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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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darüber sprach.
    Jesses Telefon klingelte. Er wollte abnehmen, doch ich war schon zur Stelle. »Das ist mein Vater. Er ruft zurück.«
    Ich nahm das Gespräch von dem Apparat auf dem Couchtisch im Wohnzimmer an. Die Stimme meines Vaters klang jetzt alles andere als fürsorglich.
    »Wer holt South Star aus der Versenkung?«
    »Niemand, den du kennst.«
    »Wer auch immer es ist, er hat irgendwas vor. Wahrscheinlich ist er auf Publicity aus. Egal, was er dir gesagt hat, vergiss es einfach.«
    »Es geht nicht um Publicity.«
    »Warum hat er sich dann an eine Journalistin gewandt? Wer ist es? Ein Politiker? Oder einer von diesen Aktivisten, die glauben, die Regierung lässt für neue Ölvorräte süße, kleine Welpen umbringen?«
    »Dad, um was ging es bei diesem Projekt?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Es ist geheim.«
    Ich holte tief Luft. Jesse, der mich vom anderen Ende des großen Raumes aus beobachtete, versuchte einzuschätzen, welche Richtung unser Gespräch nahm.
    Die Stimme meines Vaters wurde eisig. »Kit, da hält dich jemand zum Narren. South Star ist gestorben, mehr brauchst du darüber nicht zu wissen.«
    »Oh doch. Die Morde in China Lake haben vielleicht was mit South Star zu tun.«
    Kurze Pause. »Morde?«
    »Hast du denn nichts davon gehört?«
    Wieder ein Zögern. »Ich war unterwegs. Kit, was für Morde?«
    »Zwei Leute aus meiner Abschlussklasse, während unseres Klassentreffens am Wochenende. Kelly Colfax und Ceci Lezak.« Ich setzte mich auf das Sofa.
    »Moment mal – während deines Klassentreffens? Du bist übers Wochenende in China Lake gewesen?«
    »Genau das versuch ich dir ja die ganze Zeit zu sagen. Hörst du mir jetzt endlich zu?«
    Ich gab ihm eine Zusammenfassung dessen, was Jax mir über das Projekt South Star erzählt hatte: Dass es aus einer schwarzen Kasse finanziert wurde, nicht in den Zuständigkeitsbereich der Navy fiel und abgebrochen worden war, als es zu unvorhersehbaren Ergebnissen kam.
    »Was hat man dir noch erzählt?«, wollte er wissen.
    »Coyote.«
    »Was ist das?«
    »Nicht was. Wer.« Ich zog die Beine an. Mir war kalt. »Er könnte der Killer sein.«
    Ich schilderte ihm, was ich wusste. Als ich fertig war, sprach er sehr langsam.
    »Du hörst mir jetzt genau zu. Ich weiß nicht, was da los ist. Aber du hältst dich da raus.«
    »Ich kann nicht.«
    »Kathleen Evan …« Er fing sich wieder. Nach einer Sekunde fuhr er mühsam beherrscht fort. »Ich bin jetzt seit dreiunddreißig Jahren dein Vater, und wenn ich in dieser Zeit irgendwas gelernt habe, dann das: Du wirst Autorität immer in Frage stellen. Aber dieses eine Mal tust du bitte genau das, was ich dir sage, und zwar ohne Diskussion.«
    Mir lief schon wieder ein Schauer über den Rücken.
    »Erzähl niemandem was von der Sache. Und stell keine Nachforschungen an. Bist du später zu Hause?«
    »Ich bleib ein paar Tage bei Jesse.«
    »Gut. Das behältst du auch für dich.«
    In diesem Moment bekam ich es mit der Angst zu tun. »Dad, ich habe schon mit der Polizei von China Lake geredet. Und die Polizei hat das FBI verständigt.«
    Ich konnte den Fernseher hinter ihm hören. Applaus und wieder Musik. »Gib mir Jesse.«
    Verwirrt stand ich auf und winkte ihn zu mir. Als ich ihm den Hörer entgegenstreckte, sah er mich beunruhigt an. Er hatte meinen Vater einmal getroffen und vielleicht zweimal mit ihm telefoniert.
    »Mr. Delaney?« Dann nickte er und hörte zu, während sein Blick an mir vorbeiging. Ich knabberte an meinem Daumennagel herum.
    »Ja.« Er nickte wieder. »Die ganze Zeit.« Er rieb sich das Bein. »Ich verstehe.«
    Er reichte mir den Hörer zurück. Ich runzelte die Stirn und formte mit den Lippen: »Was war das denn?«, doch er schüttelte den Kopf und rollte in die Küche.
    Ich hob den Hörer ans Ohr. »Was hast du zu Jesse gesagt?«
    »Ich habe ihm erklärt, dass er jetzt vorsichtig sein muss.«
    »Dad, was zum Teufel will ein von der Regierung ausgebildeter Killer von zwei ehemaligen Schülerinnen meiner Highschool, die unser Klassentreffen organisiert haben?«
    Jesse öffnete eine Küchenschublade und kramte darin herum. Ich steckte mir einen Finger ins Ohr, doch am anderen Ende drang immer noch laute Musik aus dem Fernseher.
    Moment mal. Die Musik kam mir bekannt vor. »Ist das die Tonight Show?«
    Die Tonight Show lief immer abends um elf Uhr dreißig, was bedeutete, dass sie in Key West schon längst zu Ende war, hier in Kalifornien aber gerade anfing. Mir fiel ein, dass der Anruf umgeleitet

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