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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Claudius Brutus Drachus, gefüllt wurden.
Jedem erfahrenen Weltraumfahrer war klar, wenn er die Schiffe sah, dass sie gar
nicht für so viele Menschen ausgerichtet sein konnten, da sie bekanntlich für
Viehtransporte eingesetzt wurden. Die Vertreter hätten wahrscheinlich gar nicht
erst nachgefragt, doch war dem Lordprotektor wohler dabei, wenn sie dieses
grausame Bild nicht sehen würden. Als er mitbekommen hatte, wie sich die
Menschen mit Händen und Füßen gegen ihre Verfrachtung gewehrt hatten, war ihm
schnell bewusst gewesen, dass dies unter keinen Umständen zu den Vertretern der
Abbaugesellschaften gelangen dürfe. Es wäre ein sehr unangenehmer Beigeschmack
für die bevorstehenden Verhandlungen gewesen. Sie hatten die Menschen Stück für
Stück aus allen Erdteilen genommen. Dabei sonderten sie sie heimlich von den
großen Massen, die sie umsiedelten, aus und schafften sie dann nach hier oben.
      So
war es nicht weiter aufgefallen, dass von der großen Masse etwas fehlte. Dass
sie allerdings den Willen und den Mut aufbrachten, sich immer noch zu wehren
und zu widersetzen, fand er bemerkenswert.
      Sein
Befehl lautete, dass sie durch Hinrichtungen, bei denen sie gezwungen wurden,
anwesend zu sein, gefügig gemacht werden sollten. Er wollte ihren Willen
brechen. Nur ihr Überlebenswille sollte noch ihr Dasein beherrschen. Sie
sollten wie kleine Roboter das tun, was ihnen die Union befahl, damit der
Transport einfacher vonstatten ging. Doch zu ihrer aller Überraschung hatten
die Männer und Frauen begonnen, sich immer noch ein wenig zu wehren, was sich
in einem ungeheuren, abstoßenden Lärm bemerkbar machte. Nur zu gerne hätte er
den weiteren Befehl gegeben, die Querulanten unter ihnen zu töten.   
      Es
hatte sich aber leider um solch eine hohe Anzahl gehandelt, dass er es nicht
wagte.
      Sie
mussten einen Zeitplan einhalten. Noch einmal so viele Menschen nach hier oben
bringen und sie von den anderen selektieren, ging einfach nicht mehr. Jetzt
mussten sie das nehmen, was sie hatten.
      Die
Spezialeinheiten der Nilas erledigten ihre Sonderaufgabe trotzdem gut. Er hatte
Sullivan Blue damit beauftragt, dem Kommandanten dieser Einheit zu erklären,
dass die Vertreter der Abbaugesellschaften hier bald eintreffen würden, und sie
deshalb ein wenig in die Gänge kommen sollten. Er schätzte Sullivan als für
diese Aufgabe gewachsen ein. Er war schließlich eine Nila-Ordonanz, der seine
Ausbildung auf der Nila-Universität von Strungstar erhalten hatte.
      Außerdem
wäre er ja auch nicht hier bei ihm gelandet, wenn er nicht entsprechende Fähigkeiten
mitbrachte.
      Sullivan
hatte ihn zwar nach seinem kurzen Auftrag daraufhin angesprochen, ob diese Art
der Behandlung von Menschen für die Union würdig war. Doch ging es ihm dabei
nicht um die Menschen, das wusste der Lordprotektor, er kannte seine Ordonanz
gut und wusste ihn einzuschätzen, sondern nur um den Stil, der damit verbunden
war.
      Und
da hatte der Lordprotektor gewusst, dass Sullivan richtig an seiner Seite war.
      Natürlich
sollten sich höhere Nilas nicht mit solch niedrigen Aufgaben abgeben. Es
entsprach wirklich nicht ihrer Würde. Für die Zukunft wollte er sich merken,
dass er andere mit derlei Aufgaben betreute. Prinzipiell konnte er dafür ja die
Menschen selber einsetzen, die, die Kollaborateure geschimpft wurden. Ja, lass
diese niederen Kreaturen sich selber gegenseitig…
      Nun
gut. Für die Zukunft hatte er dieses Problem dann auch gelöst. Das hieß dann
zwangsläufig, er musste jemanden damit betrauen, der nun schneller irdische,
unionstreue Menschen ausbildete und ihnen geringe Machtbefugnisse zuteilte.
Schneller als geplant, aber warum nicht. Er konnte darin keinen schlechten Aspekt
sehen.
      In
dem Moment kam Sullivan wieder zur Türe hinein und schmückte den Tisch noch mit
den letzten feinen Accessoires, wie Kerzen und sanftem Blumengesteck aus.
      Wie
lange war Sullivan eigentlich bei ihm? Er hatte doch studiert, oder?
      Er
war eine gute Ordonanz. Aber war das alles, was er wollte? Eine gute Ordonanz
sein?
      Er
hatte einmal mitbekommen, wie Sullivan einem Bewohner eines Planeten die
Vorteile der Union erklärte. Sullivan war der Linientreuste, den er kannte. Er
würde immer alles für die Union, für ihn, Lordprotektor Kangan Shrump, tun.
    Auch
wenn er dadurch seine beste Ordonanz verlieren würde, war es nicht langsam
einmal Zeit, dem Jungen einen richtigen Auftrag zu geben?
      »Sullivan,
komm mal bitte

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