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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wußte sie auch, warum keiner ans Telefon gegangen war. Das verlassene Haus … es hatte keine Geheimnisse mehr. Ostra und Rita waren unterwegs, um die Leiche Volberts wegzubringen.
    »Das habe ich nicht gewollt«, sagte sie leise und zog schaudernd die Daunendecke über sich. »Es wäre auch anders gegangen, Peter. Man hätte mit Friedrich reden können … wegen uns …«
    So lag sie bis gegen Mittag. Dann schreckte sie von einem Geräusch unten in der Halle hoch. Schritte. Gläserklirren. Die Stimme Ostras.
    »Hallo! Rita! Zum Essen bereit? Ich habe einen Bärenhunger.«
    Mit wackeligen Beinen kam Eva die Treppe herunter. Sie mußte sich am Geländer wie eine alte Frau festhalten, so schwankte sie. Entgeistert sah Ostra sie an. Er saß fröhlich an der Bar.
    »Du?« fragte er gedehnt. »Ich denke, du bist in Zürich?«
    »Wo habt ihr Friedrich hingebracht?« Evas Stimme war rostig vor Grauen. »Habt … ihr ihn erschossen? Warum?«
    Ostra stellte sein Glas hin. Sein Gesicht war ratlos. »Was redest du da? Kind, wie siehst du denn aus? Bist du krank? Du torkelst ja!«
    »Wo ist Friedrich?«
    »Ich denke, hier?! Wieso?«
    Eva klammerte sich an das Geländer.
    »Der Blutfleck …«
    »Ach der!« Ostra lächelte breit. »Ein guter Freund –«
    »War er gleich tot?«
    »Erst beim zweiten Schuß.«
    »Warum hast du das getan?«
    »Es mußte sein. Aber das begreift ihr Frauen nicht.« Ostra trank einen tiefen Schluck Kognak mit Soda. Es war ein guter Vormittag gewesen. Drei Kunden hatte er besucht. Seine Taschen waren voll Geld.
    »Und was nun?« fragte Eva heiser.
    »Nun gehen wir in Geiselgasteig essen. Liebling, mir knurrt vielleicht der Magen.«
    »Wir? Wo ist Rita?«
    »Oben.«
    »Oben ist keiner. Wir sind allein, du und ich …«
    Ostra sprang auf. Das Glas fiel um. Der Kognak lief über die Bartheke. »Das kann doch nicht sein! Rita!«
    »Du brüllst vergebens. Oben war nur ich.« In die Augen Evas trat neues Grauen. »Hast du auch Rita …«
    »Blödsinn!« Ostra stürmte an Eva vorbei nach oben. Sie hörte, wie er Möbel umwarf, dann fluchte er fürchterlich und brüllte wie ein Stier.
    »So ein Aas! Alles hat sie mitgenommen. Alles! Oh, dieses verfluchte Luder! Ich bringe sie um! Ich werfe sie gegen die Wand wie eine junge Katze! Diese Hure! Alles, alles ist weg!«
    Eva wich aus, als Ostra die Treppe hinunterstürzte, als habe man ihn oben hinabgestoßen. Sein Gesicht war schrecklich verzerrt. Mit Fußtritten traktierte er die Sessel und warf sich dann auf das Ledersofa, den Kopf weit in den Nacken.
    Ruhe, dachte er. Fritz Ollenhoff, nur Ruhe! Das ist wie damals, als du Eisenhower und Montgomery in die Luft sprengen solltest und alles schiefging. Auch damals bist du heil herausgekommen, und es stank mehr nach Schwefel als jetzt.
    Klarer Kopf, Junge! Nicht toben! Tief atmen! Immer wieder. Tief einatmen … ausatmen … Brüllen hilft nichts mehr. Du mußt eine Entscheidung treffen.
    »Friedrich ist weg«, sagte er, ohne Eva anzusehen, die leise, auf Zehenspitzen, durchs Zimmer ging und den Blutfleck im Teppich anstarrte. »Nicht tot … höchst lebendig. Mit Rita. Auf und davon! Und sie hat alles mitgenommen. Alle Tonbänder, alle Fotos … sie hat … oh, diese Hure!«
    »Welche Tonbänder?« fragte Eva erstaunt.
    »Das verstehst du nicht.« Ostra sprang auf. »Begreifst du nicht? Friedrich ist mit Rita weg! Sie haben sich aus dem Staub gemacht und uns zurückgelassen!«
    Ostras Gesicht verzog sich. Dann lachte er, rauh, häßlich, schrill zuletzt.
    »Das muß mir passieren! Mir! Ich werde überspielt. Von einer Karikatur wie Friedrich Volbert! Man sollte sich selbst zum Tode verurteilen und hinrichten! Fritz Ollenhoff wird getrampelt –«
    »Wer ist …«
    Ostra winkte wild ab. »Halt den Mund, Schatz! Was nützen jetzt noch Fragen? Wir müssen handeln. Handeln!« Er griff Eva an den Arm, als sie an ihm vorbeiging. Sie schrie auf, als wolle er sie abstechen. Angst stand in ihren großen, grünen Augen.
    »Wieviel Geld hast du?«
    »In der Schweiz liegen fünfhunderttausend Franken.«
    »Fünfhunderttausend! Das ist so gut wie ein vergoldeter Furz! Ist das alles?«
    »Ich habe in Deutschland noch privat hunderttausend Mark!«
    »O Himmel!«
    »Und meinen Schmuck!«
    »Auf den spucken die Händler in Südamerika.« Er griff in die Taschen und legte einen Haufen Geldscheine auf den Tisch. »Das sind hunderttausend Mark! Zusammen mit deinen Kröten ganze sechshunderttausend Mark! Kommen wir damit um die

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