SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
zappeln.
»Möchtest du lieber rot oder schwarz?«
Ich knuffte ihn fest in die Seite, und er raunte mir zu:
»Die brauchen wir für NS-Spiele. Sie lassen sich danach gut reinigen und es ist ein geiles Gefühl, draufzuliegen. Im Nassen wie im Trockenen.«
Ich entschied mich für schwarz.
Der Mitarbeiter, der uns die zwei Meter von der Rolle schnitt, muss uns für völlig verrückt gehalten haben, bei unserem – vor allem meinem! – Gekicher.
Die nächste Abteilung, die wir aufsuchten, nannte sich »Eisenwaren und Haushalt«. Dort blieben wir vor Rollen mit Ketten und Seilen stehen. Dieses Mal konnte ich mir zumindest vage vorstellen, was man damit anstellen konnte. Alex wusste genau, was wir brauchten, beauftragte einen weiteren Angestellten mit den gewünschten Mengen und legte auch gleich noch ein paar Karabinerhaken in unseren Einkaufswagen. Es folgten Gummidichtringe und Kabelbinder.
»Gummidichtringe?«
»Ja, die kann man prima als cock rings, Schwanzringe, nutzen. Sie werden unten an der Peniswurzel getragen und vermitteln einem das Gefühl, jemand würde den Schwanz an der Stelle fest umfassen. Er wirkt härter und praller. Ein geiles Gefühl!«
Aha.
»Und wofür sind die Kabelbinder?«
»Solange wir noch keine richtigen Handschellen besorgt haben, kannst du Kabelbinder benutzen. Es ist mir so gut wie unmöglich, mich daraus zu befreien. Die Handschellen besorgen wir dann in dem Laden in Düsseldorf, wo du auch Outfits bekommen kannst.«
Klang alles gut.
Wir kauften außerdem noch zwei Vorhängeschlösser von unterschiedlicher Größe, um die Ketten verbinden und schließen zu können, und einen kleinen Teppichklopfer, der wahrscheinlich eher als Spielzeug für kleine Mädchen gedacht war, die Mutti im Haushalt nacheifern wollten.
»Warum sollten wir dafür Geld ausgeben?«, fragte ich Alex.
»Sieht niedlich aus, aber wenn du damit zwanzig Schläge auf den nackten Hintern bekommst, weißt du auch, was wehtut!«
Okay, der Mini-Teppichklopfer durfte mit.
Als Nächstes zog Alex mich in die Dekoabteilung, wo wir vor den Gardinen stehen blieben. Ich fragte schon gar nicht mehr.
»Hier müssen doch irgendwo Gardinenklammern sein«, murmelte er.
Für alle, die gerade nicht das Bild einer Gardinenklammer vor Augen haben, beschreibe ich diesen äußerst hilfreichen Haushaltsgegenstand einmal:
Die Klammer ist aus Stahl (!), mit einem kleinen Ring am oberen Ende, durch den man eine Gardinenstange ziehen kann. Die Klammer selbst soll die an ihr befestigte Gardine schön festhalten – und damit das auch gelingt, verfügt sie über viele kleine »Zähne« und eine starke Materialspannung.
»Für die Brustwarzen eines äußerst ungehorsamen Sklaven«, erläuterte mein masochistischer Freund.
Das musste extrem wehtun. Ich strahlte. Alex auch. Diese oder ähnliche Folterinstrumente finden sich in jedem gut aufgestellten SM-Studio und tragen dort manchmal den treffenden Namen Krokodilklammern . Aber das wusste ich damals im Baumarkt noch nicht.
Dann sagte Alexander:
»Die wollte ich dir aber nur zeigen, Maus. Die sind nämlich ziemlich extrem, und kaum einer hält sie aus. Wir nehmen Wäscheklammern, die zwiebeln auch ganz prächtig.«
Um zu Hause alles gut und zentral verstauen zu können, entschieden wir uns für einen zusammenklappbaren Transportbehälter, der für unser anfängliches Equipment ausreichend Platz bot. Auf dem Weg zur Kasse legte ausnahmsweise ich mal etwas in unseren Wagen, und zwar einen Wischmopp. Alexander sah mich fragend an.
»Du willst doch Regeln. Warte, bis ich sie aufgestellt habe, dann verstehst du auch den Wischmopp.«
»Oh, ich glaube, ich habe dir zu viel vom Matriarchat vorgeschwärmt.«
»Nein, hast du nicht. Ich habe zusätzlich nächtelang im Internet darüber gelesen.«
Ich schmunzelte zufrieden. Und vorfreudig.
Es begann ganz harmlos.
Da Alex aus einem anderen Bundesland stammte und ziemlich überstürzt zu mir gezogen war, hatte er erst mal keine Arbeit und befand sich auf Jobsuche. Ich war gewillt, das Beste daraus zu machen, und betrachtete die Regeln nicht nur unter SM-, sondern auch unter rein praktischen Aspekten, denn schließlich würde er ja zumindest vorübergehend über mehr Zeit verfügen als ich.
Das sind die ersten Regeln, die ich für Alex aufstellte und die er immer befolgen musste:
Unsere Wohnung in Schuss halten mit allem, was dazugehörte: aufräumen, putzen, waschen, bügeln, spülen, einkaufen, kochen …
Wie eine Frau
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