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Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schloss der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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kroch tiefer in mich hinein, und ich begann hilflos zu zittern. Er blieb vor mir stehen und wartete geduldig – mit einer tiefen Falte auf seiner Stirn –, bis der Schüttelkrampf sich abgeschwächt hatte.
    »Es ist die Totenwächterin. Sie hat mir ein Ultimatum gestellt.«
    Christopher schwieg. Aus seiner Miene konnte ich nicht entschlüsseln, was in ihm vorging. Seine Augen verrieten jedoch unterdrückte Wut.
    »Wenn ich bis morgen früh durchhalte, bin ich ihren Bann wahrscheinlich los.«
    »Wahrscheinlich? Aber sicher bist du dir nicht!«
    »Kann man denn einer Totenwächterin überhaupt trauen? Sie hat damit gerechnet, dass ich spätestens nach einem Tag zu ihr zurückkomme. Nun sind es schon zwei. Am liebsten hätte sie mich gleich bei sich behalten. Doch ich widerstand ihr, als sie mich zu sich rief.«
    »Du warst noch einmal bei ihr?« Christophers Stimme klang rau. Sein Ärger galt mir: Ich hatte ihn nicht eingeweiht, weil ich mich davor fürchtete, dass er wieder seine kriegerische Engelsgestalt annehmen würde.
    »Nicht freiwillig«, beschwichtigte ich.
    »Sie hat dich zu sich gerufen?«
    »Sozusagen«, wich ich aus.
    Eine weitere Kältewelle schüttelte meinen Körper, und dieses Mal spürte ich, wie sie tief in mir etwas zu fassen bekam. Gequält schrie ich auf – der Schmerz war zu gewaltig, um ihn zu unterdrücken.
    Christopher wartete, bis ich wieder zu Atem gekommen war, bevor er mich grob an den Schultern packte. »Was genau hat sie gesagt?«
    »Sie hat ...« Frostige Finger schlossen sich um die empfindsame Stelle. Drückten zu – quälend langsam.
    »Lynn!« Christopher rüttelte mich aus meiner Benommenheit. »Was? Sag es!«
    »Sie hat ... meinen Tod prophezeit.«
    Ohne ein Wort zog Christopher mich in seine Arme. Er schwieg und traf eine Entscheidung.
    »Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas antut.«
    »Dann bleib bei mir, bis die Nacht zu Ende ist und sich ihre Prophezeiung als Lüge herausstellt.«
    Offenbar hatte ich mal wieder das Falsche gesagt. Anstatt mich festzuhalten, ließ Christopher mich los.
    »Eine Prophezeiung? Lynn, ich muss wissen, was mit dir passiert.«
    Bevor ich antworten konnte, verwandelte sich die Kälte. Erschreckende Dunkelheit hüllte mich ein. Hilfesuchend klammerte ich mich an Christopher. Dieses Mal stieß er mich nicht zurück, und ich fand die Sicherheit bei ihm, die ich dringend brauchte, um mich gegen den Angriff der Wächterin zur Wehr zu setzen.
    »Sie ... sie behauptet, ich würde erfrieren«, stammelte ich. »Besser gesagt, meine unreife Seele würde erstarren, weil ich weder tot noch ein Engel bin.« Erschöpft sank ich in ChristophersArme zurück. Seine Wärme linderte den tobenden Schmerz, so dass ich wieder Kraft zum Reden fand. »Aber ich weiß, dass sie lügt. Sie will mich nur zu sich locken!«
    »Und wird dich nicht bekommen. Ich werde dafür sorgen, dass dir nichts geschieht.« Christopher zog mit seinen Fingern die Kontur meiner Wangen nach, bevor er mich küsste, als wäre es das letzte Mal. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und sah mich mit dunklen Augen an.
    Mein Herz zog sich zusammen, da ich die Trauer in ihnen erkannte. »Du darfst ihr nicht glauben. In ein paar Stunden ist der Spuk vorbei.«
    Christopher wandte seinen Blick von mir, unfähig, seine Gefühle zu verbergen. »Es gibt kein Zeitlimit, das den Todeshauch aufhält. Nur die Wächterin kann ihn kontrollieren.«
    »Aber sie sagte doch, dass, wenn ich es bis ...«
    »Es war eine Schätzung, keine Vorhersage, wie lange du es ertragen würdest, bis deine unvollkommene Seele stirbt.«
    »Meine Seele?«
    »Ja. Wir müssen sofort zu ihr.«
    »Dann ... dann bin ich kein Engel?«, flüsterte ich.
    »Nein. Die Totenwächterin irrt sich niemals. Sie bewacht die unreifen Seelen, deren Schicksal noch nicht entschieden ist.«
    Ich stöhnte auf, als sich die Dunkelheit in mir weiter ausdehnte und ich ihr nur noch wenig entgegensetzen konnte.
    »Es kann nicht mehr lange dauern.« Christophers Gesichtszüge waren hart wie Stein, während er mein Urteil verkündete. Seine abweisende Haltung steigerte meinen Schmerz ins Unermessliche.
    Erst als ich den Druck seiner Hände spürte, die mich festhielten, um mich am Umkippen zu hindern, kam ich wieder zu mir.
    »Ich werde nicht zu ihr gehen.« Mit aller Kraft klammerte ich mich an die Bank – zumindest versuchte ich es.
    »Lynn, begreifst du nicht?! Du wirst sterben, wenn sie dich nicht zurückbringt – für immer!«
    »Ich kann

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