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Schluss mit frustig

Schluss mit frustig

Titel: Schluss mit frustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Emmelmann
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Tagesablauf automatisch reagieren. Unterbrechen Sie den Teufelskreis. Kommen Sie in die Aktion! Ob Sie in der Reaktion verhaftet sind, erkennen Sie daran, wie Sie mit den Dingen und Menschen umgehen, die Ihnen begegnen. Die meisten Menschen tragen ein buntes Gemisch an Krafträubern mit sich herum, die sich in ihren Vorstellungen offenbaren. Diese Vorstellungen haben nichts mit der Wirklichkeit gemeinsam, sondern gehören zur Maske: Schneller, weiter, höher, besser sein als andere. Das ist ein Muster, das nur zu oft übernommen wird, ohne es jemals infrage zu stellen. Und so reagieren wir dann entsprechend unserer Annahmen, wie wir reagieren sollen.
    In meinen Seminaren ist es stets ein sehr berührender Moment, wenn die Teilnehmer erkennen, wie oft sie ohne Eigenverantwortung und Selbstbestimmung handeln. Wie oft sie lediglich reagieren – noch dazu häufig auf eine Art und Weise, die sie im tiefsten Inneren nicht einmal selbst überzeugt. Sie tun, was die Maske ihnen diktiert. Sie finden Dinge gut, weil andere sie gut finden, sie lehnen Dinge ab, weil andere sie ablehnen, sie tun Dinge, weil andere sagen, dass sie sie tun sollen.
Ein Beispiel
    Nach einem Vortrag sprach mich eine junge Frau an, die wegen starker Herzrhythmusstörungen in einer Klinik zur Therapie war. Ich hatte davon gesprochen, dass das Geheimnis des Lebens Geben ist. Die Frau war mit einem Japaner verheiratet, der wegen ihr nach Deutschland gekommen war. Da er sich mit der deutschen Sprache sehr schwer tat, war er fast vollkommen von ihr abhängig und forderte permanent ihre Unterstützung. Langsam ging ihr die Kraft aus, doch sie schaffte es nicht, ihren Mann aufzufordern, an sich zu arbeiten und selbst Verantwortung zu übernehmen. Schließlich fing ihr Herz zu streiken an. In unserem Gespräch sagte ich ihr, dass Geben oft auch damit zu tun hat, anderen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und sich nicht bis zum Letzten aufzuopfern. Da wurde ihr klar, dass sie in die Falle der Nächstenliebe getappt war und lernen musste, ihr eigenes Gleichgewicht wiederzufinden. Tragen auch Sie Verantwortung für Ihr Seelenheil und lassen Sie sich nicht von anderen sagen, was Sie dafür brauchen!
    »Das ist mein Weg, welches ist Dein Weg? DEN Weg gibt es nicht.«
    Friedrich Nietzsche
Muster durchschauen
    Überlegen Sie, wie oft Sie etwas nur wollten, weil andere es auch haben. Typische Beispiele sind Kleidung, Automarken oder Reisen. Wenn wir diese Mechanismen durchschauen, nehmen wir wahr, dass wir letztlich sehr fremdbestimmt sind und Muster anderer übernehmen, ohne diese zu hinterfragen. So funktioniert zum Beispiel auch Werbung.
    Ein Mensch, der begreift, dass sich hinter einer vordergründigen Aktion eine Reaktion verbirgt, hat seine Komfortzone verlassen. Er schult seinen Blick und lernt Reaktion von Aktion zu unterscheiden. Jetzt erst wird er wirklich handlungsfähig, denn er drückt sich selbst aus. Nicht das, was von ihm erwartet wird, sondern das, was er selbst als einzigartiges Individuum ausdrücken will. Menschen, die handeln, sind in der Aktion, und das macht sie vital und selbstbewusst. Wenn wir die Komfortzone verlassen und Verantwortung übernehmen, fliegen uns Kraftspender von allen Seiten zu.
    Doch wissen wir überhaupt, wie unsere echte Stimme klingt, wie unsere eigenen Vorstellungen vom Leben aussehen? Wissen wir, wer wir sind hinter der Maske?
Was wollen Sie wirklich vom Leben?
    Wissen Sie, was Sie in Ihrem Leben verwirklichen wollen? Kennen Sie Ihre Ziele? Ihre eigenen, nicht die Ihrer Eltern, Freunde, Kollegen? Ist eine Schiffsreise durch die Karibik Ihr eigener Wunsch oder ist das nicht vielmehr ein Statussymbol, das im Grunde wenig mit Ihren Überzeugungen, Wünschen und Sehnsüchten gemein hat?
    Fragen Sie sich: Was schenkt mir nachhaltig gute Gefühle? Viele Menschen kaufen sich irgendetwas, worauf sie vielleicht sogar lange gespart haben. Und dann sind sie bitter enttäuscht, denn die Freude hält nur kurz. Sieht so echte Freude aus?
Was macht uns froh?
    Woran können Sie nachhaltige Freude erkennen? Kennen Sie sich gut genug, um zu wissen, was Ihnen wirklich guttut? Bei mir stellen sich positive Gefühle ein, wenn ich mit lieben Menschen zusammen bin – und die muss ich nicht unbedingt gut kennen. Beim Lachyoga, das ich in Seminaren unterrichte, bade ich förmlich in guten Gefühlen, und diese steigern sich noch, wenn ich auch andere mit meiner Freude anstecke. Ich weiß, dass Freude mich nährt, und deshalb suche ich sie gezielt.

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