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Schlimmes Ende

Titel: Schlimmes Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Ardagh
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erschreckt.«
    »Weil mich jemand aus Ihrer Entourage mit einem Projektil bombardiert hat!«, schnob der bärtige Fremde, kaum fähig, seine Wut zu zügeln.
    »Wer hat was mit einem Was gemacht?«, wollte Onkel Jack wissen.
    »Ein Mitglied Ihres Dunstkreises hat mir mit einem Wurfgeschoss zugesetzt!«, erläuterte der bärtige Fremde. Als klar wurde, dass Onkel Jack immer noch keine Ahnung hatte, wovon er redete, versuchte er es abermals. »Einer von euch hat mir seine Taschenuhr an den Kopp geschmissen«, sagte er.
    »Wie überaus interessant!«, sagte der Wahnsinnige Onkel Jack. Bevor der bärtige Fremde wusste, wie ihm geschah, hatte Eddies Großonkel ihm die Uhr entrissen und studierte sie eingehend.
    »Diese Uhr gehört in der Tat meiner geliebten Frau Maud«, sinnierte er. »Ich habe sie ihr zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt. Hier, lesen Sie die Inschrift.«
    Er stieß die Uhr dem bärtigen Fremden unters Kinn. Als es dem bärtigen Fremden gelungen war, die silberne Uhrkette aus seinem Bart zu lösen, las er die Inschrift:
    FÜR MAUD
ALLES GUTE ZUM 2 TEN GEBURTSTAG
JACK
    Der bärtige Fremde runzelte die Stirn. »Sagten Sie nicht gerade, Sie hätten sie Ihrer Frau zum einundzwanzigsten Geburtstag geschenkt?«, fragte er.
    »Ja, na und?«, wollte der Wahnsinnige Onkel Jack wissen,
stopfte beide Hände in die Jackentasche und zog mit jeder einen Trockenfisch hervor.
    »Weil sich nämlich die Gravur auf ihren zweiten Geburtstag bezieht und nicht auf ihren einundzwanzigsten.«
    Onkel Jack grunzte den bärtigen Fremden an, als wäre dieser ein Idiot. »Es war billiger, ›2ten‹ eingravieren zu lassen als ›21sten‹«, erklärte er. »Man musste pro Buchstabe bezahlen.«
    »Aber die ›1‹ von ›21‹ ist eine Zahl , kein Buchstabe«, machte der bärtige Fremde geltend.
    »Dann hat man mir zu viel berechnet!«, murrte der Wahnsinnige Onkel Jack. »Danke, dass Sie mich darauf hingewiesen haben, Sir. Sobald wir meinen Großneffen in Schlimmes Ende abgestellt haben, werde ich dem Laden, in dem ich diese Uhr ursprünglich für meine liebe Maud gekauft habe - gut fünfundfünfzig Jahre ist das jetzt her -, einen Besuch abstatten und die Erstattung eines halben Pennys verlangen!«
    »Ja…, das ist ja alles gut und schön, erklärt aber immer noch nicht, warum ich zur Zielscheibe einer Uhrenwerferin wurde«, protestierte der bärtige Fremde.
    Der Wahnsinnige Onkel Jack steckte den Kopf durch das offene Kutschenfenster - und hätte mit seiner schnabelartigen Nase ums Haar Eddies Auge ausgestochen.
    »Maud, Liebste?«, erkundigte er sich.
    »Ja, Pfirsichblüte?«, erwiderte sie.
    »Hast du diesen Herrn mit deiner Uhr beworfen?«
    »Herrn? Herrn?«, schäumte sie. »Der ist doch nur ein Bart auf Beinen!«
    »Hast du ihn beworfen?«
    »Hab aber nicht auf ihn gezielt«, sagte Maud. »Er war lediglich im Wege.«
    »Damit ist der Fall erledigt«, sagte der Wahnsinnige Onkel
Jack, hochzufrieden, weil die Wahrheit ans Licht gekommen war. »Meine Gattin hat Sie nicht mit Sachen beworfen, Sir. Sie hat lediglich mit Sachen geworfen und Ihr Kopf, Sir, war im Wege.« Hiermit wollte der Wahnsinnige Onkel Jack zurück auf seinen Kutschbock klettern.
    Der bärtige Fremde legte den Arm auf Onkel Jacks Schulter. »Nicht so eilig«, sagte er. »Dies ist eine öffentliche Landstraße, und ich habe jedes Recht der Welt, unbelästigt auf ihr einherzuschreiten«, sagte er.
    Der Wahnsinnige Onkel Jack befreite sich aus dem Griff und klomm seitwärts die Kutsche hinauf. »Ihr Kopf war im Wege, Sir«, sagte er. Der Satz gefiel ihm und er wiederholte ihn: »Ihr Kopf war im Wege, Sir.«
    »Dann geben Sie fein Acht, dass der Kopf dieses Jungen nicht einer meiner Kugeln im Wege ist«, sagte der bärtige Fremde.
    Er öffnete seinen Mantel und zog einen Revolver hervor. Er hielt ihn durch das offene Kutschenfenster und zielte genau zwischen Eddies Augen.

FOLGE 5
    Vom Schusswaffengebrauch
    In welcher wir erfahren, dass der bärtige Fremde
weder das eine noch das andere ist

    I ch weiß ja nicht, ob je ein Revolver auf dich gerichtet war, aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, weißt du wahrscheinlich, wie einer aussieht.
    Zuerst und zuvörderst ist er eine Schusswaffe. Man zieht den Abzug, und wenn jemand daran gedacht hat, ihn mit Kugeln zu laden, huscht am Ende des Laufs eine heraus und gräbt sich so tief wie möglich in die Zielscheibe.
    Wenn die Zielscheibe nur das ist - eine Zielscheibe -, dann macht es ein

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