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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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jede Menge Seife. Nach der Dusche schnupperte ich an meinen Fingern. Sie rochen nach Seife, und ein ganz klein wenig nach Pfirsich, aber darunter konnte man auch den Geruch von totem Fleisch wahrnehmen. Offensichtlich konnte ich den Geruch nicht komplett abwaschen. Wenn er noch stärker wurde, hatte ich ein echtes Problem. Ich trocknete mich ab und ging wieder runter.
    Meine Mom war mittlerweile nach Hause gekommen. Es flog noch mehr Teddysaisonzeugs im Haus herum. Mein Dad machte Überstunden, also musste ich mir die ganzen Neuigkeiten von meiner Mom anhören.
    Glücklicherweise gelang es mir irgendwann zu flüchten, indem ich die magischen Worte »Ich geh Hausaufgaben machen« aussprach.
    Das ist so ziemlich die einzige Art, meiner Mom aus dem Weg zu gehen, abgesehen vielleicht von dem unübertroffen aufopferungsvollen Satz: »Ich geh mein Zimmer aufräumen.«
    Ich war allerdings schon so weit mit meinen Schulaufgaben, dass es eigentlich nichts mehr zu tun gab. Seit ich nicht mehr schlafen musste, konnte ich die ganze Nacht in meinen Schulbüchern lesen und alle Aufgaben machen. Ich hatte so viele Extrapunkte gesammelt, dass sie wahrscheinlich längst für die Highschool reichten.
    Als mein Dad nach Hause kam, checkte ich meine Mails. Ich dachte mir, wenn er da war, um sich Moms Geschichten anzuhören, konnte ich es wagen, runterzugehen. Eigentlich hatte ich erwartet, eine Nachricht vom BUM vorzufinden, aber mein Posteingang war leer. Ich hoffte, dass Mr Murphy nichts zugestoßen war. Da draußen waren jede Menge üble Burschen unterwegs, und die meisten davon würden nichts lieber tun, als das BUM zu zerstören.
    Bevor ich ins Bett ging, checkte ich noch mal meine Mails. Immer noch nichts.
    »Na, erwartest du einen Liebesbrief?«, fragte mein Dad.
    »Nein!«
    Er kicherte und ging weg. Manchmal kapierten Eltern einfach nicht, wann es nicht mehr lustig war.
    Ich ging in mein Zimmer und machte mich bettfertig. Gerade als ich meine Nachttischlampe ausgemacht hatte, hörte ich einen lauten Knall. Der Stecker flog aus der Wand, als hätte sie ihn auf den Boden gespuckt. Funken sprühten aus der Steckdose.
    Ich hatte schon ein brennendes Haus überlebt. Ich wollte mein Glück nicht auf die Probe stellen, indem ich mich dem noch einmal aussetzte. Also rollte ich vom Bett runter und versuchte mir alles in Erinnerung zu rufen, was meine Eltern mir über Feuerschutz beigebracht hatten. Aus dem nächsten Fenster steigen? Vom Fenster wegbleiben? Das Feuer löschen, es nicht löschen? Es wirbelte alles in meinem Kopf durcheinander.
    Ich musste dringend etwas tun. Feuer und Zombies sind eine schlechte Kombi.

10

MÜLL DEPONIEREN

    Bevor ich wegen des Feuers irgendetwas unternehmen konnte, fiel mir auf, dass die Funken gar nicht auf den Teppich fielen. Sie schwebten einfach nur wild in der Luft herum wie winzige Glühwürmchen. Es strömten immer mehr Funken heraus, und sie fügten sich zu Buchstaben zusammen und formten ein Wort.
    PARK.
    Es war eine Nachricht von Mr Murphy. Ich war mir ganz sicher, denn bevor die fliegenden Funken ausgingen, explodierten einige davon mit leisem Knallen. Ich beobachtete den Teppich, um sicherzugehen, dass er kein Feuer fing, dann wartete ich, bis meine Eltern im Bett waren. Ich schlüpfte aus dem Fenster, kletterte über das Garagendach und lief zu dem kleinen Park am Ende unserer Straße.
    »Haben Sie schon wieder genug von E-Mails?«, fragte ich Mr Murphy, als ich ankam.
    »Ach, Nathan, das macht doch keinen Spaß. Du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, die letzte Nachricht hätte dir keinen Spaß gemacht. Schwebende Funken. Genial, oder?«
    »Genial???« Ich konnte nicht glauben, dass er nicht kapierte, wie gefährlich das war. Ich erklärte es ihm in einfachen Worten. »Funken. Teppich. Holzhaus. Ein Junge, dessen Wunden nicht heilen. Wo könnte es da ein Problem geben?«
    »Aber das war doch überhaupt nicht gefährlich«, widersprach er. »Das waren spezielle Niedrigtemperaturfunken.«
    Ich setzte mich neben ihn auf die Bank. Ich war immer noch sauer, aber mir war klar, dass er mir niemals recht geben würde. »Vielleicht könnten Sie zukünftig alles Explodierende draußen auf dem Rasen vornehmen.«
    »Die Funken sind doch gar nicht wirklich explodiert, oder?«
    »Wie Popcorn«, sagte ich.
    »Alle?«
    »Nein, bloß ein paar.«
    »Tja, die Hauptsache ist doch, dass du die Nachricht bekommen hast. Lass uns an die Arbeit gehen. Heute Abend dachte ich, wir könnten …« Er unterbrach

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