Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
einen Schlüssel.«
    »Na also!« Volbert klatschte in die Hände. »Dann bleibt Julia ja nur der eine Schlüssel übrig. Licht an!«
    Blendend hell flammten die kristallenen Kronleuchter wieder auf. Die Frauen hockten noch auf der Erde und hielten ihre Schlüssel hoch. Julia kniete neben ihnen … einsam, ein paar Zentimeter von ihr entfernt, glänzte auf dem Teppich der letzte Autoschlüssel. Ein Anhänger aus Gold. Eine stilisierte Orchidee.
    Ostra schob die Unterlippe vor. Mein Schlüssel, dachte er. Die Glücksgöttin ist mit mir.
    »Die Partner stehen fest!« rief Volbert wie auf dem Jahrmarkt bei einem Volltreffer in der Verlosungsbude. »Eva mit Ludwig, Ernst mit Rita, Julia mit Peter und Marlies mit mir! Beugen wir uns dem Schicksal!«
    Das war ehrlich gemeint. Seine große Hoffnung, Rita in dieser Nacht zu besitzen, war wieder zunichte geworden. Neidisch schaute er auf den jungen Fallers, der sich bei Rita unterhakte und zur Bar ging. Ostra legte einen wilden Tanz auf. Wie eine Furie kam Marlies Düppel auf Volbert zugestürmt. Ludwig Düppel küßte Eva ungeniert ab und strich mit beiden Händen über ihren Körper.
    Noch einmal tanzten sie alle wie in einer Ekstase. Das ›Sibirische Wässerchen‹ tat seine Wirkung. Julias Kopf brummte, wie hinter Nebeln sah sie die wirbelnden, sich drehenden, sich verrenkenden Körper. Marlies Düppel sang mit heller Stimme eine völlig andere Melodie, als aus dem Lautsprecher kam. Volbert, er hatte seine Jacke weggeworfen, umkreiste sie wie ein Riesenaffe. In einer Ecke des Zimmers standen, als seien sie miteinander verwachsen, Fallers und Rita Camargo, und seine Lippen brannten unter ihren Küssen. Eva und Ludwig Düppel balgten sich auf der Couch wie zwei wilde, unerzogene Kinder.
    Dann wurde es dunkler im Zimmer. Die Deckenlampen gingen aus, nur ein paar Wandleuchten brannten und gaben ein trübes Licht.
    »Komm!« sagte Rita Camargo und zerrte Fallers zur Tür. »Der Morgen ist verdammt schnell da.«
    »Die … die anderen …«, stotterte Fallers. »Was sollen sie denken …«
    »Wo sind sie denn, die anderen?« Rita drehte Fallers wie eine Puppe herum. Das Zimmer war leer. Sie waren die letzten. Mit schwerem Kopf und trüben, alkoholumflorten Augen starrte er um sich.
    »Weg«, sagte er tief atmend. »Alle weg. Wohin denn?«
    »Das Haus hat vierzehn Zimmer, mein Liebling.«
    »Auch Julia ist weg …«
    »Sie ist in besten Händen.« Das klang kampfeslustig und doch gepreßt. Ritas schwarze Augen leuchteten wie glühende Kohlen. Plötzlich ergriff sie mit beiden Händen Fallers Kopf und küßte ihn mit einer Wildheit, die ihn völlig wehrlos machte. Sie warf sich an ihn, sie stolperten, fielen gegen die Wand, und um sich festzuhalten, umklammerte Fallers sie und fühlte unter seinen Fingern ihren sich schlangenhaft bewegenden, heißen Körper.
    »Verdammt, komm!« sagte sie heiser. »In fünf Stunden scheint die Sonne wieder.«
    Sie nahm ihn an die Hand wie einen störrischen Jungen und zog ihn aus dem Zimmer. Irgendwo im Haus klappte dann eine Tür.
    Nur die Musik blieb allein in dem leeren Salon. Das Tonband hatte man vergessen abzustellen.
    Julia Bentrob wurde einen Augenblick klar und sah ohne Nebel ihre Umgebung, als Ostra begann, den Reißverschluß ihres Kleides aufzuziehen, und ihre Schultern küßte. Mit einem Ruck machte sie sich los und wich zurück.
    Ein kleines Zimmer war es, eines der typischen Fremdenzimmer mit einem eingebauten Schrank, einem Bett, einem Waschbecken, einer Sitzgruppe am Fenster und einem schmalen Bücherbord. Bunte Lederrücken einer Buchgemeinschaft glänzten im fahlen Lampenlicht. Buntfotos aus Spanien und Italien hingen an den Wänden. Das Bett war aufgedeckt, wie in einem Hotel.
    Auf dem Nachttisch stand eine Flasche Sekt in einem Eiskühler. Im Hause Volbert wurde beim Schlüsselspiel an alles gedacht, auch an den Durst, den Liebe erzeugt.
    »Was soll das?« keuchte Julia. Sie hatte Not, Ostras Hände, die nach ihr griffen, wegzustoßen. »Lassen Sie mich hier heraus. Wo bin ich denn?«
    »Im Haus unserer Freunde. Kleines, nun sei kein Frosch.« Ostra zog sie mit einem Ruck an sich. Seine Arme umfingen sie wie Schraubstöcke. »Du bist das süßeste Geschöpf, das ich gesehen habe. Dir fehlt alles, was raffiniert ist, und gerade das macht mich verrückt. Ein Engel bist du, und welcher Teufel würde nicht verrückt, wenn er einen Engel haben kann?« Er lachte dumpf und riß Julia das Kleid von der Schulter. Bis zur Taille zog

Weitere Kostenlose Bücher