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Schloß der verlorenen Seelen

Schloß der verlorenen Seelen

Titel: Schloß der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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konnten es nicht mehr abwarten, Laura kennenzulernen.” Sie lachte. “Das mußt du ihnen verzeihen, Camilla. Laura bedeutet immerhin eine Spielgefährtin für sie.”
    “Natürlich verzeihe ich es ihnen, Lady Mabel”, erwiderte die junge Frau.
    “Eins wollen wir von Anfang klarstellen”, bemerkte der Earl of Danemore. “Du bist mit uns verwandt. Also möchte ich, daß du uns nicht so förmlich anredest. Meine Frau ist Mabel für dich und ich bin James.” Er wandte sich an Laura. “Du darfst Onkel und Tante zu uns sagen.”
    “Danke, James.” Camilla reichte ihm erneut die Hand. Danke für die Einladung. Ich bin überzeugt, daß wir uns hier sehr wohl fühlen werden.”
    “Daddy, Laura hat sofort gewußt, wer von uns Edmund und wer Donald ist”, meldete sich Edmund zu Wort. “Ist das nicht seltsam? Und dann hat sie behauptet, eine Cathy hätte es ihr verraten.”
    “Cathy?” Der Earl of Danemore warf seiner Frau einen bestürzten Blick zu. “Laura, wie kommst du auf Cathy?”
    “Cathy ist hier”, sagte Laura.
    “Sie hat von ihr geträumt.” Camilla legte von hinten die Hände auf die Schultern ihrer kleinen Schwester.
    “Ich weiß, daß Cathy hier ist, auch wenn ich sie noch nicht sehe.” Laura blickte am Schloß hinauf. Ein triumphierendes Lächeln umhuschte ihre Lippen. “Ja, sie wartet auf mich.”
    “Ich würde vorschlagen, daß wir erst einmal hineingehen”, meinte Lady Mabel. Sie winkte den älteren Mann und die Frau herbei, die im Schatten des Säulenvorbaus gewartet hatten. Mit wenigen Worten machte sie ihre Gäste mit dem Butler Marc Willis und der Hausdame Susan Eden bekannt. “Bitte, kümmern Sie sich doch um das Gepäck der Damen”, wies sie Marc Willis an.
    “Sehr wohl, Mylady.” Der Butler neigte leicht den Kopf.
    Gemeinsam betraten sie die hohe Halle von Danemore Castle. Der schwarz-weiß geflieste Boden glänzte, als sei er erst frisch gebohnert worden. Die Nachmittagssonne schickte ihre letzten Strahlen durch die bemalten Fenster und zauberte entlang der Wände ein bizarres Muster.
    Lady Mabel fragte ihre Gäste, ob sie lieber erst ihre Zimmer aufsuchen wollten, oder ob sie ihnen gleich eine Erfrischung anbieten durften. “Laura, du hast doch sicher Durst”, meinte sie.
    “Großen Durst”, erwiderte das kleine Mädchen.
    “Dann ist es abgemacht. Wir trinken erst etwas, Mabel”, erwiderte Camilla. Unauffällig blickte sie sich um. Alles, was sie bisher von Danemore Castle gesehen hatte, machte einen überaus freundlichen Eindruck. Selbst die Gemälde in der Halle schienen erst kürzlich restauriert worden zu sein. Keines von ihnen wirkte düster oder unheimlich.
    Ihre Gastgeber führten sie in einen kleinen Salon, dessen Fenster auf den hinteren Teil des Gartens hinausgingen. Donald nahm Laura bei der Hand und ging mit ihr zur Terrassentür. Er wies in den Park. “Dort drüben liegt unser Spielplatz”, sagte er. “Er wird dir gefallen.”
    “Wir haben leider dieses Jahr nicht allzu viel davon”, bemerkte Edmund düster. Er wandte sich Camilla zu. “Muß Laura auch in den Ferien lernen? Daddy hat für uns extra einen Hauslehrer angestellt.”
    Donald verzog das Gesicht. “Ein schrecklicher Mann”, seufzte er.
    “Mister Gordon ist keineswegs schrecklich, Donald”, mischte sich der Vater der Zwillinge ein. “Deine Mutter und ich sind sehr froh darüber, daß er die harte Aufgabe übernommen hat, euch Nachhilfeunterricht zu geben.” Der Earl of Danemore sah seine Söhne mißbilligend an. “Das wäre nicht nötig gewesen, wenn ihr während der vergangenen Monate besser gelernt hättet.”
    Ein blondes Hausmädchen brachte Limonade. Camilla und Laura griffen nach den Gläsern. “Cathy mag Zitronenlimonade”, sagte Laura.
    “Nun, diese Limonade wird dir auch schmecken”, meinte Camilla. Sie merkte, daß sich ihre Gastgeber bei der Erwähnung Cathys wieder einen kurzen Blick zugeworfen hatten. Scheinbar weckte dieser Name unangenehme Erinnerungen in ihnen.
    “Ihr werdet Mister Gordon morgen kennenlernen”, sagte Lady Mabel. “Ein wirklich netter, feiner Mann. Mister Gordon hat heute frei und ist in die Stadt gefahren.”
    “Ich lerne gerne”, sagte Laura und schenkte ihr ein Lächeln. Dann wandte sie sich den Jungen zu. “Ich kann euch beim Lernen Gesellschaft leisten.”
    “Prima, dann sind wir zu dritt. Armer Mister Gordon.” Donald grinste unternehmungslustig.
    “Ich habe nichts dagegen, wenn Laura mit euch lernt. Das sollte euch aber nicht

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