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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dachten, noch ein Paar, dann ist der Kreis groß genug.«
    Um diese Zeit fuhren Ernst Fallers und Julia Bentrob langsam die Grünwalder Straße hinauf. Ohne es sich gegenseitig einzugestehen: Sie hatten ein wenig Angst. Was aus Neugier begonnen hatte, auch aus Trotz gegen die Eltern, wurde nun mit jedem Meter, den sie fuhren, zum ernsten Problem.
    Ernst hatte sich für diesen Abend ein Auto gemietet. Einen Mercedes neuesten Typs. »Man muß so tun, als ob man …« sagte er zu Julia, als er sie am Treffplatz abholte und sie ihn ungläubig anstarrte. »Die Volberts wohnen in einer klotzigen Villa. Ich habe sie mir gestern von draußen angesehen. Wenn wir da zu Fuß kommen oder mit einem Taxi …«
    »Wenn das nur gut geht«, hatte Julia Bentrob gesagt und war eingestiegen.
    Nun fuhren sie durch Grünwald und kamen sich in dem großen, luxuriösen Wagen denkbar unwohl vor.
    »Du!« sagte Julia und griff nach Fallers Arm. »Wenn mir die Leute nicht gefallen, wird mir plötzlich schlecht, und wir müssen nach Hause. Das sage ich dir vorher, damit du nachher nicht dumm fragst.«
    »Warum soll es uns nicht gefallen? Volbert ist Fabrikdirektor, laut Telefonbuch.«
    »Wenn es arrogante Leute sind, weißt du, so steife Wirtschaftskapitäne … mir wird schlecht, und du sagst dann: Meine Frau bekommt ein Baby, wir müssen gehen.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand!« Fallers lachte und legte den Arm um Julia. »Gib mir einen Kuß, Kleines.«
    Sie tat es, sah ihn mit ihren hellblauen Augen an und sagte sich, wie sehr sie sein männliches Profil liebte, sein jungenhaftes Lachen, seine Offenheit, alles an ihm …
    »Da sind wir«, sagte Fallers und hielt vor der offenen Einfahrt in der hohen Hecken- und Schilfrohrwand. Die Lampen und Laternen schimmerten und verzauberten den Garten in ein Märchenreich. Grün leuchtete unter den Scheinwerfern das lange Schwimmbecken. Ein großer, weißer, aufgeblasener Schwan schaukelte auf dem Wasser.
    »Vielleicht spielen sie uns heute Lohengrin vor?« sagte Fallers lachend. Julia boxte ihn in die Seite.
    »Wenn du dich so benimmst, fliegen wir gleich wieder raus.«
    »Wagen wir es! Hinein ins Paradies!«
    Er lenkte den großen Wagen auf den Zufahrtsweg und hupte fröhlich, als er die offene Eingangstür sah.
    »Da sind sie«, sagte Volbert, als er das Hupen hörte, und stellte sein Glas ab. »Das Ehepaar Fallers. Jung verheiratet.«
    Gespannt blickte alles auf die Halle. Evas grüne Augen hatten eine glitzernde Starrheit bekommen. Auch Ritas schwarzer Blick war eisig. Sie ist zweiundzwanzig Jahre jung, dachten beide Frauen. Wir mögen erfahrener und reifer sein, sie aber hat die Jugend in die Waagschale zu werfen. Unbekümmert dagegen war Marlies Düppel. Sie saß an der Bar und trank Kakaolikör. Konkurrentinnen fürchtete sie nicht. Warum auch? Sie war vierzig und rund, wo man rund zu sein hat. Es gab genug Männer, die in jungen Mädchen nur Gänschen sahen. Ein ausgereifter Apfel ist am saftigsten.
    Fallers bremste, als er Volbert in den grellen Lampenschein treten sah, in jeder Hand ein Glas Sekt. Auch Julia beugte sich vor und sah durch die Scheibe zum Haus.
    »Er kommt gleich mit dem Glas«, sagte Fallers. »Das ist mir sympathisch. Wenn er ein steifer Geldprotz wäre, empfinge uns jetzt der Butler. Kindchen, es wird ein netter Abend …«
    »So, nun sind wir alle vollzählig«, sagte Volbert, als die Fallers vorgestellt waren. »Laßt uns fröhlich sein und zusammenwachsen zu einer großen Familie, denn ich sehe, wir sind alle nette Menschen, und das ist selten heute. Prost!«
    Peter Ostra hatte sich vom Augenblick des Eintritts Julias an verwandelt. In seinem Herzen breitete sich eine süße Schwere aus. Der Anblick Eva Volberts hatte ihn erregt – die blonde Sanftheit Julias dagegen, der kindlich-strahlende Blick ihrer hellblauen Augen, machte ihn romantisch und schmachtend wie einen Jungen, der lyrische Gedichte schreibt. »Sie sind ein Engel«, sagte er leise, als er Julias Hand küßte, »ein Sonnenstrahl.«
    Julia überhörte es, aber in ihrem Herzen stieg Angst hoch. Sie sah hinüber zu Ernst Fallers. Rita Camargo zog ihn zur Bar, so wie eine Tigerin ihre geschlagene Beute abschleppt.
    »Darf ich zu Tisch bitten?« rief Volbert. »Bunte Reihe bitte!« Er benahm sich wie ein Tanzmeister, der die einzelnen Schritte ansagt. Er selbst bemühte sich, an die Seite Ritas zu kommen, wie sich Eva Volbert dazu drängte, neben Ostra zu sitzen. Aber Ostra ließ sie leerlaufen. Er hatte

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