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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Verdauungstrakt.«
    »Jedenfalls musst du weitersuchen«, sagte ich zu Mookie. »Ich habe nämlich vor, sowohl mein Gehirn als auch meinen Körper zu behalten.«
    Mittlerweile hatten wir unser Klassenzimmer erreicht. Bis dahin hatte ich gedacht, die Teddysaison wäre schlimm, aber ich stand kurz davor, von einer weiteren Welle unerträglich zuckersüßer Dinge überrollt zu werden. Sofort nachdem wir uns hingesetzt hatten, erschallte eine Nachricht über die Lautsprecher und rief uns zu einer Versammlung in der Kantine zusammen.
    »Hoffentlich ist es eine Zauber-Show«, meinte Mookie. »Ich liebe Zauber-Shows.«
    »Warum sollte es eine Zauber-Show sein?«, fragte ich. Ich vermutete eher, dass es darum gehen würde, wie man vorsichtig die Straße überquerte. Oder vielleicht waren auch ein paar als Präsidenten verkleidete Leute zu Gast, die Reden hielten und uns erzählten, wir sollten unsere Träume verwirklichen.
    Wir schoben uns durch die vollgestopften Flure zur Kantine. Die Belgosi hatte eine richtige Aula, aber an der Borloff gab es nur eine Bühne hinten in der Kantine. Es gab auch keine Stühle. Sie waren alle zusammengeklappt worden, und die Tische waren aufeinandergestapelt. Wir mussten also auf dem Boden sitzen.
    »Das wird eng«, bemerkte Mookie.
    Kein Witz. Als sich alle auf den Boden gequetscht hatten, wusste ich nicht mehr, wo ich endete und Mookie begann. Ich hatte Angst, dass ich, wenn er jetzt furzte, rülpsen musste.
    Als wir alle saßen, kam sofort eine Frau mit einem riesigen Lächeln im Gesicht auf die Bühne und beugte sich zum Mikrofon.
    »Tja, das ist doch mal ein Genuss, so viele hübsche Gesichter zu sehen«, sagte sie.
    »Das ist Mrs Matheson«, flüsterte Abigail. »Ich hatte sie im Kindergarten. Sie ist echt nett.«
    »Ja, jetzt erinnere ich mich.« Ich hatte Mrs Morlock, aber ich wusste noch, dass Mrs Matheson ihrer Gruppe immer vorgesungen und dazu Zither gespielt hatte.
    »Wir haben euch hier zusammengerufen, um euch etwas sehr Aufregendes mitzuteilen.« Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Wie ihr alle wisst, stellt meine Gruppe vom Kindergarten jedes Jahr eine Parade zusammen. In diesem Jahr wird es ein ganz besonderes Thema geben – Unsere Freunde des Waldes . Die Eltern haben sich sehr viel Mühe gegeben mit den Kostümen.«
    Sie drehte sich zum Rand der Bühne und klatschte in die Hände. Kleine Waldkreaturen – okay, kleine Kinder, die als Waldkreaturen verkleidet waren – krabbelten an der Seite hervor und positionierten sich in einer schiefen Reihe quer überdie Bühne. Offensichtlich waren die Eltern nicht alle gleich talentiert im Kostüme machen. Es gab alle möglichen Arten von Tieren. Eichhörnchen, Kaninchen, Hirsche und natürlich Bären. Ich konnte förmlich hören, wie Mom entzückt aufschreien würde bei diesem Anblick.
    »Da wir so viele besondere Gäste an unserer Schule haben, haben wir beschlossen, dass die anderen Klassen an der Parade teilnehmen dürfen«, verkündete sie. Ihr Lächeln wurde breiter, als ich es je für möglich gehalten hätte.
    »Bloß nicht wir«, sagte Mookie. »Bitte nicht wir.«
    »Es gibt acht Klassen an unserer Schule, unter denen sie eine Auswahl treffen müssen«, sagte Abigail. »Also haben wir nur eine Chance von zwölf Komma fünf Prozent, dass die Wahl auf uns fällt. Außerdem glaube ich, es wäre lustig. Guck doch mal, wie süß die sind.«
    Mrs Matheson wartete, dass alle aufhörten zu reden, dann sagte sie: »Die besonderen Freunde unserer Waldtiere werden die Achtklässler sein.«
    Ein Stöhnen erhob sich hinter uns. Ich drehte mich um. Man hätte denken können, sie hätten alle gleichzeitig in eine Zitrone gebissen. Oder in eine winzige Waldkreatur. Ridley stieß sogar ein wütendes Knurren aus. Ich hoffte, dass die Waldparade nicht in einen Jagdausflug ausarten würde.
    »Das wird übel enden«, prophezeite Abigail.
    »Wenigstens haben wir nichts damit zu tun«, sagte ich.
    Aber während der Pause bekam ich es mit etwas anderem zu tun.

11

VERFOLGUNGSJAGD

    Die Pause fing ganz normal an. Wir hatten uns daran gewöhnt, hinter der Schule herumzuhängen und die anderen Kinder zu beobachten. Doch zehn Minuten nachdem Abigail, Mookie und ich uns hingesetzt hatten, bekam Ferdinand einen Kickball an den Kopf, als er neben dem Spielfeld entlangging. Der Poing!-Laut eines prall vollgepumpten roten Gummiballs, der auf einen Schädel trifft, hallte über den Schulhof.
    Ferdinand taumelte ein paar Schritte vorwärts, während

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