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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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dumpfes »Plotsch«. Irgendetwas Schweres war zu Boden
gegangen.
      »War
er es?«, schrie die Stimme. Die Männer, die vorhin noch ein wenig lauter waren,
räusperten sich. Konnte Sebastian da ein Gekicher hören? Schadenfreude von dem
wirklichen Verursacher?
     
»Verflucht nochmal! Reißt euch zusammen. Nicht, dass der Tondra-Clan denkt, wir
wären es nicht würdig, die Grenze zu sichern.«
      Da
waren Lebewesen!! Sebastian richtete seinen Oberkörper auf. Der Panther war
verschwunden. Das Einzige, was von ihm geblieben war, waren die Abdrücke, die
sein großer Körper im Schnee verursacht hatte. Aber der Panther selber war
verschwunden.
      Jetzt
fiel es Sebastian wieder wie Schuppen von den Augen. Und eines wurde ihm klar:
Der Panther hatte ihm das Leben gerettet!! Er hatte ihm mit seinem Körper die
notwendige Wärme gegeben, die er brauchte, um gegen die Kälte zu bestehen.
      »Verdammt!!
Bleibt in Linie und versucht wenigstens, den Gesang ein wenig gerade
hinzubekommen«, hörte Sebastian jetzt wieder die brummende Männerstimme.
      Als
er sich aufrichtete, lag er oberhalb eines Bergkammes und zu seiner Seite ging
es bestimmt 50 Meter in die Tiefe. Dort war eine Schlucht, die in der Mitte
einen Bergpass hatte.
    Als
sich Sebastian jedoch richtig orientierte, merkte er, dass beide Seiten
eigentlich ein und derselbe Berg waren, der sich unendlich in die Länge zog.
Egal, wo er jetzt links und rechts hinschaute, seine ganze Umgebung bestand nur
aus Bergen, die sich senkten und wieder erhoben. Und das, was hier neben ihm in
die Tiefe führte, sah eher künstlich geschaffen, als natürlich entstanden aus.
Als hätte jemand mit einer riesigen Kelle einen Weg in den Berg
hineingeschaufelt.   
      Doch
nicht weit endete der künstliche Weg und führte in den Berg hinein.
      Dort
begann ganz offensichtlich ein Stollen.
    »Uuuuuuuund
vorwäääääärts Määääännnner!!«, schrie jetzt wieder diese Stimme und der Trupp
unter Sebastian setzte sich in Bewegung.   
      Er
konnte zusehen, wie einer nach dem anderen in dem Berg verschwand.
      Jetzt
wusste Sebastian gar nichts mehr. Und er bemerkte, wie kalt ihm wieder wurde.
Was sollte er machen?
      Waren
die Männer da unten Freunde? Sie waren zumindest Fremde.
    Sebastian
konnte allerdings sehen, dass nicht weit in dem Eingang hinein kein Schnee lag.
So kam in ihm die vage Hoffnung auf, dass es da unten auf jeden Fall wärmer
sein musste als hier oben.
      Sebastian
schaute sich um. Erst jetzt bemerkte er, dass er Sismael, den Herrn der
Schwerter, immer noch bei sich trug. Doch von ihm ging nicht mehr dieses warme
Gefühl aus, das ihm verriet, dass seine Klinge ein Eigenleben hatte. Schnell schaute
er sich um. Ihm wurde wieder fürchterlich kalt. Sebastian konnte noch die
Spuren des Panthers ausmachen. Er traf eine Entscheidung, bevor er hier oben
noch wirklich erfror.
      Er
folgte den Spuren. Schweren Schrittes und mit äußerster Kraftanstrengung folgte
er den Tatzenabdrücken im Schnee, und schon bald konnte er erkennen, dass sie
von dem Bergeingang wegführten. Eiseskälte beherrschte seinen Körper. Das war
nicht die Richtung, die er nehmen wollte. Er ging fast eine halbe Stunde, bis
er merkte, dass sich der Berg an dieser Stelle senkte. Bald schon hörte auch
der künstliche Schlag auf, der das Steinmassiv angefressen zu haben schien.
Hier hatte er wieder seine natürliche Form und der Abhang ging nicht mehr ganz
so steil hinunter. Sollte er es wagen?   
      Auf
eigene Faust den Schneeabhang runter?
    Die
Katzenspuren führten immer noch weiter von hier weg. Sein Lebensretter war wohl
weiter gezogen und hatte ihn nur zufällig gefunden. Aber da wollte er ja nicht
hin. Er musste in den Berg. Das war ihm klar.
      Ja,
er wollte es versuchen. Langsam machte er einen Schritt nach dem anderen und
benutzte das Schwert Sismael als eine Art Wanderstab. Vorsichtig stützte er
sich ab und ging den steilen Hang hinunter. Er war schon froh, dass er keine
Mini-Lawine auslöste, so wie er sie aus dem Fernsehen kannte.
      Jetzt
waren es nur noch gut zehn Meter. Aber als hätte es nicht anders sein sollen,
griff das Schwert bei einem seiner letzten Schritte nicht auf festen Boden
unter dem Schnee. Wahrscheinlich war dort ein Loch. Sebastian stolperte
daraufhin und kullerte die letzten Meter herunter. Je näher Sebastian dem Weg
gekommen war, desto lichter war anscheinend auch die Schneedecke geworden und
so prallte sein Rücken an nur jede mögliche Steinkante, die

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