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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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ein riesiges Ding, das sie hier auf der Erde durchziehen«, plapperte
Herr Feuerstiel los. Ihm fiel jetzt gerade nichts Passenderes ein.
      »Wie
schaut es denn bei Julia und Uwe aus? Haben sie irgendwelche Schwierigkeiten?«,
fragte Jack, nachdem er eingestiegen war, und sie dieselbe Strecke
zurückfuhren.
      »Ach,
nein, so weit ich das beurteilen kann… eigentlich nicht«, er-klärte Papa
Feuerstiel. »Allerdings schicken die beiden mich immer raus, wenn sie etwas
Wichtiges zu besprechen haben. Ich bin sowieso meist nicht dabei und sage mir, dass
sie mich schon ansprechen würden, wenn ich ihnen helfen könnte«, erklärte er
weiter.
      »Ja,
soweit ich das beurteilen kann, ist Julia mittlerweile unersetzbar geworden. Sie,
und Uwe natürlich auch, haben das Vertrauen von sehr vielen Menschen gewonnen.
Das ist ziemlich wichtig. Wir stehen ja auch kurz davor, mit der ganzen
Geschichte komplett an die Öffentlichkeit zu gehen«, sagte Jack.
      Johnny
hatte es sich hinten auf der Kofferraumablage bequem gemacht und schaute zu dem
Auto, das hinter ihnen fuhr. Es war eine Oma in einem alten Golf. Johnny nahm
die Zigarre aus dem Mund und presste seine Lippen an die Scheibe. Dann pustete
er soviel Luft in seine Backen, dass sie sich aufblähten und aus seinem kleinen
Schmetterlingskopf eine fiese Grimasse wurde. Vor Schreck würgte die Oma ihr
Auto am Ortsausgang von Osterath ab.
      Dann
steckte sich Johnny seine Zigarre wieder in den Mund und drehte sich um. Die
beiden Männer auf den Vordersitzen hatten davon nichts mitbekommen.
      »Das
ist auch der Grund, warum ich heute Uwe mitnehmen werde und nicht Julia. Sie
ist für viele zu wichtig geworden. Uwe arbeitet laut meinem Kenntnisstand Julia
zu, will sagen, er könnte auch mal fehlen und muss nur seine Sachen später
nachholen«, erklärte Jack weiter. »Jaja, mein kleines Engelchen ist schon eine Nummer«,
sagte Herr Feuerstiel sichtlich stolz. Er hatte zwar nicht vollständig zugehört,
aber bei den Schlüsselbegriffen wie ‚wichtig’ horchte er immer auf. Als sie
beim Haus der Feuerstiels angekommen waren, öffnete ihnen Frau Feuerstiel die
Tür. Johnny hatte sich, ohne etwas zu sagen, auf die Schulter von Jack gesetzt.
      »Das
ist also die Mutter von Sebastian, von Samis, dem Ersten!«, sagte Jack und
umarmte Frau Feuerstiel sofort. Sichtlich überrascht lief ihr Gesicht knallerot
an.
      »Darf
ich ihnen irgendetwas anbieten? Cola, Wasser oder ein Bier vielleicht?«, fragte
Frau Feuerstiel sofort.
      »Nein,
danke. Ich bin mehr oder weniger beruflich hier. Privat wollte ich nur mal das
Geburtshaus vom »Ersten« sehen. Ein klein wenig neugierig ist man ja schon… und
das noch zu seinen Lebzeiten!«, sagte Johnson und schien fast ein wenig
berührt, als er die Worte aussprach.
      »Wo
sind denn Julia und Uwe?«, fragte er.
    »Hier
oben. Dann dürften sie sie eigentlich schon sehen«, sagte Mutter Feuerstiel und
zeigte die Treppe nach oben. Jack ging die Stufen hoch.   
      Er
war noch nicht die erste Treppenstufe nach oben gestiegen, da drehte sich
Johnny sitzend um und sagte:
      »Er
ist dienstlich unterwegs, ich bin privat hier. Könnte ich ein Bier bekommen?
Sugar?«
    Frau
Feuerstiel schaute ihn erschrocken an. Gott bewahre!
      »Ich
bringe dir eine Cola. Das scheint mir wirklich besser für dich zu sein«, sagte
sie. Es gab nichts Widerlicheres als betrunkene Frauen, Kinder und Jugendliche.
Sie musste ihre Liste um »Schmetterlinge« erweitern. Niemals würde sie einem aus
der genannten Gruppe Alkohol anbieten. Johnny drehte sich ruckartig um und
sagte tief brummend: »Hmmm«.
      Als
Jack oben in dem Arbeitszimmer angekommen war, saßen Uwe und Julia beschäftigt
an den Computern.
      »Hallo
ihr beiden! Jetzt haben wir so viel schon zusammen telefoniert und uns geschrieben,
dass es mir eine echte Freude ist, euch mal in Natura zu sehen«, sagte Jack zur
Begrüßung.
      Uwe
ließ sofort seine Finger von der Tastatur los, stand auf und beide Männer drückten
sich kräftig. Julia drückte noch schnell auf die Ausdrucktaste und stand dann
auf. In Natur sah Jack noch viel schöner aus. Sie legte alle Konzentration in
ihren Gesichtsausdruck, damit sie ihn unter gar keinen Umständen anhimmelte. Mein
Gott, war er stark.   
      Sie
wollte unbedingt in klaren und reifen Sätzen mit ihm sprechen. Sie war schließlich
schon fast eine erwachsene Frau. Er durfte nicht merken, wie jung sie war. Am
besten wäre es, sie würde auf ihn zugehen und

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