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Schluesselmomente - Erfahrungen eines engagierten Lebens

Schluesselmomente - Erfahrungen eines engagierten Lebens

Titel: Schluesselmomente - Erfahrungen eines engagierten Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Mohn
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Managerpersönlichkeiten an meiner Seite, auf die ich mich jederzeit verlassen kann: Professor Dieter H. Vogel, Dr. Jürgen Strube und Dr. Werner J. Bauer. In diesem Gremium sind die Geschicke des Hauses Bertelsmann in guten Händen. Über meine Nachfolge als Familiensprecherin in der BVG werde ich zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

    Auch als Mitglied im Aufsichtsrat der Bertelsmann AG und insbesondere im Personalausschuss trage ich Sorge dafür, dass die partnerschaftliche Unternehmenskultur im Hause Bertelsmann Bestand hat. Denn bei vielen Besuchen in der Unternehmenswelt habe ich festgestellt: Firmen, die den partnerschaftlichen Dialog mit ihren Mitarbeitern suchen, den Führungskräften unternehmerischen Freiraum gewähren und alle am Unternehmenserfolg angemessen beteiligen, können sich auch im internationalen Wettbewerb behaupten. Daher ist es besonders wichtig, bei der Besetzung von Positionen im Management darauf zu achten, dass neue Führungskräfte zur Unternehmenskultur unseres Hauses passen. Der Aufsichtsrat ist mit exzellenten Managern großer Weltunternehmen besetzt und unterstützt und kontrolliert den Vorstand in vorbildlicher Weise. Ich bin sehr froh, dass mir auch in diesem Gremium meine Kinder Brigitte und Christoph zur Seite stehen und Verantwortung für die Bertelsmann AG tragen. Das operative Geschäft wird von einem sechsköpfigen Vorstand verantwortet.
    Mit besonderer Freude setze ich die Tradition des gesellschaftlichen Engagements der Familien Bertelsmann und Mohn fort. Als stellvertretende Vorsitzende des Vorstands und des Kuratoriums kann ich die Strategie der gemeinnützigen Bertelsmann Stiftung ganz wesentlich mitgestalten. Meine Tochter Brigitte, die die Programme in den Bereich Gesundheitswesen und Zivilgesellschaft verantwortet, arbeitet engagiert im Vorstand mit. Auch mein Sohn Christoph trägt inzwischen als Kuratoriumsmitglied der Bertelsmann Stiftung und als Vorstandsvorsitzender der neu gegründeten Reinhard Mohn Stiftung gesellschaftliche Verantwortung.
    In unserer Familie wird über die vielfältige internationale
Arbeit unserer Stiftungen viel diskutiert. Wann immer es uns möglich ist, treffen wir uns sonntags zum gemeinsamen Familienessen. Lebhafte Diskussionen über unsere verschiedenen Aufgaben gehören da selbstverständlich dazu. Eine Trennung von Berufs- und Privatleben, wie sie in vielen Familien üblich ist, haben unsere Kinder nie kennengelernt. Die Verantwortung für ein Unternehmen wie Bertelsmann oder eine Stiftung unserer Größenordnung kann man nicht mit dem Wochentag abgeben.
    Meine Aufgaben im Hause Bertelsmann vereinen eine Fülle von inhaltlichen Fragen, strategischen Herausforderungen und menschlichem Urteilsvermögen. Jeder, der Führungsaufgaben wahrnimmt, entwickelt im Lauf der Zeit seinen eigenen Stil. In meiner Arbeit für das Haus Bertelsmann habe ich gelernt, dass ohne strenge Disziplin mir selbst gegenüber dieses Arbeitspensum nicht zu leisten ist. Ich halte mich mit Schwimmen, Laufen und bewusster Ernährung fit. Und ich befinde mich in ständigem Austausch mit den Mitarbeitern, die verschiedene Projekte eigenverantwortlich leiten.
    Ohne die Delegation von Verantwortung ist eine solche Aufgabenfülle nicht zu leisten. Ich schätze ein starkes, vitales Arbeitsumfeld, in dem Diskussionen offen und konstruktiv gestaltet werden können. Es ist keine Kunst, den Austausch mit Gleichgesinnten zu suchen, aber ungemein bereichernd, wenn andere Perspektiven zur Sprache kommen. Im Dialog mit unseren Führungskräften und Mitarbeitern höre ich mir die einzelnen Meinungen sehr genau an, ohne meine eigene Einschätzung sofort zu erkennen zu geben. Nur so kann ich darauf vertrauen, dass mir die Gesprächspartner offen und ehrlich begegnen und niemand mit seiner eigenen Ansicht hinter dem Berg hält.

    Ein Arbeitsleben ohne Konflikte gibt es nicht. Im Lauf der Jahre habe ich gelernt, dass sachbezogene Konflikte gut zu lösen sind, wenn die unterschiedlichen Auffassungen offen zur Sprache kommen. Wichtig ist mir auch das Wissen, dass wir alle Fehler machen, aber dass wir aus diesen Fehlern lernen können. Fehler muss man verzeihen können. Ist etwas schiefgelaufen, kommt das Problem auf den Tisch. Danach kann man sich wieder offen in die Augen sehen und blockiert seine Kräfte nicht unnötig mit ungelösten Konflikten. Übrigens gilt diese Haltung

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