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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Chester.
      Er
wollte ihn zur Besprechung holen. Die anderen warteten schon.
    Als
sich Pharso zu ihm umdrehte, wurde Darfo kreidebleich.
      Pharsos
Gesicht war ganz grün. Er beugte sich nach vorne, an der Wand abstützend, und
übergab sich auf den Boden. 
     
    ******

25.
      
     » W o
ist eigentlich unsere Schwester, Streuner?«, wollte der Lan-Dan von seinem
Bruder wissen.
      »Sie
ist mal wieder mit den Schiffsingenieuren unterwegs«, antwortete Re seinem
Bruder Quoquoc, dem (neuen) König der Lan-Dan.
      Beide
Männer waren im feinsten und edelsten Stoff gekleidet, den es auf diesem
Planeten gab. Noch vor einer halben Stunde hatten die beiden Krieger einer
Ratsversammlung beigewohnt und mussten deswegen elegant und gebieterisch
wirken.
      Niemand
anderes im Land trug diese Art von Stoff. Die ganze Familie wurde vom besten Schneider
ausgestattet, den es seit den letzten 500 Jahren gab. Sie hatten einen
modischen Exklusivertrag, der ihnen immer über ein Jahr lang die neuesten
Kleider garantierte.   
      Danach
durften auch andere Hersteller diese Modelle entwerfen.
    Dieses
Jahr stand unter dem Motto »Bescheidenheit«, da mit Amtsantritt des neuen
Königs dem Volk gezeigt werden sollte, dass er für sie da war.
      Und
nicht, dass er den Reichtum, basierend auf ihren Steuern, genoss.
      Doch
innerhalb der Hallen des hohen Rats herrschte weiter normaler Politikeralltag.
Quoquoc hatte lange genug an der Seite seines Vaters gelernt und beherrschte
das Spiel perfekt.
      Doch
jetzt hatte ihm seine Frau Lindanta »einen kaputten Wurf« geliefert, wie er von
der Opposition, den politischen Gegenspielern, genannt worden war.
      Die
Königsfamilie war nun angreifbar. Die Opposition war dafür zuständig, immer das
Gegenteil von dem zu sagen, was der König vorschlug. Auch wenn es gelegentlich
ein wenig lächerlich wirkte, da er tatsächlich hintereinander die besten
Lösungen präsentiert hatte. Die Opposition hatte trotzdem andere Vorschläge
gehabt, die logischerweise nur schlechter sein konnten, aber als »noch besser«
verkauft wurden.
      Dass
der Opposition klar war, dass ihre Vorschläge wirklich schlechter waren, konnte
man daran erkennen, mit welch einer Hartnäckigkeit sie den Themen nachgingen.
      Warfen
sie einen »noch besseren« Vorschlag in den Raum, kam er dann aber nie wieder
zur Sprache, dann wussten alle, dass der König schon die beste Wahl getroffen
hatte. Sie hatten mit ihrem Gegenschlag aber ihre Pflicht als Widersacher
erfüllt.
      Das
wurde von ihnen erwartet.
    Eine
unausgesprochene Regel war aber auch, dass, wenn in die Reihen der Opposition
ein Mann hereingewachsen war, dessen Ideen und Einfälle genial waren, und er
unübersehbar für das Wohl des Volkes und des Planeten kämpfte, er sein Amt
niederlegte und in den Beraterstab des Königs wechselte.
      Genau
137 adelige Clans zählte das Volk der Lan-Dan und schon seit eh und je war
festgelegt, welche Fürsten auf der Seite der Königsfamilie standen und welche
auf der anderen. Allerdings hatte jede Seite nur ein Ziel: das Wohl aller.
      Wenn
sich dann und wann einmal Egoisten in den Reihen unter den Fürsten auftaten,
regulierte die Adelsgesellschaft dieses Problem selber, still und heimlich:
Assassinen.
      In
jeder Familie, aber in wirklich jeder Familie, egal, ob arm oder reich, ob Mann
oder Frau, gab es ein Familienmitglied, das die Kunst des heimlichen Tötens
perfektioniert hatte.
      Von
Generation zu Generation wurde das Wissen um die »1000 Künste des Todes« immer
weitergegeben, und es war immer das bestgehütetste Geheimnis einer Sippe.
      Keine
andere Familie wusste über diese Person einer anderen Familie Bescheid. Was
natürlich auch einen praktischen Vorteil hatte.   
      Hier
auf dem Planeten legte sich eigentlich nie einer mit dem anderen an, da man
immer befürchten musste, man habe sich ja eventuell mit dem Familienassassinen
angelegt.
      In
der Königsfamilie war diese Rolle von der Königin Mutter an ihre Tochter FeeFee
übergegangen. Ob und wie oft FeeFee ihre Künste schon angewandt hatte, wussten
sogar ihre beiden Brüder nicht. Deswegen machte sich die ehemalige Königin auch
generell solche Sorgen um ihre Tochter, die sich einfach nicht verheiraten
ließ. Sie hatte immer andere Dinge im Kopf.
      Eine
Zeit lang hatten sie alle schon gehofft, ein Lan-Dan der Schiffsingenieure hätte
ihr Interesse geweckt, weil sie immer so gerne mit der Truppe zu dem Planeten
flog, der ihnen ihre Schiffe

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