SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
es ging.
»Ich kann es aber auch so lassen, wie es jetzt ist, und wir machen Folgendes: Ich sage dir jetzt, dass du dich auf zwanzig Schläge auf deine Fußsohlen einstellen kannst – und jedes Mal, wenn ich auch nur den Hauch eines Zappelns bemerke, fange ich wieder von vorne an zu zählen. Du hast die Wahl.«
Da war sie wieder, die liebe Möglichkeit der Wahl im Spiel von Herrin und Sklaven.
»Ich werde nicht mehr zucken, Herrin.«
»Okay. Dann beginne ich jetzt mit den zwanzig Schlägen. Bist du bereit?«
»Ja, Herrin.«
Mike spannte seinen muskulösen Körper an und wartete. Ich tat … nichts. Ich wanderte einmal zu seinen Füßen – und dann wieder hinauf zu seinem Kopf, wo ich sah, dass er die Augen fest geschlossen hatte. Ein Meter neunzig geballte Konzentration. Ich lächelte.
»Gut. Ich sehe, du bist wirklich bereit.«
Mike öffnete blitzschnell die Augen und warf mir einen Blick zu, der jeden anderen Menschen in einen Eisblock verwandelt hätte. Ich hatte Spaß. Als ich erneut bei seinen Fußsohlen angekommen war, stellte ich fest, dass er richtig schöne Füße hatte. Ich schlug einmal mit dem »Händchen« auf jede Ferse und zählte mit. Mike rührte sich nicht. Ich schlug zwei weitere Male auf dieselben Stellen, aber mein Gast blieb standhaft. Dann peilte ich die Sohlenmitte an und schlug fester. Und öfter hintereinander. Mike zuckte so sehr, dass ich befürchtete, die Ledermanschetten könnten aus ihren Verankerungen reißen.
»Oje, da war ich schon bei zehn angekommen, und jetzt muss ich wieder von vorne beginnen. Ich wünsche dir, dass du es dieses Mal schaffst.«
Mike grummelte irgendetwas in den ledernen Bezug der Bank, und ich begann von vorne, natürlich wieder mit den beiden Fersen. Dieses Mal arbeitete ich mich rascher hinauf, wo sich die Empfindlichkeit verstärkte. Da ich mich mit den Nervenpunkten sehr gut auskenne, kann ich dafür sorgen, dass der Fuß richtig Kirmes bekommt, ohne durch unsachgemäßes Schlagen Schaden anzurichten. Als ich laut »achtzehn« zählte, zuckte der Richter ein wenig mit dem rechten Fuß, und ich hielt inne. Ich konnte hören, wie auch er den Atem anhielt, aber ich fand, ich hatte ihn genug gequält – zumindest, was seine unteren Extremitäten anbelangte –, und zählte zügig durch bis zwanzig. Dann machte ich ihn los, und er setzte sich erleichtert auf.
»Das war nett von mir, nicht, Mike?«
»Ja, das kann man so sagen, Herrin.«
Dabei lächelte er ein wenig schief. Auch das mochte ich an ihm. Nicht nur das Lächeln, sondern seine Gradlinigkeit. Natürlich wusste er, dass auch ich seinen kleinen Ungehorsam bemerkt hatte. Ich wollte es aber erst mit meinem nächsten Spiel auf die Spitze treiben und nicht schon zu Beginn unserer Zusammenkunft. Ich ließ ihn einen Schluck aus seinem Sektglas nehmen, dann sagte ich:
»Komm, wir gehen nach unten.«
Er sah erst an sich herunter und dann fragend in mein Gesicht.
»Du bist nicht der erste nackte Mann, der hier durchs Haus läuft. Hast du ein Problem damit? Ich weiß, dass derzeit kein anderer Gast außer dir im Studio ist.«
»Nein, Herrin, kein Problem.«
Ich ließ ihn vor mir die Treppe hinuntergehen und sah zu, wie er unten im Foyer unsicher stehen blieb.
»Wir gehen rechts rum. In die Klinik.«
Er runzelte irritiert die Stirn. Um bei meinem Lieblingsbild zu bleiben: Der Richter im Sklaven hob unwillig den Kopf. Die Klinik war überhaupt nicht seins, und das hatte er auch so zur Sprache gebracht: Sie und alles, was dort so praktiziert wurde, fiel unter »no go«. Mir ging es ja genauso. Ich hatte auch nicht vor, unser Tabu zu brechen und dadurch einen wundervollen Gast zu verlieren – ich wollte nur Grenzen erweitern, winzig kleine und etwas größere. Und dazu mussten wir wenigstens mal kurz die Klinik betreten, und zwar gemeinsam. Dieser kleinen »Peitsche« folgte ein größeres Stück »Zuckerbrot«, das Mike wieder mit seinem Schicksal versöhnen würde.
»Wir holen hier etwas, und ich will dir was zeigen«, sagte ich.
Er beobachtete mich aufmerksam, wie ich einen der weißen Medizinschränke öffnete und zwei Laborgläser, Fassungsvermögen 400 ml, und drei kleine Urinbecher mit Schraubdeckel herausnahm und vor ihm auf den »Arzt«-Schreibtisch stellte.
»Weißt du, was ich mit diesen Bechern machen werde?«
»Nein, Herrin.«
»Woher solltest du auch. Nimm eines der beiden Laborgläser und komm rüber zu mir ins Licht.«
Mike tat, was ich ihm sagte, und reichte
Weitere Kostenlose Bücher