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Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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über die Schulter. Er flog mitten im Raum
und Sebastian grinste ihn an.
      »Was
meinst du?« »Und du hast doch sicherlich keine Angst – vor nichts, oder?« »Natürlich
habe ich keine Angst!! Was glaubst du denn?? Ich bin doch kein Mädchen, die bei
dem kleinsten Mäusepieps direkt laufen gehen! Tssss, du kannst Fragen stellen!«
      Als
sich die Schnurrbarthaare über seine Schulter in sein Sichtfeld bewegten,
schrie Lukas auf: »Uaah, spinnst du???«
    Panisch
düste Lukas Richtung Fenster. Sebastian hatte Mona direkt hinter Lukas fliegen
lassen und setzte sie wieder auf dem Bett ab. Vor Lachen hatte er Tränen in den
Augen. Lukas saß jetzt auf der Fensterbank und stammelte nur mit rasendem
Herzchen:   
      »Mach…mach…mach…
das ja nie wieder!!!«   
     
     
     S ein
knurrender Magen war der Grund, warum er an diesem Morgen so früh aufwachte. Jetzt
fiel ihm wieder ein, dass er gestern eigentlich nicht viel gegessen hatte. Und
normalerweise aß er seeeeeehr viel. Er war schließlich ein Bander.
      Wahrscheinlich
war er deswegen so missmutig und grob zu Judith gewesen. Jetzt tat es ihm leid.
Er zog sich schnell an und stürmte direkt in die Kantine. Dort angekommen,
musste er feststellen, dass er einer der ersten war – doch das machte ihm
eigentlich nichts. So bekam er wenigstens die frischesten Brötchen.
      Gringle
war auch so ein Frühaufsteher und stellte sich hinter ihn. »Morgen. Du bist
aber früh auf. Hast wohl vor Aufregung nicht gut geschlafen, was?«, fragte er
Garth.
      »Oh,
doch. Hab geschlafen wie ein Bär. Allerdings machen die Triebwerke in letzter
Zeit so einen Krach. Die sind nämlich direkt in meiner Nähe.« Was Besseres war
ihm gerade nicht eingefallen, und irgendwas musste er ihm ja antworten.
      »Na
denn. Pharso hat gestern Abend noch bekannt gegeben, dass wir heute vor der
Abreise eine Besprechung haben. Die solltest du diesmal nicht verpassen. Und
sei zumindest pünktlich.«
      »Mmmmh,
ja isch klar. Ok, pfchüpff pffann«, nuschelte Garth, der sich gerade ein
Brötchen in den Mund geschoben hatte.
    Wann
war noch mal die Besprechung?
      Naja,
wird ihm schon einer wieder sagen. Bord-Frühstück war ja eigentlich nicht das
Beste, aber die Brötchen waren immer frisch.   
      Nachdem
er in seiner Kabine gegessen hatte, entschied er sich, Judith und Oskar zu
wecken – na, eigentlich, sie hervorkommen zu lassen.   
      Dass
sie wach waren, wusste er schon. Sie wollten die ganze Zeit schon raus. Er
wollte nur in Ruhe frühstücken.
      »Boah,
endlich!«, platzte es aus Judith aufgestaut raus, als sie vor ihm erschien. »Worauf
hast du denn solange gewartet?« »Ich wollte einfach nur in Ruhe essen. Das wird
ja wohl noch erlaubt sein, oder?   
      Also,
wie war das jetzt mit Sebastian?«, fragte Garth.
    Oskar
wollte gerade den Mund aufmachen, als der Bordlautsprecher ertönte: »Anscheinend
wissen alle hier an Bord, was die Bezeichnungen »Besprechung« und »Pünktlichkeit«
zu bedeuten haben. Das find ich sehr schön! Du nicht auch, Garth?« Uiuiuiui.
Garth rannte los. »Hey, warte! Du weißt noch nicht genug über Sebastian«,
brüllte Judith ihm noch hinterher.
      »Später!
Erzählt es mir später!«, rief ihnen Garth hektisch laufend zurück.
     
     E r hatte
sich tatsächlich mit einem Schmetterling unterhalten. Er konnte es immer noch
nicht wirklich glauben. Aber eine innere Stimme sagte ihm, dass er es
akzeptieren sollte. Und im Grunde genommen, wollte er es auch. Nur die
Tatsache, dass er ein Ritter war, stellte sein bisheriges Leben völlig auf den
Kopf. Alles, was er bisher gemacht hatte, kam ihm jetzt so sinnlos vor.
      Na
ja, nicht wirklich sinnlos, nur wenn er daran dachte, wie seine Zukunft aussah,
hatte er sich das gewiss anders vorgestellt.
      Eigentlich
wollte er bis zum Ende seines Berufslebens Lehrer sein. Vielleicht mal Direktor
einer Schule werden, eine Frau finden, die er erfüllte und mit der er den
gemeinsamen Lebensabend bestritt.
      Er
hatte diese klassischen Vorstellungen des Lebens, die jeder junge Mensch hat,
wenn er an seine Zukunft und sein Leben denkt – schön und ruhig.
      Eigentlich
ist daran ja nichts Schlimmes auszusetzen, nur dass man sein Leben nur bedingt
planen kann. So war der Überfall gestern nicht geplant und garantiert nicht das
Zusammentreffen mit Sarah, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Und
noch weniger hätte er planen können, dass er ein Ritter ist. Jener Held aus Kinderheften
und spannenden

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