Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
irgendeine fröhliche Begrüßung
trällern.
»Jack..Jack..Jack..Jack..Jack..Äääh..Jack«,
brabbelte sie in fast unverständlichen Worten los.
»Na,
da klingt aber jemand fürchterlich überarbeitet. Ich kenne das. Drückt sich bei
mir allerdings nur in einem kleinen Augenzucken aus.
Komm
mal her, Julia«, sagte er, beugte sich ein wenig und streckte dabei seine Arme
aus. Julia hatte das Gefühl, sie würde hüpfend und tanzend über eine frische
Frühlingswiese in seine Arme laufen. Dann schlossen sich seine starken,
muskulösen Arme um ihren Oberkörper und sie konnte dabei sein Aftershave
wahrnehmen.
Julia
wurde ohnmächtig…und plumpste wie ein nasser Sack auf den Boden.
»Uuups!«,
sagte Jack erschrocken.
»Die
Wirkung erziele ich bei Frauen aller Rassen auch. Menschenfrauen,
Schmetterlingsfrauen und den anderen!«, sagte Johnny ganz trocken.
Die
drei Männer schauten sich an. Herr Feuerstiel gab keinen Ton von sich, nahm mit
sorgenvollen Augen seine Tochter aus den Armen von Jack und trug sie runter. Er
sagte den beiden Männern nicht, dass sie vorgestern ihre Tage bekommen hatte. Seine
Frau hatte ihm das ziemlich ausführlich erklärt - bei derlei Frauensachen hörte
er aber grundsätzlich nicht ganz zu.
Frauenzeug
blieb Frauenzeug.
Dafür
gab es Mütter, Omas und Freundinnen. Ab jetzt war er nur noch dafür zuständig, sich
die Kerle und Jungs genau unter die Lupe zu nehmen, die sich seiner kleinen Prinzessin
näherten. Dabei wurde er irgendwie schon ziemlich sauer. Neben die Haustüre
hatte er gestern Abend, als alle schlafen gegangen waren, seinen
Baseballschläger gestellt. Als er die Treppe runter ging, sagte er
geistesabwesend:
»Komm
du mir mal ins Haus, Freundchen!«
Er
wusste nur, dass er sie jetzt zu seiner Frau runter tragen musste.
Uwe
und Jack schauten sich irritiert an.
»Ich
habe auch eine Tochter. Fast im selben Alter. Da ticken die Hormone ein
bisschen anders. Stell dir vor, die Apokalypse und die Geburt deines ersten
Kindes fallen auf denselben Tag. Tag und Nacht sind gleichzeitig. Die reinste Achterbahn,
die die durchleben«, erklärte Uwe.
»Na
gut«, sagte Jack. Was anderes konnte er auch nicht machen. Uwe fing an, ihm die
neuesten Entwicklungen zu erklären. Dabei nahm er das Blatt aus dem Drucker,
das Julia als letztes bearbeitet hatte. Es war das Design der neuen Kampfanzüge
beziehungsweise Uniformen. Sie waren halt beides in einem. Die Ritter sollten
schließlich in ein und denselben Farben kämpfen. Es waren Vollkörperanzüge, die
sich individuell an die Körper anpassen konnten. In der Mitte hatte sie eine silbern
glänzende Rose aufgestickt, die wirklich elegant wirkte. Die Hintergrundfarbe sollte
ein dunkelschimmerndes Blau sein. Natürlich waren sie komplett schuss- und stichfest.
Dazu gab es einen weißen Mantel mit Kapuze für jeden Ritter.
»Meinst
du, das Weiß wird nicht schnell schmutzig?«, fragte ihn Jack. »Hmm, darüber habe
ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht. Aber der Anzug generell als
Körperbasis ist doch in Ordnung, oder?«, sagte Uwe.
»Ja,
finde schon. Wie sieht das denn mit den anderen Sachen dazu aus?«, fragte John
weiter. Uwe hielt ihm die restlichen Bilder hin. Da waren Schulterholster, Brustharnische
zur Verstärkung und noch eine extra Kleinigkeit.
»Ihr
habt daran gedacht? Wahnsinn. Wenn Sarah jetzt das Buch und den Eingang findet,
dann können wir unsere Uniformen mit den alten Monturen verbinden. Und diese
Sache da für den Rücken, das sieht ja super aus. Wie bei Blade, finde ich«, sagte
er. Johnny kam jetzt her geflogen und wollte auch wissen, was Jack so super
fand.
»Meine
Fresse! Wenn ihr, ich meine du, das anhabt, dann geht echt jeder vor euch
laufen. Dann weiß jeder sofort, wer vor einem steht.
Ein
unschlagbarer Ritter… so ein Mist, dass ich das nicht auch tragen kann. Aber am
coolsten ist das auf dem Rücken. Hier schaut mal das männliche Modell«, sagte Johnny
begeistert und vergaß dabei ganz eine abfällige Bemerkung über das
Puddingteilchen zu machen.
»Da
passt echt ein fettes Sturmgewehr rein… oder aber auch ein Schwert!«
******
43.
C hester war der Erste von den beiden, der wieder das
Bewusstsein erlangte. Irritiert schaute er dabei an die Decke. Wo war er hier?
Sein
Körper schmerzte an jeder erdenklichen Stelle. Und bei seinen Beinen war er
sich gar nicht sicher, ob er sie überhaupt noch hatte.
Weitere Kostenlose Bücher