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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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wischen, damit wir von hier abhauen können, bevor der Große zurückkommt.«
    »Ich dachte, Sie hätten Selbstvertrauen.« »Hab ich auch. Aber ich bin nicht dämlich.«

20
    Jim Bob nahm den Hinterausgang, die Tür, die er eingetreten hatte. Wir gingen rasch in den Wald. Er bewegte sich gut im Wald, und so gingen wir eine Weile, bis wir eine Stelle fanden, wo wir durch das Laub schauen und die Hütte und den brennenden Impala sehen konnten. Von Big Man Mountain war nichts zu sehen.
    »Ist mir ziemlich gegen den Strich gegangen, einen klassischen Oldtimer zu verbrennen. Ich wollte zuerst nur die Tür eintreten und mit rauchender Flinte reinstürmen, aber ich verschaff mir gerne einen kleinen Vorteil. Können Sie einigermaßen mit ’ner Kanone umgehen?«
    »Ich mag sie nicht, aber ich kann mit ihnen umgehen.«
    »Gut. Ich hab noch eine dabei, und das ist keine Erbsenpistole. Es ist ’ne Fünfundvierziger Automatik.«
    Er gab sie mir. Wir standen da und sahen zu, wie der Wagen brannte. Das Feuer war jetzt nicht mehr so hoch, und es leckte rings um den Impala, als lecke die Zunge des Teufels die Knochen eines Tiers ab.
    »Der Große ist irgendwo da draußen«, sagte Jim Bob. »Ich versuche gerade zu entscheiden, ob ich ihn verfolgen soll oder nicht.« »Er hat eine Kanone.«
    »Ich weiß. Er hat damit auf mich geschossen. Er ist ’n beschissener Schütze. Könnte nicht mal ’n Scheunentor auf drei Meter treffen. Aber hier draußen im Dunkeln, und wo er sich hier auskennt, sollte ich’s vielleicht lieber lassen. Wie fühlen Sie sich?«
    »Bisschen komisch in der Magengegend.«
    »Kommen Sie klar?«
    »Ja.«
    »Dann kommen Sie.«
    Wir gingen tiefer in den Wald, folgten dem Laufeines schlammigen Bachs und erreichten schließlich eine Lichtung. Wir kletterten unter einem Stacheldrahtzaun hindurch zum Gras neben der Straße. Der gelbe Pontiac stand dort geparkt. Er hatte vier platte Reifen.
    »Tja«, sagte Jim Bob, indem er sich umsah. »Sieht so aus, als wäre der Große vor uns hier gewesen.«
    »Glauben Sie, er beobachtet uns?«
    »Könnte sein.«
    Jim Bob griff in seine Hüfttasche, holte eine dünne Stabtaschenlampe heraus und leuchtete umher. Er fand Spuren im weichen Straßenlehm. »Der Wichser hat vielleicht Quadratlatschen, was?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Und sehen Sie mal hier.«
    Jim Bob richtete die Taschenlampe auf die Seite des Wagens. Ein tiefer Kratzer lief über die gesamte Seite.
    »Da konnte er sich wohl einfach nicht beherrschen, was?«, sagte Jim Bob. »Tja, der Kratzer im Lack hält mich nicht auf, und ich hab vier Ersatzreifen im Kofferraum, also zum Teufel mit ihm. Ich war mal ’n gottverdammter Pfadfinder. Ich bin vorbereitet.« Ich hatte starke Schmerzen unten in der Sackabteilung, aber ich wechselte die Reifen, während Jim Bob mit der Schrotflinte Wache hielt. »Warum hat er nur die Reifen zerstochen? Warum hat er nicht mehr zerstört?«
    »Ichglaube, wir habenihngestört«, sagte JimBob. »Und erwollte wohl keine nähere Bekanntschaft mit dieser Schrotflinte machen.«
    Ich wechselte die Reifen, so schnell ich konnte, wobei ich ständig mit einem Schuss in den Rücken rechnete. Doch Big Man Mountain kam nicht mit flammender Knöchelpistole aus dem Wald gestürmt. Er bot mir nicht an, bei den Radmuttern zu helfen. Kein Bernhardiner brachte mir ein Fässchen.
    Als alle vier Ersatzreifen montiert waren, verstaute Jim Bob die platten Reifen zusammen mit dem Wagenheber im Kofferraum und wir fuhren los. Ich konnte es nicht länger aushalten. Die Schmerzen waren zu viel. Die Arbeit mit den Reifen hatte sie noch verschlimmert. Ich dämmerte auf dem Wagensitz weg.
    Als ich aufwachte, hielt Jim Bob mich an den Füßen und Leonard an den Armen. Ich schaute zu Leonard hoch. Er sagte: »Nimm’s leicht, Bruder. Jetzt hast du’s hinter dir.«
    »Komisch. Ich hab nicht das Gefühl, als hätt ich’s hinter mir.« Ich schloss die Augen, und sie trugen mich weg und legten mich auf eine Wolke, und die Wolke war behaglich bis auf das Feuer, das zwischen meinen Beinen brannte, aber ich konnte mich nicht bewegen, um von dem Feuer wegzukommen. Wie sehr ich mich auch mühte, es folgte mir, und schließlich schlief ich ein, Feuer hin oder her, und in meinem Traum explodierten Köpfe, und zwei tollwütige Eichhörnchen, eines mit einem Pockengesicht, das andere schwarz mit kahlrasiertem Schädel, bissen mich ständig in die Eier, während ein anderes Eichhörnchen, sehr plump mit übergroßen Füßen,

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