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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Vorhalle.
      Sie
waren in einer mächtigen Burg und standen vor riesigen, mit Metall beschlagenen
Zedertoren.
      »Kommt!«,
lud sie die Stimme ein.
    Dicke,
starke, graue Mauersteine, die nur von Riesen aufeinander gesetzt worden sein
konnten, umgaben sie. Die Decke der Vorhalle war so hoch, dass sie übermächtig
wirkte. Sie wurde von Säulen getragen, die unmöglich von Menschenhand herrühren
konnte.
      Sie
wirkten so klein hier.
    Alles
war hier so alt, dass es keine Zeitrechnung an diesem Ort zu geben schien. Es
brannte kein Licht, doch fielen durch die Decke an einigen Stellen
Sonnenstrahlen herein. Oder was auch immer da oben leuchtete.
      Jetzt
erkannten sie Skelette, die überall herum lagen und noch ihre alten
Ritterrüstungen trugen. Sie waren mit Staub und Spinnenweben überdeckt. Es
wirkte, als wären sie im Kampf gestorben. Sie waren einst Angreifer gewesen.
Das war offensichtlich. Sie lagen der Tür zugewandt, als hätte sie eine
unsagbare Kraft getötet. Sogar eine der mächtigen Säulen zeugte von einer
schweren Explosion.
      Als
sie die Überreste näher erkennen konnten, sahen die drei, dass die Toten auf
ihren Helmen Kronen hatten.
      Die
Skelette mit ihren Rüstungen waren alles Könige gewesen!! Zerbrochene Schwerter
und Schilde überall.
      Sie
konnten sogar gebrochene Rippen und zertrümmerte Schädel erkennen.
      Jeder
hatte versucht, dieses Tor zu stürmen. Jeder König hatte sein Leben gegeben, um
dort hineinzugelangen - und war gescheitert.
      Und
sie wurden von der Stimme aufgefordert, reinzugehen?
    Waren
die stummen, schaurigen Überbleibsel auch eingeladen worden?
      Eine
Gänsehaut lief allen dreien herunter.
    Dann
fing es laut an, zu knarren. Die Tore bewegten sich!!
      Nein,
die Könige waren nicht eingeladen worden.
    »Es
war die Gier nach unbegrenzter Macht, die diese Männer hierher trieb«, erklärte
jetzt die Stimme, während die drei nicht anders konnten, als einen Fuß vor den
anderen zu setzen und auf die Stimme zuzugehen.
      »Sie
wollten mich erobern und zu ihrem Sklaven machen. Zu ihrem Werkzeug.«
      »Kein
Mensch ist es würdig, so viel Macht zu erlangen«, fuhr die Stimme fort.
      Jetzt
konnten sie einen Thronsaal erkennen. Ganz an der Spitze war etwas, aber sie
wussten nicht was. Links und rechts waren Banketttische, die auf die Spitze zuliefen,
deren Geräusche sie gehört hatten. Unzählige Speisen und Kelche aus Gold
standen auf den Tischen. Juwelen, Diamanten, Smaragde und Tausende Münzen waren
überall verstreut. Es war die reinste Schatzkammer. Ketten, Schwerter, Schilde,
Spiegel und Kunstwerke säumten den Weg zum Thron. Aber dort saßen keine fein gekleideten
Edelleute.
      Nein.
Dort saßen Menschen wie Sebastian, Pharso und Jens. Einfache Menschen. Männer mit
ihren Frauen und Kindern.
    Gerade
wollten sie weitergehen, als sie eine unsichtbare Barriere stoppte
      »Willkommen
in meinem Haus. Unter meinen Brüdern und Schwestern. Ich bin Sismael, Herr der
Schwerter«, sagte jetzt die Stimme warm. Aber sie konnten die Person nicht
erkennen. So sehr sie sich anstrengten.
      »Und
dir, Pharso von Orso, einen herzlichen Gruß. Du bist der erste Sterbliche, der
diesen Ort betreten darf. Sei dir dieser Ehre bewusst.« Die Stimme verstummte.
      »Die
Zeit hat dem Leben wieder einen Streich gespielt. Es ist eine Anomalie eingetreten.
Ein Ungleichgewicht«, fuhr Sismael fort. »Sei gegrüßt Sebastian. Oder willst
du, dass ich dich Samis, meinen alten Freund, nenne?«
      Sebastian
bekam kein Wort heraus.
    »Ahh,
du weißt, dass Samis nun, nachdem er dich geweckt hat, endgültig gegangen ist?
Du bist der neue Samis, und damit auch mein Freund… und ein Teil von mir.«
      »Auch
dir Jens, Xamorphus, einen freundlichen Gruß. Leider kann ich Gwendoline, deine
Gemahlin, nicht an deiner Seite begrüßen. Ihr geht es hoffentlich gut?«
      Jens
Magen drehte durch. Er musste sich zusammenreißen. Sarah!
    »Ihr
wisst, warum ich euch an meine Tafel eingeladen habe?«
      Nein.
Keiner konnte antworten. Die Antwort war in ihren Gesichtern zu lesen. Auch bei
Sebastian.
      »Na
gut, dann will ich es euch erklären. Ich bin Sismael, das Feuerschwert des
Guten, und treuer Weggefährte von Samis, der zusammen mit Sebastian wieder
erwacht ist. Das erste Blut klebt an mir. Doch meine Brüder- und
Schwesterschwerter schlafen noch und wir müssen sie wecken. Wir, Sebastian und ich.«
      Sebastian
Feuerstiel nickte ehrfürchtig.
    Als
würde die Stimme gutmütig lachen

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