SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Wahl.
»Mike. Du hast dich auf das Spiel eingelassen, weil du dachtest, es würde dir mühelos gelingen, zwischen meinem und deinem Getränk zu unterscheiden. Nun hast du leider versagt und warst nicht schlauer als deine Herrin. Wenn du dich nun ernsthaft weigerst, deine Suppe auch auszulöffeln, beleidigst du mich in großem Ausmaß, und ich werde mich über alle Absprachen hinwegsetzen und dir zehnmal mit dem Rohrstock auf deinen Schwanz schlagen. Also? Wie entscheidest du dich?«
Natürlich hätte ich mich niemals über seine Tabus hinweggesetzt. Bei ihm nicht und bei anderen Subs, privaten wie kommerziellen, auch nicht. Andererseits ist ein SM-Studio kein Ponyhof, trotz temporärer entsprechender Verkleidung mancher Besucher, und soll ja auch schließlich jedes Mal einen geilen Kick bringen. Und für den bin nun mal ich zuständig.
Mike seufzte leise und hob den Becher erneut auf. Er hielt ihn in einer Art hoch, als wolle er einen Trinkspruch ausbringen. Ich nahm sein frisches Sektglas zur Hand und tat es ihm nach. Er schloss die Augen, und ich sah seinen Adamsapfel zucken. Dann setzte er zum Trinken an und kippte und schluckte fast gleichzeitig. Sofort danach presste er eine Hand fest auf seinen Mund und er schüttelte sich unwillkürlich.
»Brauchen wir den Sektkübel?«
Mike schüttelte den Kopf, die Hand immer noch vorm Mund.
Ich reichte ihm sein Glas mit echtem Sekt und sah, wie die Assoziationen in seinem Kopf sich überschlugen. Ganz gegen seine sonstige Art riss er mir das Glas förmlich aus der Hand und stürzte den Inhalt ebenfalls in einem Zug hinunter. Ich ließ ihn gewähren und nippte an meinem Kaffee. Als ich mich ihm wieder widmete, sah ich den triumphierenden Stolz in seinen Augen und eine beachtliche Erektion ein paar Etagen tiefer. Genau so hatte ich es mir erhofft, und meine Intuition hatte ein weiteres Mal Früchte getragen. Ich ließ den Richter knien und half ihm dabei, seinen Triumph lustvoll auszukosten.
Später, als er geduscht hatte und sich bekleidet von mir verabschiedete, fragte er mich verschmitzt, ob er denn wirklich seinen eigenen Urin getrunken habe? Ich lächelte nur.
Woher sollte ich das wissen?
SM AUF GESCHÄFTSREISEN
Ich entließ Alexander selbst dann nicht aus seiner akzeptierten Pflicht des Sklavenvertrags, wenn er auf Geschäftsreise war, was am Anfang unserer Beziehung ein paarmal vorkam. Zum einen musste er auch dann akribisch sein Tagebuch führen, von denen ich noch heute eine stattliche Sammlung besitze, und zum anderen gab ich ihm immer etwas mit auf seine Reisen, das ihn rund um die Uhr an unser Femdom-Leben erinnerte – wenn auch meist nur für ihn sicht- und spürbar. Wie zum Beispiel einen cock ring, den er über seiner Peniswurzel trug. Außerdem rief ich ihn zwischendurch an, stellte ihm weitere Aufgaben und ließ ihn schwören, dass er sie alle gewissenhaft ausführte.
Einmal legte ich ihm ein schmales Lederhalsband um und sicherte es mit einem kleinen Schloss. Als er nach zwei Tagen von der Fortbildung zurückkam, trug er zwar noch das Halsband, aber das Schloss war verschwunden. Der Rollkragenpullover war ihm abends zu warm geworden und er wollte unbedingt vermeiden, dass seine Kollegen das Halsband entdeckten. Also hatte er so lange mit einem Werkzeug im Schloss herumgestochert, bis er es geöffnet bekam. Ich bestrafte ihn natürlich für sein eigenmächtiges Handeln und kaufte ein stabileres kleines Schloss, das er nicht mehr manipulieren konnte.
Eines Tages berichtete mir Alexander freudig, dass einer seiner Kunden ihn gebeten hatte, ihn für vier Tage auf eine Messe in Belgien zu begleiten und dafür zu sorgen, dass die IT auf dem Stand reibungslos funktionierte. Ich freute mich für meinen Geliebten über diesen Auftrag, der hoffentlich weitere nach sich ziehen würde, und sagte lächelnd:
»Ich habe ein neues Schloss für dein Halsband gekauft.«
Dann fragte ich ihn, ob sein Tagebuch noch ausreichend Platz für seinen Trip böte. Er bejahte, und wir gingen zufrieden zu Bett.
Am nächsten Vormittag stand Alex in einem Sweatshirt vor mir, um sich zu verabschieden. Ich lege ihm das Halsband mit dem stabilen Schloss an und drücke ihm einen kuscheligen schwarzen Rollkragenpullover, Marke Skiurlaub, in die Hand. Schließlich – und zum Glück für Alex – hatten wir ja Winter.
»Maus, der Auftrag ist wirklich wichtig für mich.«
»Ich weiß, Schatz. Deshalb darfst du ja auch den Rolli drüberziehen.«
Auch dafür
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