Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
das Schiff der Lan-Dan in den nahen Raum der Erde
eintrat, konnten sie nur schätzen, welcher der Planeten die Erde war. Sie waren
an vielen Sternen vorbeigekommen, an denen rege Raumschiffaktivitäten
stattgefunden hatten. Und wäre nicht gerade vor ihnen die Flotte der
Gesellschaften aus dem Hyperraum gesprungen, wären die Lan-Dan bei der
Geschwindigkeit, die sie draufhatten, glatt an der Erde vorbeigerauscht.
Sie
waren aus einer Richtung gekommen, die ihnen automatisch die Schattenseite des
Planeten bot. Somit war er einfach nur ein dunkler Fleck gewesen.
Immer
noch mussten sie sich etwas über diesen eigenartigen Zwei-Mann-Flieger wundern,
den sie »überholt« hatten. Am Ende waren sie zu dem Schluss gekommen, dass der
Pilot an Bord von einer unheilbaren Krankheit befallen war, und sie hatten
einen Moment überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, ihm einfach den Gnadenschuss
zu verpassen, um ihn von seinen Leiden zu erlösen.
Da
sie aber nie eine Ausnahme machten, hatten sie sofort angefangen, zu lachen und
den Gedanken wieder vergessen.
Interessant
aber war, dass, egal wie schräg der Pilot auch flog, er sich in fast ein und
dieselbe Richtung bewegte wie sie. Somit hatten sie schon fast Sorge, dass,
wenn sie ihr Schiff in der Umlaufbahn des Planeten, getarnt und durchsichtig
für alle, abstellen würden, er mitten reinrasen konnte. Bei seinen Flugkünsten
musste man leider sagen, dass das sogar eine Möglichkeit war.
Generell
herrschte um diesen Planeten ein reges Treiben, so weit draußen an der neuen
Grenzlinie des Reiches der Union.
Noch
bevor sie die Gesellschaftsschiffe entdeckt hatten, war ihnen eine kleine Transporterflotte
entgegen gekommen.
Sie
hatten sich deswegen gewundert, weil diese kurz daraufhin in den Hyperraum
gesprungen war. Das Sonderbare war, dass sie erst soweit rausflog, um dann
diesen Raum zu betreten. Das hätten sie genauso wie die fliegenden Armeen der
drei Gesellschaften auch in direkter Nähe des Planeten Erde machen können.
Schnell
kam in ihnen der Gedanke auf, dass diese Transporterflotte absichtlich erst so
spät den Raum betreten hatte, damit »man« nicht mitbekam, dass sie einen anderen
Kurs eingeschlagen hatte. Obwohl es schier unmöglich war, einen solchen Weg
nachzubestimmen. Also waren sie zu dem Schluss gekommen, diese Flotte wollte
nicht gesehen werden und vor allem wollte sie, dass niemand mitbekam, wohin sie
flogen. Aber das war nicht ihre Sorge, sondern die der Union.
Die
Lan-Dan warteten in ihrem getarnten Schiff nun schon fast einen ganzen Tag.
Als
die Sonne dann endlich den Planeten erleuchtete, funkelte es auch in den Augen
aller Krieger. Sie waren dem Wasser entsprungen. Wasser war der Quell allen
Lebens. Nun sahen sie es.
Als
sich der Planet mit einem wundervollen Blau am Morgen von seiner schönsten
Seite zeigte, da waren sich alle sicher, dass ihre Heimatwelt nicht verloren
war. Riesige weiße Wolkenteppiche zogen durch die Lüfte und gaben dem Planeten
einen so wundervoll friedlichen, ruhigen Anblick.
Wären
da nicht die Schiffe der Union gewesen.
Sie
konnten erkennen, wie sich das Flaggschiff des Expeditionskorps - das wusste Re
noch von der Besprechung, zu der er von dem Vorsitzenden der Union, Claudius
Brutus Drachus, eingeladen worden war - fertig für seine Abreise machte. Alles
deutete darauf hin, dass sich eine größere Gruppe von Unionsschiffen bald auf
den Weiterflug machen würde.
Denn
patrouillierten vorhin noch Jäger im Orbit und veranstalteten sie kleine
Übungsflüge, so kehrten sie jetzt zwar immer noch in die Basisschiffe zurück…
aber nicht mehr hinaus.
Es
war keine Zeit mehr für Übungen. Die Patrouillenflüge würden jetzt andere
übernehmen.
FeeFee machte zusammen mit zwei anderen Männern von Bord aus Analysen über den
Planeten. Aber sie wollten auch selber hinunter, um direkte Proben zu nehmen.
Außerdem mussten alle Lan-Dan ihrem Drang nachgeben, wieder einmal kräftig
Auslauf in Freiheit zu haben und dabei einen guten, frischen Schluck Wasser zu
trinken.
Im
Hintergrund konnte sie schon die Männer hören, die sich in kleine
Ein-Mann-Gleiter begaben, die wie Erbsenhülsen aussahen und sich für den
Runterflug startklar machten. Als Landungsort hatten sie einen Punkt bestimmt,
an dem noch vor kurzem rege Unions-Aktivitäten zu sehen waren. Doch als letztes
stiegen dort drei Landungsschiffe in die Höhe und kehrten zu ihren
Hauptschiffen zurück. Sie gliederten sich wieder
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