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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Situation hat sich geändert«, rief Cohl, laut genug, dass alle ihn hören konnten. »Die Acquisitor wird ihre Sternenjäger losschicken, sobald sie in Reichweite ist. Gebt der Fledermausfalke Befehl, den Frachter anzugreifen.«
    Dofine gönnte sich ein selbstgefälliges Lächeln. »Vielleicht bekommen Sie den Schatz nun doch nicht in ihre schmutzigen Hände, Captain Cohl.«
    Dieser warf ihm einen finsteren Blick zu. »Ich werde dieses Schiff nicht ohne das Aurodium verlassen – und du auch nicht!« Er packte den Neimoidianer am linken Handgelenk und beäugte den Timer. »Noch fünfundfünfzig Minuten.«
    »Cohl«, sagte Rella mit einem herrischen Unterton.
    Er sah sie mit geneigtem Kopf an. »Kein Aurodium, keine Bezahlung. Hast du das etwa vergessen, Liebling?«
    Sie saugte die Unterlippe zwischen ihre perfekten Zähne. »Nein. Aber was nutzen uns die Credits, wenn wir tot sind?«
    Er schüttelte den Kopf. »Niemand wird hier sterben.«
    In diesem Moment verging dicht vor den Sichtfenstern einer der Sternenjäger der Nebelfront, von Strahlen tödlicher Energie getroffen, in einem Ball aus weißglühendem Gas und Trümmern.
    »Die Acquisitor hat das Feuer eröffnet«, meldete einer der Söldner.
    Plötzliche Besorgnis grub sich in Rellas Züge.
    Cohl ignorierte den Blick, den sie ihm zuwarf. Er packte Dofine und hob ihn vom Kommandosessel auf den Mittelgang hinauf, dann stieß er ihn vor sich her zur zerstörten Brückentür.
    »Beeilung, Commander! Unser Zeitfenster ist gerade kleiner geworden.«

3. Kapitel

    Bei dem Chaos, das sich in der Düsternis des steuerbordwärtigen Hangarflügels ausgebreitet hatte, fiel kaum auf, dass eine letzte Kapsel mit Repulsorliftantrieb einer der Andockbuchten in Zone drei entgegenschwebte. Ihre Form erinnerte an eine Rübe, und sie war größer als die meisten der anderen Kapseln in diesem Teil des Hangars, wenn auch deutlich kleiner als die Erzbarken oder auch nur die Kapsel, mit der die Nebelfront an Bord gelangt war. Ebenso wie bei dieser gab es jedoch auch hier nichts, was verraten hätte, dass sich im Innern Lebewesen befanden.
    Rücken an Rücken auf ihren Sitzen festgeschnallt saßen zwei Menschen in der Spitze der Kapsel. Ihre Kleidung war das genaue Gegenteil der protzigen Roben von Daultay Dofine: helle, weit sitzende Tuniken und Hosen ohne jede Verzierung, dazu kniehohe Stiefel aus Nerfleder. Die beiden Männer trugen weder eine Kopfbedeckung noch Schmuck.
    Diese Schlichtheit machte ihr verstohlenes Eindringen auf dem Frachter nur noch mysteriöser.
    Die umgebaute Frachtkapsel hatte keine Sichtfenster, aber in der Hülle versteckte Kameras übertrugen das Bild des Hangars auf mehrere Schirme im Innern des Gefährts.
    Als er die Spur der Verwüstung sah, die die Nebelfront hinter sich hergezogen hatte, meinte der junge Mann auf dem vorderen Sitz mit nasaler Stimme: »Es sollte nicht schwer sein, Captain Cohl zu folgen, Meister.«
    »Da magst du recht haben, Padawan. Aber der Weg, auf dem man den Wald betritt, ist nicht immer der Weg, auf dem man den Wald wieder verlässt. Strecke deine Sinne aus, Obi-Wan.«
    Der ältere der beiden war auch der größere; wie eingeschnürt kauerte er auf seinem Stuhl. Ein Vollbart bedeckte sein breites Gesicht, und das lange, dichte Haar, das bereits erste graue Strähnen zeigte, war nach hinten zurückgebunden und gab den Blick frei auf die erhabene Stirn. Seine Augen leuchteten in durchdringendem Blau, und sein Nasenrücken war platt gedrückt, ganz so, als hätte er sich die Nase so schlimm gebrochen, dass nicht einmal eine Bacta-Behandlung alle Spuren beseitigen konnte.
    Dieser Mann hieß Qui-Gon Jinn.
    Sein Begleiter, der die Kontrollen der Kapsel bediente, war Obi-Wan Kenobi. Er hatte ein jugendliches, glatt rasiertes Gesicht mit einem Grübchen am Kinn und einer hohen, geraden Stirn. Sein braunes Haar war kurz geschnitten, abgesehen von einem kleinen Pferdeschwanz am Hinterkopf und einem dünnen Zopf, der hinter dem Ohr auf die rechte Schulter hinabfiel – das Zeichen eines Padawans. Insbesondere in dem Orden, dem sowohl Qui-Gon als auch Obi-Wan angehörten, bedeutete das Wort so viel wie Lehrling oder Schützling.
    Dieser Orden war bekannt als die Jedi-Ritter.
    »Meister, könnt Ihr irgendwo das Schiff der Nebelfront sehen?«, fragte Obi-Wan über die Schulter.
    Qui-Gon drehte sich auf seinem engen Sitz herum und deutete auf den oberen linken Schirm vor Obi-Wan, wo eine offene Kapsel zu sehen war.
    »Da! Sie haben vermutlich

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