Schluss mit dem ewigen Aufschieben
sich.
Bitte gehen Sie die folgenden Fragen durch und notieren Sie Ihre Antworten schriftlich. Denken Sie nicht zu lange über die
einzelnen |179| Fragen nach. Ihre Antworten werden Ihnen wertvolle Hinweise darauf geben, was es mit Ihrem Aufschieben auf sich hat.
Was schieben Sie auf?
Wie schieben Sie auf?
Was würde passieren, wenn Sie nicht aufschöben? Positives? Und Negatives?
Welche Gefühle tauchen auf, wenn Sie sich vorstellen, die aufgeschobene Sache zu erledigen/anzupacken et cetera?
Wann tauchte das Problem mit dem Aufschieben erstmals auf?
Was war damals los in Ihrem Leben? Welche Ereignisse fallen Ihnen ein?
Welche Gefühle verbinden Sie mit dieser Zeit und den Ereignissen?
Was haben Sie damals gemacht?
Welche Nebeneffekte hatten die Ereignisse noch?
Wie wirken sich die Ereignisse noch heute auf Ihr Leben aus?
Welche Folgen hat das Aufschieben für Sie noch (außer, dass Sie Ihre Ziele nicht erreichen)? Positives? Und Negatives?
Was fehlt in Ihrem Leben?
Glauben Sie, dass Sie nichts Besseres verdienen?
Was ist also der Lohn Ihres Aufschiebens? Womit müssten Sie sich auseinander setzen, wenn Sie nicht aufschieben?
Als Beispiel ist der Fragebogen abgedruckt, den Beate ausgefüllt hat.
Was schieben Sie auf?
Die Anfertigung meines Marketingkonzepts.
Wie schieben Sie auf?
Ich suche endlos nach neuem Material, um mich abzusichern und
etwas besonders Gutes zustande zu bringen.
Was würde passieren, wenn Sie nicht aufschöben? Positives? Und Negatives?
Positiv: Ich würde das Konzept endlich fertig machen und damit einen wichtigen Karriereschritt machen.
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Negativ: Ich könnte mit meinen Ideen abgelehnt werden, die Kollegen würden über mich lachen. Oder neidisch werden, wenn ich
Erfolg hätte. Man würde mehr von mir erwarten, und ich müsste das nächste Mal noch bessere Resultate bringen.
Welche Gefühle tauchen auf, wenn Sie sich vorstellen, die aufgeschobene Sache zu erledigen/anzupacken et cetera?
Ich fühle mich gut bei der Idee, es fertig zu haben. Wenn ich mir vorstelle, es jetzt zu beenden und keine neuen Sachen mehr
einzuarbeiten, spüre ich Angst.
Wann tauchte das Problem mit dem Aufschieben erstmals auf?
Ich habe es in der Oberstufe schon vor mir hergeschoben, mir wirklich über meine Zukunft Gedanken zu machen, darüber, was
ich einmal werden will, welche Stärken ich habe, wohin ich in meinem Leben will.
Was war damals los in Ihrem Leben? Welche Ereignisse fallen Ihnen ein?
Ich stand vor dem Abitur. Meine Lehrer und meine Eltern überschätzten mich ständig. Ich weiß noch, wie ich meinem Klassenlehrer
einmal etwas von meinen Unsicherheiten über das richtige Studienfach sagte. Darauf er: Wenn nicht einmal Sie so etwas wissen,
was sollen dann erst die anderen sagen?
Welche Gefühle verbinden Sie mit dieser Zeit und den Ereignissen?
Ich fühlte mich blöd, als hätte ich mich zu wichtig genommen, aber ich war auch sauer, weil ich mich nicht ernst genommen
fühlte. Aber so war es die ganze Zeit: Ich fühlte mich allein und hilflos, und keiner wollte davon etwas wahrnehmen. Es war
so, als hätten alle mich aufgefordert, pflegeleicht und problemlos zu sein.
Was haben Sie damals gemacht?
Ich habe versucht, mich von der ganzen Sache abzulenken und mir gesagt, ich würde die Antwort auf meine Fragen eben später
finden.
Welche Nebeneffekte hatten die Ereignisse noch?
Ich habe meine außerschulischen Aktivitäten noch verstärkt.
|181| Wie wirken sich die Ereignisse noch heute auf Ihr Leben aus?
Ich habe den Eindruck, ich lebe immer noch so. Ich verzettele mich mit zu vielen Dingen. Eigentlich weiß ich nicht, ob ich
mit diesem Konzept wirklich groß rauskommen will. Ich habe den Eindruck, mir fehlt immer noch die Basis und dieses ist ein
weiterer Versuch, mit Aktionismus der Frage, was ich eigentlich will, zu entgehen.
Welche Folgen hat das Aufschieben für Sie noch (außer, dass Sie Ihre Ziele nicht erreichen)? Positives? Und Negatives?
Positiv: Ich kann mir vormachen, dass ich ungeheuer beschäftigt und aktiv bin und deswegen gar keine Zeit habe, mich mehr
um mich zu kümmern. Jetzt, wo ich das hier schreibe, fällt mir auf, dass mir das offenbar als positiv erscheint. Eigentlich
schadet es mir aber. Wirklich positiv ist an meinem Aufschieben gar nichts. Negativ: Ich habe jede Menge Stress, bin dauernd
unterwegs, meine Freunde verlassen mich, weil ich zu wenig Zeit für sie habe.
Was fehlt in Ihrem Leben?
Ein Sinn, ein Mann, eine Richtung.
Glauben Sie, dass
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