SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
dem Spiel?«
Er zögerte. Dann streckte er seinen Zeigefinger vor und tippte zaghaft auf den mittleren der umgestülpten Plastikbecher.
»Der?!«, fragte ich betont dramatisch, um ihn noch unsicherer zu machen, und es gelang mir wundervollerweise!
Mike zog den Finger wieder zurück und tippte auf den rechten, so, als hoffe er, sein Urin wäre zu seinem Ausgangspunkt zurückgekehrt. Natürlich nur, was die Position der Becher anbelangte.
»Bist du ganz sicher?«
»Nein, wie könnte ich?!«, antwortete Mike gereizt, und für eine Sekunde schob sich das Gesicht des Richters vor das des Sklaven. »Aber ich entscheide mich trotzdem für diesen hier rechts.«
Ich war entzückt: Mit seiner ersten Wahl hätte er absolut richtiggelegen und seinen eigenen NS aus dem Rennen genommen. Nun traf es einen meiner Ergüsse. Ich nahm den Schraubdeckel ab und reichte Mike feierlich das kleine Pinnchen:
»Du darfst den Inhalt dort drüben in den Sektkübel gießen.«
Mike wanderte zu einem kleinen Tisch, auf dem bewusster Kübel stand, schüttete das Becherchen aus und kam zurück zur Bank. Er sah mich erwartungsvoll an. Ich schüttelte bedauernd den Kopf.
»Leider falsch, Mike. Das war meiner, den du da gerade weggeschüttet hast. Deiner ist dieser hier.«
Ich zeigte auf einen der beiden verbliebenen Becher.
»Also, weiter geht’s. Gleich triffst du die entscheidende Wahl. Es liegt an dir.«
Ich begann eine wilde Verschieberei, hin und her, vor und zurück, und bekam dabei unerwartete Unterstützung, als plötzlich an die Tür geklopft wurde. Eva, die Sklavin, schob ihren Körper ein Stück weit in den Raum und fragte, ob wir irgendwelche Wünsche hätten. Ich antwortete:
»Gute Idee. Bitte bring mir einen heißen Kaffee und für meinen Gast hier noch ein Glas Sekt. Er wird es gleich brauchen.«
Während ich mit Eva sprach, hatte ich mechanisch weiter mit den Bechern gespielt. Mike war natürlich von Evas Erscheinen und ihrer Nacktheit abgelenkt worden und schaute nun nervös bis kopflos wieder auf die Streckbank.
»Und? Welcher Becher soll dieses Mal weg?«
Wieder zögerte Mike und sah mich an.
»Habe ich dir erlaubt, mich anzusehen?«
Das war fies.
»Nein, Herrin«, murmelte Mike und schaute wieder hinunter. Dann:
»Ich glaube, dieser hier soll weg …«
Er tippte auf den rechten Becher von sich aus gesehen.
»So, so. Der soll weg … Ich gebe dir noch Zeit zu überlegen, bis Eva unsere Getränke gebracht hat. Nutze sie!«
Da es im Studio zu jeder Tages- und Nachtzeit frischen Kaffee gab, dauerte es nicht lange, und Eva klopfte erneut. Ich forderte sie auf, unsere Getränke neben Mikes bereits benutztem Sektglas abzustellen, und als sie den Raum verlassen hatte, wandte ich mich wieder meinem beunruhigten Gast zu.
»Du musst dich jetzt entscheiden, Mike. Bleibt es bei diesem Becher hier? Soll er weg oder möchtest du ihn doch lieber behalten?«
»Nein, er soll weg, Herrin.«
Mike straffte entschlossen seine Schultern, und ein Hauch von Robe schwebte über ihm.
»Na, dann – weg damit!«
Mike trabte wieder zum Sektkübel hinüber und leerte den Becher seiner Wahl. Als er zurückkam, nahm ich sein Kinn in meine Hand und brachte meinen Kopf dicht vor seinen.
»Ich hätte es dir gerne erspart, aber du hast dich anders entschieden. Es tut mir leid, Mike, aber du hast auch meinen zweiten NS weggeschüttet.«
Er schluckte, aber der Speichel wollte einfach nicht hinunter, und so war ein leichtes Würgen zu hören. Nicht, dass wir den Sektkübel gleich noch für etwas anderes brauchen würden …
Ich entfernte den Deckel des letzten Bechers, legte ihn beiseite und schob Mike das Getränk seiner zweifelhaften Wahl hinüber. Er atmete tief ein und nahm das Becherchen zwischen Daumen und Zeigefinger.
»Sieh mich an, Mike. Ich habe dir die Wahl gelassen, richtig?«
Mike nickte unglücklich. Wo ich recht hatte, hatte ich recht.
»Du hast dich entschieden, wie du das auch in deinem täglichen Leben immer tust, nicht wahr?«
»Ja, Herrin.«
»Dann wirst du auch dieses Mal die Konsequenzen dafür tragen und den ausgewählten Becher leer trinken. Auf geht’s.«
Mike hob den Becher in Zeitlupe an seine Lippen – und setzte ihn wieder ab, auf die Streckbank. Dann verschränkte er die Arme wie ein trotziges Kind. Urkomisch. Aber auch keinesfalls zu dulden. Da war doch noch irgendwo der Rohrstock? Ah, ja, er lag nach wie vor am Ende der Streckbank. Ich nahm ihn mir und stellte den Mann ein weiteres Mal vor die
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