SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Nähen. Alles andere, was ich liebte und einsetzte, um mein sadistisches Herz und das des Sklaven zu erfreuen, hatte Alex mir in Heimarbeit beigebracht oder ich lernte es im Do-it-yourself-Verfahren. Aber wenn es um grundsätzlich heikle und gefährliche Dinge wie das Setzen von Nadeln und das Nähen von Körperteilen geht, braucht es die Anleitung einer Fachfrau, damit man sein willfähriges Opfer nicht ernsthaft verletzt. Das galt auch für eine weitere Technik, die ich kennenlernte, und zwar die Unterspritzung von Haut. Sie wird am häufigsten bei Brustwarzen, dem Hodensack oder der Haut des Penisschafts angewendet und ist für Fans ein optisches und gefühlsmäßiges Highlight. Dunya erklärte mir, dass dafür eine Kochsalzlösung verwendet wird, die für den Empfänger ohne Schaden ist – solange die Unterspritzung nur kundig und maßvoll durchgeführt wird. Wie beim Nadeln muss hier auf Sterilität und das Vorhandensein von Blutgefäßen geachtet werden. Vor allem, wenn man in Gewebe sticht, wo Blutgefäße nur schlecht oder gar nicht zu erkennen sind. Trifft man versehentlich eines, so kann ein Bluterguss entstehen, ansonsten wird die Kochsalzlösung je nach verabreichter Menge und körperlicher Beschaffenheit in zwischen zwölf und zweiundsiebzig Stunden wieder abgebaut. Man kann die Unterspritzungen mit einer oder mehreren Spritzen durchführen oder auf eine Infusionsleitung zurückgreifen, wenn größere Mengen Flüssigkeiten zugeführt werden sollen. Meist genügen aber bereits kleine Mengen, um dem Menschen zu einem schönen Erlebnis zu verhelfen.
Wenn der Gast damit einverstanden war, rief Dunya mich dazu, damit ich sie bei der Arbeit beobachten konnte. Bald – das Einverständnis des Patienten natürlich immer vorausgesetzt – ließ sie mich auch mal assistieren. Die Gäste liebten das, weil es das Klinikgefühl authentischer machte, wenn zwei Fachkräfte hantierten und sich wie im OP Anweisungen zuriefen. Dunya ließ mich auch Nadeln setzen und nähen. Ich mochte es sehr, konzentriert auf die auserwählte Hautpartie zu schauen und zu sehen, wo laufen Adern entlang und wo nicht – wo kann man stechen und nähen und wo keinesfalls.
Irgendwann einmal äußerte einer meiner Stammgäste den Wunsch, von mir genäht zu werden. Der Mann hieß so ähnlich wie Reno, und ich kannte ihn bereits von Sessions, in denen es nicht ums Nähen gegangen war. Reno war sehr masochistisch veranlagt, und ich hatte ihn schon des Öfteren genadelt. Einmal hatte ich ihn sogar an Nippeln und Schwanz mit meiner Zigarettenglut malträtiert. Er hat mich später mal gefragt, ob ich ihm irgendwann einmal meine Initialen, also L. A., einbrennen könnte. Ebenfalls mit Zigarettenglut. Am liebsten auf jede Pobacke einen Buchstaben und oberhalb der Schwanzwurzel noch mal beide. Das haben wir später auch getan, als ich kurz darauf in ein Wuppertaler Studio wechselte und er mir dorthin folgte.
Am »Tag des Nähens« fragte er mich im obligatorischen Vorgespräch, ob ich mir zutraute, ihm die Vorhaut zuzunähen. Ich bejahte – mit einem leicht mulmigen Gefühl. Ich sagte ihm fairerweise, dass ich zwar eine entsprechende Ausbildung genossen, aber noch keine eigenständige Praxis damit erworben hatte. Er war jedoch heiß darauf und sich offensichtlich sicher, dass ich meine Sache gut machen würde. Das wisse er deshalb, sagte er, weil er in den Sessions immer gesehen und gespürt habe, dass ich sehr gewissenhaft bin. So machten wir uns gegenseitig Mut und Lust auf das Erlebnis.
Wir begannen die Session mit für uns beide Altbewährtem, und ich nadelte ihn nach allen Regeln der Kunst. Im letzten Drittel unserer gemeinsamen Zeit an diesem Tag, als seine Erregung bereits deutlich zu sehen und zu spüren war, begann ich schließlich mit den Vorbereitungen für das ganz besondere Nähspiel. Ich streifte mir Einweghandschuhe über und desinfizierte sie, den Penis und die Vorhaut. Reno sah mir schwer atmend dabei zu, wie ich die Vorhaut weit nach vorne zog, sodass sie so weit wie möglich über der Eichel endete. Zum Glück hatte er ein Geschlechtsteil, das man schön in die Länge ziehen konnte – alles im erigierten Zustand, wohlgemerkt! Als ich die Vorhaut genügend in die Länge gezogen hatte, setzte ich rechts und links knapp über dem Ende der Eichel jeweils eine Klammer, sodass die Vorhaut immer noch überstand, als ich meine Hände weggenommen hatte. Dann prüfte ich aufmerksam, wo Äderchen zu sehen waren und wo nicht, um
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