Schluss mit frustig
uns ab einem bestimmten Lebensalter keine Freude mehr zustehen. Ja, sicher, ein vorsichtiges Verhalten ist in manchen Situationen klüger als einfach draufloszustürmen. In manchen Situationen! Nicht in allen! Doch häufig fragen wir nur noch: »Warum, Wieso, Weshalb?«, und handeln gar nicht mehr. Also stellen Sie noch ein einziges Mal eine wirklich wichtige Frage, die da lautet, wann sich das Fragen lohnt. Wann sollen Sie fragen – und wann lieber nicht, wann ist es besser, beherzt zu handeln?
Lebensfreude zurückerobern
Fragen haben ihren Sinn, wenn es darum geht abzuwägen, ob wir uns in eine Gefahr begeben oder nicht. Wenn Sie einen reißenden Bach auf einem wackligen Steg überqueren sollen, ist es klug, vorher nachzufragen, ob noch eine andere Möglichkeit besteht, nach drüben zu gelangen, um dann vielleicht zu erfahren, dass hinter der nächsten Biegung eine stabile Brücke hinüberführt. Ein bekanntes Sprichwort sagt: Erst denken, dann handeln.
Ich würde Ihnen in vielen Situationen gern dazu raten, erst zu handeln und dann zu denken. Aber das ist natürlich total unvernünftig. Am besten, Sie vergessen das auch gleich wieder. Sie sind schließlich erwachsen und lassen sich auf so einen Quatsch nicht ein … Oder? Andererseits: Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob Ihre schlechte Laune und Ihre Sorgen und Nöte vielleicht dort gezüchtet werden, wo auch die ganzen Bedenken- und Zweifelfragen wohnen? Dass es also einen Zusammenhang gibt zwischen den Fragen, die uns am Tun hindern, und unserem schlechten Befinden?
Auf zum Abenteuerspielplatz
Meiner Überzeugung nach haben viele Menschen mehr Spontaneität und Kreativität und natürliche Lebensfreude verloren, als zum Erwachsenwerden nötig wäre. Doch wir können diese wundervollen Eigenschaften zurückgewinnen! Jeder und jede kann das. Waren sie denn überhaupt jemals wirklich fort? Ziemlich sicher schlummern sie noch in uns, und die Kunst liegt einfach nur darin, sie aufzuwecken. Das können Sie im Übrigen tun, ohne Ihre Schutzmechanismen zu vernachlässigen.
Neue Energie gewinnen
Würde es Ihnen Spaß machen, wieder richtig ausgelassen auf dem Boden herumzutollen? Vielleicht mit Ihren Kindern oder Enkeln? Oder würden Sie gern auch nur einfach so Blödsinn machen?
Meine Seminarteilnehmer berichten mir von den verrückten Dingen, die geschehen, sobald sie es wagen, spielerische Elemente in ihren Alltag zu integrieren (siehe zum Beispiel die Übung > ). Sie verspüren mehr Lebensenergie und Freude. Und zwar nicht nur ein paar Sekunden lang. Diese Impulse führen zu einer nachhaltigen Lebensveränderung – vom Leiden in die Leidenschaft. Leben ist schön! »Diese beiden Seminartage haben mir gezeigt, dass auch ich jederzeit verrückt sein kann und darf«, schrieb mir eine Teilnehmerin. »Dass ich meine Lebensfreude, die ich längst verloren glaubte, wieder hervorholen und in eine Energie umwandeln kann, die zunächst mir selbst, aber genauso auch meiner Familie und meinem ganzen Umfeld zugute kommt. Und das mit dem natürlichsten Ausdruck, der mir gegeben wurde: dem Lachen.«
Wäre es nicht herrlich, wenn wir uns unseren Abenteuerspielplatz, zurückerobern könnten? Wenn wir wie als Kind ohne Hemmungen. Neues zulassen würden, voller Neugier und Entdeckerfreude? Dieses Neue kann in Form von Menschen auf uns zukommen, die uns ganz neue Impulse geben. Aber auch in Form von Problemen und Herausforderungen, durch die wir neue Fähigkeiten erwerben. Wir gewinnen immer Erfahrung hinzu, weil wir mit Neuem in der Regel anders umgehen müssen als mit dem, was uns vertraut ist.
»Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir alt werden. Wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen.«
Helene Hayes
Ein Beispiel
Einer meiner Seminarteilnehmer lernte im Urlaub einen Musiker kennen, der ihn motivierte, ein Instrument zu erlernen. Für meinen Teilnehmer bedeutete das, ein Risiko einzugehen, da es ja schiefgehen konnte. Dennoch kaufte er sich ein teures Instrument, investierte Zeit und Geld für den Unterricht, um dann irgendwann festzustellen, dass es ihm nur in der ersten Euphorie Spaß gemacht hatte und er gar kein Talent besaß. Schließlich musste er enttäuscht aufgeben. Ja, Freude und Schmerz liegen nah beisammen. Doch wenn er sich aus Angst vor der möglichen Enttäuschung überhaupt nicht auf das Ganze eingelassen hätte, hätte er auch die Freude aus seinem Leben ausgesperrt. Immerhin hat ihm das Üben und Spielen ja eine Zeitlang Spaß gemacht, und
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