich schätze, ich kann Ihnen die kurze, vergnügliche Version erzählen.«
    »Ich habe das Gefühl, nichts, was Sie sagen, ist kurz.« Jim Bob grinste mich an. »Da ist was dran. Ich mache Ihnen nichts vor, ich hör mich gerne reden, weil ich so gottverdammt interessant bin.«
    »Dann wecken Sie mein Interesse.«
    »Puh, gottverdammich, Augenblick noch«, sagte Jim Bob. »Mit den besten Grüßen.«
    Jim Bob hob die Hüfte und ließ einen Furz fahren.
    »Den hab ich mir extra aufgehoben«, sagte er.
    »Echt nett von Ihnen, ihn mit uns zu teilen«, sagte Leonard.
    »Tja, nun, nehmen Sie ruhig ’ne Nasevoll, dann haben Sie ’n mexikanisches Essen aus zweiter Hand.«
    »Sind Sie nicht langsam müde von der Anstrengung, sich volkstümlich zu geben?«
    »Nee. Ich finde, es gibt mir ’nen Vorteil. Die Leute wissen nicht, was man in Wirklichkeit denkt. Sie glauben, man ist nur ’n harmloser, oberflächlicher Kerl.«
    »Aber das sind Sie nicht?«
    Jim Bob schenkte mir ein strahlendes Lächeln. »Nee, Collins, das bin ich nicht. Aber Sie können glauben, was Sie wollen.«
    »Jim Bob ist wegen eines Jungen namens Custer Stevens hier«, sagte Leonard.
    »Stimmt genau. Seine Eltern leben in Houston. Ich hab mein Büro drüben in Pasadena, Texas. Oder wenigstens nenne ich es Büro. Es ist ’ne kleine Schweinefarm, die mir gehört. Heutzutage muss man die Schurken erschießen und sein eigenes Fleisch züchten, weil die Bezahlung für Detektivarbeit zum Himmel stinkt.«
    »Sie schweifen schon wieder ab.«
    »Richtig. Also, dieser Stevens, sein Junge ist hergekommen, um hier auf die Uni zu gehen. Das Idiotische daran ist, dass sie ihn hergeschickt haben, damit er aus der Großstadt rauskommt. Sie dachten, hier wäre es nett und sicher. Keiner von beiden wusste, dass Custer gerne Schwänze lutscht. Jedenfalls hat Stevens hier unten einen Kumpel namens Richard Dane. Vor ein paar Jahren hab ich mal für den alten Dane gearbeitet, und Dane hat mich an Stevens weiterempfohlen.«
    »Sie kommen ziemlich weit herum, nicht?«, sagte ich.
    »Mit Sicherheit. Es gibt kaum eine Stadt in East Texas, in der ich nicht auf die eine oder andere Art gearbeitet habe. Es gibt überall Leute mit Problemen, und ich bin ein Problemlöser.«
    »Sie haben ausgelassen, wofür dieser Dane Sie empfohlen hat«, sagte Leonard.
    »Na ja, dieser Junge, Custer, ist hergekommen und hat sich mit Jungens eingelassen, die auf die kalte Küche stehen, und nach kurzer Zeit hing er im Park rum und machte sich auf Eiersuche. Er trifft einen Burschen und kommt ins Gespräch, und dieser Bursche führt ihn mitten in den Park, dann brechen plötzlich ’n paar andere Kerle aus dem Gebüsch, schlagen ihm die Zähne raus und zwingen ihn ungefähr fünfzehn Minuten lang, für alle Blaskapelle zu spielen.«
    »Und sie haben alles auf Video aufgezeichnet«, sagte ich.
    »Genau. Custer beschließt, seine Eltern anzurufen, und erzählt ihnen, dass er mehr auf Hinterausgänge steht und was ihm passiert ist. Sie kriegen Zustände wegen seiner sexuellen Neigungen, aber als sie herfahren, um ihn zu besuchen, sehen sie, welche Prügel er bezogen hat. Als sie von dem Video erfahren, vergessen sie den ganzen Scheiß und tun das Richtige. Sie gehen zur Polizei. Sie reden mit dem Chief. Er erzählt ihnen einen Haufen Müll, aber ihnen geht ziemlich schnell auf, dass Homos ihn einen Dreck interessieren, und haben den Eindruck, er glaubt, die ganze Sache geschieht dem Jungen ganz recht.
    Der langen Rede kurzer Sinn, der Junge verlässt die Schule und geht nach Hause, und alle warten auf Gerechtigkeit. Und warten. Und warten. Der Chief unternimmt einen Scheiß. Er raschelt mit Papierkram. An dieser Stelle kommt Richard Dane ins Spiel. Er hat Kontakt mit den Stevens, und er hat ihnen überhaupt empfohlen, den Jungen hier aufs College zu schicken. Also fühlt Dane sich schuldig. Er erzählt Stevens, ich hätte mal für ihn gearbeitet und zufriedenstellende Resultate geliefert, und vielleicht sollte er mir den Auftrag geben, etwas rumzuschnüffeln. Stevens heuert mich an. Ich kenne Charlie durch einen kleinen Job vor einem Jahr. Ich rufe ihn an und fahre hierher. Charlie hilft mir, wo er kann, aber das ist nicht viel. Er erzählt mir von den anderen Prügeleien im Park. Alle sind vom Chief unter den Teppich gekehrt worden. Also fange ich an zu

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