Schmeckt's noch?
bestimmter Resistenzen und toxischer Wirkungen:
a) Herbizid-Resistenz
„HR-Pflanzen“ sind gegen gewisse Unkrautvernichtungsmittel resistent, d.h. sie widerstehen Behandlungen mit Herbiziden. Das Unkraut geht ein, die Kulturpflanze überlebt. Prominentestes Beispiel ist die Roundup- Ready ®-Sojabohne, die gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat immun ist.
b) Insektenschutz
Bt -Pflanzen werden durch das Einsetzen eines fremden Gens so verändert, dass sie selbst ein Insektengift erzeugen. Bekanntestes Beispiel ist der Bt -Mais, dem das Gen des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis eingesetzt wurde, das auf den Maiszünsler tödlich wirkt. Die Maispflanze erzeugt aufgrund dieses fremden Gens das Bt -Toxin und ist damit gleichzeitig natürliche Nahrungsquelle und tödliches Gift in einem.
c) Pilzresistente Pflanzen
d) Virusresistente Pflanzen
2. Veränderung der Reifezeiten und der Transporteigenschaften
a) Verbesserung der Lager- und Transporteigenschaften: Prominentester Versuch war die Anti-Matsch-Tomate.
b) Verzögerung des Reifeprozesses
3. Veränderung der Pflanzeninhaltsstoffe
z.B. Änderung der Fettsäurenzusammensetzung , wie Erhöhung des Ölsäuregehaltes in der Sojabohne oder des Stärkegehaltes bei Kartoffeln.
Manche Pflanzen sind mehrfach genetisch verändert, wie z.B. Virus- und Insektenresistenz bei Kartoffeln.
Welche genetisch veränderten Pflanzen sind nun für uns Konsumenten relevant bzw. wo werden sie eingesetzt?
Bisher wurden in Europa mit Ausnahme kleinerer Flächen in Spanien und Deutschland keine gentechnisch veränderten ( gv ) Pflanzen angebaut. Und bis 2004 gab es Saatgut nicht frei zu kaufen. Der zwischen 1998 und 2003 wirksame Zulassungsstopp für gv -Pflanzen wurde jedoch aufgehoben. Mehrere Sorten gv -Mais sind inzwischen zum Verkauf freigegeben. Wobei aber die Landwirte beim Anbau von gv -Pflanzen besondere Regeln einhalten müssen.
Weltweit schaut das ganz anders aus. Seit 1996 in den USA die ersten gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut wurden, sind die Anbauflächen bis 2004 auf über 81 Millionen Hektar gestiegen. Der Marktanteil von gentechnisch verändertem Saatgut liegt aktuell bei etwa 16 Prozent. Die Steigerungsraten beim Anbau liegen alljährlich zwischen 10 und 20 Prozent. Allein 2004 kultivierten 8,25 Mio. Landwirte transgene Pflanzen — überwiegend in Süd- und Nordamerika, China, Indien, Australien und Südafrika.
Bereits mehr als die Hälfte der Sojabohnen, die weltweit produziert werden, stammen aus gentechnisch veränderten Sorten. Auch bei Mais, Raps und Baumwolle sind Gentechnik-Pflanzen weit verbreitet.
Kommerziell zugelassene gentechnisch veränderte Pflanzen sind:
Baumwolle, Blumenkohl, Brokkoli, Radicchio/Chicorée, Flachs, Gurke, Kartoffel, Kürbis (Squash), Mais, Melone, Nelke, Papaya, Paprika, Petunie, Raps, Reis, Rote Bohne, Sojabohne, Tabak, Tomate, Weizen, Zuckerrübe.
Europa ist keine Insel. Soja und Mais sind Grundlage für Futtermittel und zahlreiche Lebensmittelzutaten, daher kommen viele Lebensmittel auf diesem Weg mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Kontakt, ohne jedoch selbst gentechnisch verändert zu sein.
Soja
Aus Soja kann das Öl in Margarine, das Lecithin in Schokolade, Keksen oder Eis sein, aber auch Eiweiße oder Vitamine, die in vielen anderen Produkten enthalten sind, können daraus stammen. Jährlich werden etwa 35 Millionen Tonnen Soja-Rohstoffe in die EU eingeführt. In den Erzeugerländern, wie USA, Argentinien und Brasilien, werden großflächig gv -Sojabohnen angebaut.
Eine exakte Trennung von konventionellem und gv -Soja ist bei dieser Importware nicht mehr möglich.
Mais
Mais wird nur zu einem kleinen Teil als Gemüse verzehrt, doch ist er in vielen verarbeiteten Produkten in verschiedenster Form enthalten. Mais ist die Basis für Stärke — einem Grundstoff, der nicht nur in der Chemie- und Papierindustrie, sondern auch für zahlreiche Lebensmittelzutaten und Zusatzstoffe eingesetzt wird. Viele süße Produkte können etwa Traubenzucker und Glukosesirup enthalten, die aus Maisstärke hergestellt werden.
Raps
Rapsöl wird gleichfalls in vielen Fertigprodukten wie Mayonnaise oder Margarine eingesetzt.
Kartoffel
In den USA und Kanada sind bereits Kartoffelsorten auf dem Markt, die gegen Kartoffelkäfer, das Kartoffel-Blattrollvirus und das Kartoffelvirus X resistent sind und damit höhere Ernteerträge erbringen können. Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung liegt
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