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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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gemacht, die ein paar der Gefangenen hier
aus den umstehenden Häusern hatten hinschleppen müssen. Der Flightcruiser war
zwar mit allen drei Männern voll besetzt, aber der Schütze an dem Plasmawerfer
schlief ebenfalls und der Beifahrer döste vor sich hin. Nur der Pilot schien einigermaßen
wach zu sein.
      Das
Spektakel direkt vor den Wachen riss die Schlafenden noch nicht einmal aus
ihren Träumen. Nur der Brotwerfer und ein Nila-Kumpel hatten ihre kleine Freude
daran gehabt. Doch die war jetzt auch wieder vorbei.
      Die
Zeit wurde wieder totgeschlagen. Bis die eine Wache ein dumpfes »Pump« hören
konnte, und der Mann mit dem Umhang wieder vor ihm auf den Boden fiel.
      »Du
Schwein!!«, schallte es hinter dem Mann her und einige der männlichen Gefangen
geleiteten seinen Flug mit einem leisen Lachen.   
      »Dachtest,
du könntest mich hier befummeln«, schrie dieselbe Frau von vorher dem Mann
nach. Dann rannte sie zur Belustigung auch noch zu dem Liegenden hin und trat
ihm mit aller Kraft mitten in die Leistengegend. Voll in die Eier.
      Ein
lauter Schmerzensschrei entwich dem Mann. Aber die Frau ließ nicht ab. Wie eine
Furie fing sie an, den Mann mit Schlägen zu traktieren.
      Die
Wachen, die vorher noch das Brot geworfen hatten, um sich einen kleinen Spaß zu
machen, schauten unsicher zu ihren schlafenden Kameraden. Sie waren noch
mindestens fünf Stunden hier und sie waren die Neusten in der Einheit. Wenn
ihre Kameraden wach wurden, weil sie es erlaubt hatten, dass die Frau den Mann
bearbeitete, würde es bestimmt nicht zu ihrem Besten ausgehen. Die Frischlinge
mussten nicht umsonst die Drecksarbeit machen… und wach bleiben.
      Den
Spaß später, die Tötung von 300 Menschen, würden dann wieder die älteren Nilas
haben. Also mussten sie etwas gegen diese aufgebrachte Frau unternehmen.
      »Mensch!!
Frau!! Hör damit auf«, sagte die eine Wache, umging den auf den Boden liegenden
Mann und packte sie an der Schulter. Als würde es ihr geradezu Spaß machen, gab
sie dem armen Kerl auf dem Boden noch einen letzten Tritt.
      Die
andere Wache war gerade soweit herangetreten, dass sie mit den Füßen neben dem
Kopf des Mannes stand. Die zweite Wache schaute gerade seinem Kumpel zu, wie er
versuchte, die Frau zu beruhigen, als er merkte, wie eine Hand des Verletzten
sein Bein packte.
    Die
Wache schaute runter.
      Durch
den schmuddeligen Umhang wirkte der Mann wie ein Penner, doch die Kapuze, die
er trug, war ein wenig verrutscht.
      Was
der Wache aus dem Schatten des Gesichtes dort entgegenfunkelte, hatte sie noch
nie gesehen: Es waren zwei dunkelblaue Augen.
      »Im
Grunde genommen biste echt ein Arsch. Männer müssten eigentlich zusammenhalten.
Oder du bist gar kein Mann«, sagte eine Stimme hinter seinem Kopf.
      Verwirrt
drehte sich die Wache um. Auf Augenhöhe flog ein Schmetterling, der ein Tattoo
auf dem Arm hatte. Ein sprechender Schmetterling mit einem Tattoo?
      »Folglich
biste gar kein Mann, sondern nur ein Arsch«, sagte der Schmetterling jetzt zu
ihm und grinste über das ganze Gesichtchen.   
      Ein
sprechender Schmetterling?
    Und
dann passierte in dem Vorhof bei München das, was noch nie vor einer größeren
Menschenmasse geschehen war:
      Die
Frau, deren Gesicht die andere Wache auch nicht hatte sehen können, weil es
immer auf den Boden zu dem Mann gerichtet war, drehte sich um und schaute mit hasserfüllten,
blauleuchtenden Augen auf. Dann formte ihre Hand eine glatte Fläche, richtete
sie auf den Mann, als würde sie ihn wegdrücken wollen.
      Die
Wache wurde wie aus dem Nichts gut zehn Meter nach hinten geschleudert.
      Derweilen
zog der Liegende der anderen Wache das Bein weg. Der Aufseher fiel
augenblicklich selber hin.
      Diese
Kraft des Penners, die aus dem Nirgendwo herzukommen schien, hatten sie beim
besten Willen nicht erwartet.
      Dann
berührte der Gammler mit seiner Hand den Hals der überraschten Wache. Dort ging
die Kampfrüstung nahtlos in den Helm über. Aber das Geräusch, das alle hören
konnten, sagte jedem, dass hier gerade ein Genick gebrochen worden war.
      Schnell
griff sich der Mann mit dem Umhang das Nightingdale V, das Plasmagewehr, und schoss
aus der Hüfte auf die Männer in dem Flightcruiser.
      Sofort
erwischte er die beiden Nilas auf der Vorderbank, doch den Schlafenden dahinter
nicht. Der wiederum erwachte und um die eigenartige Situation zu erfassen,
stand er in seinem Sitz auf. Jetzt hatte der Angreifer im Umhang

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