SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Hoffnung herumgeisterte: »Heute geht vielleicht was«! Die Erfüllung dieses Wunsches wäre fatal, denn aus dem prickelnden Machtgefälle würde eine langweilige Gerade. So dachten und denken auch viele Gäste.
»Gefangen wirst du aber trotzdem, und zwar gleich von zwei mordsgefährlichen Spinnen«, nahm ich den Faden wieder auf.
Printe lächelte immer noch. Das ist etwas, was Dominas nur begrenzt mögen. Rein beruflich gesehen. Ricarda reichte es zuerst.
»Genug gegrinst, Printe. Und weg mit dem Bademantel und den dämlichen Schlappen – oder sind wir hier im Krankenhaus?«
Sie war mehr so der harsche Typ, allerdings keine Sadistin. Wir ergänzten uns also gut.
Als Printe nackt vor uns stand, mit den Händen auf dem Rücken und den Blick züchtig auf den Boden gesenkt, machten wir uns warm.
»Begrüße uns, wie es sich gehört, Printe!«, befahl ich.
Sofort ließ er sich auf den Boden gleiten und begann, mir meine Stiefel zu lecken. Mit Hingabe und geschlossenen Augen.
»Und was ist mit meinen Stiefeln? Sollen die etwa nicht geputzt werden?«, meckerte Ricarda. Sofort schwenkte Printe seinen Kopf nach rechts und leckte dort emsig weiter.
»An meinem linken Stiefel ist die Ferse noch total dreckig!«, nörgelte ich dazwischen – und unser Gast wandte sich gleich wieder meinen Füßen zu.
»Wehe, du kümmerst dich nicht auch um meine Fersen!«, drohte meine Kollegin.
Auf diese beliebte Art und Weise krempelten wir ihn noch ein wenig auf links, dann hörte ich Ricarda mit einer Blechdose rappeln. Aha, Zeit für eine ihrer Ideen. Mir war es recht. Sie war zum Glück ebenso mit Kreativität gesegnet wie ich, deshalb konnten wir unsere gemeinsamen Sessions ohne großartige Absprachen einfach laufen lassen.
Printe kniete mitten im Raum und sah sich aufmerksam um. Da wir nicht weiter thematisierten, was wir mit ihm vorhatten, schwirrten in seinem Kopf zahlreiche Fragezeichen.
»Genug geglotzt«, unterbrach Ricarda seine Überlegungen. »Komm mal flott hier rübergekrochen.«
Printe setzte sich in Bewegung und kniete sich dicht vor Ricardas Beine.
»Wie ich Lady Ariana kenne, hat sie dir bestimmt eine Überraschung versprochen, richtig?«
Ich grinste. Wie gut sie mich kannte. Schönes Spiel!
Printe nickte neugierig und ließ die Dose nicht aus dem Auge.
»Okay. Dann schau mal hier rein.«
Sie hielt ihm die Dose dicht unter die Nase, und sein Gesichtsausdruck wechselte von erwartungsvoll zu enttäuscht.
»Und was sieht der Sklave?«
»Getrocknete … Hülsenfrüchte?«
»Getrocknete Erbsen, genau! Na, wenn das keine Überraschung ist!«, rief Ricarda und schlug sich vor Vergnügen über ihren eigenen Witz mit der freien Hand auf den Oberschenkel.
Printe konnte sich so gerade beherrschen und wahrte die Form.
»Wie bitte?!«, dachte ich. »Getrocknete Erbsen?«
Ich war gespannt. Im Gegensatz zu Printe, der einen eher gelangweilten Eindruck vermittelte. Ricarda ließ sich davon nicht beirren. Natürlich nicht.
»Was schätzt du, wie viele das sind?«, fragte sie.
Printe schaute wieder mäßig interessiert in die Dose.
»Dreißig?«
»Dreißig – wer?!«
»Dreißig, Herrin?«
»Es sind genau siebenunddreißig getrocknete Erbsen, Printe. Siebenunddreißig. Nicht mehr und nicht weniger.«
»Scheint irgendwie wichtig zu sein«, dachte ich amüsiert.
»Ja, Herrin«, antwortete Printe.
Dass er dabei nicht gähnte und mit den Augen rollte, war alles. Andererseits kannte er die Frau mit dem streng zurückgebundenen Zopf schon länger als ich und wusste, dass sie mit Vorsicht zu genießen war. Sie klapperte noch einmal mit der Dose, dann holte sie aus und verschüttete den Inhalt schwungvoll im gesamten Raum. So viele waren es ja nicht, aber für einen Moment hüpften überall getrocknete Erbsen auf den schwarzen Fliesen auf und ab, bevor sie irgendwohin verschwanden. Printe war – gelinde gesagt – verblüfft. Und ich auch. Einzig Ricarda schaute hochmütig wie Kleopatra auf den Gast hinunter.
»Worauf wartest du noch, Printe? Aufsammeln, und zwar alle!«
Printe beeilte sich aufzustehen und unweit von uns die erste Erbse vom Boden aufzuklauben.
»Was soll das denn?!«, bremste Ricarda ihn erzürnt.
»Ähm … ich sollte doch die Erbsen aufsammeln, Herrin …?«
»Ja, aber doch nicht so! Ich will, dass du dich auf allen vieren bewegst und die Erbsen mit dem Mund aufsammelst. Und wehe, es fehlen am Ende welche. Für jede fehlende Erbse gibt es einen Schlag auf den Hintern. Mit meiner
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