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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Das könnte er nicht einfach irgendeinem Ritter
erzählen - das müsste er schon Sarah sagen, damit sie die nötigen Vorkehrrungen
treffen würde, um diesen Bücherpalast zu schützen.
      Aber
zuerst wollte er einen Blick in die Bücher werfen. Aber mit welchem fing er an?
Er ging ein paar Schritte in die erste Regalreihe hinein. Wie oben auf dem
Flur, gingen die Lampen an. Doch zu seiner Enttäuschung konnte er auf einmal
schon das Ende des Ganges erkennen. Sooo groß war dieser Raum wohl doch nicht.
Aber trotzdem mussten sich hier ein paar hundert Bücher befinden. Aber von wem
waren sie? Insgeheim hoffte er, dass er hier irgendwo die Signatur eines
Chronisten finden würde. Wie auch immer die aussah.   
      Hoffentlich
war das Ganze um die Chronisten nicht nur ein Mythos, ein Gerücht. Aber als er
jetzt den Raum überblickte, schwanden seine Hoffnungen. Nein, das war hier
garantiert nicht die Bibliothek des Chronisten der Erde. Das wäre ja auch viel
zu einfach. Die reine Logik verbat ihm diese einfache Schlussfolgerung. Der
Chronist lebte geheim, und da hätte er sich nicht in dem unterirdischen System
der Ritter niedergelassen. Während der Professor mit seinen Gedanken spielte,
machte er langsam einen Schritt nach dem anderen durch die Regalreihen und
berührte dabei sanft mit seinen Fingern die Bücher.   
      Als
er seinen Gedanken beendet hatte, blieb er stehen und betrachtete den Aufdruck
eines Exemplars: »1000 und ein Tag auf Frobtbar« von Sir Georg Hunter.
      Dieses
Buch war offensichtlich von einem Ritter geschrieben worden. Der Professor
schaute auf das Nächste: »Flora und Fauna im Galagha-System - Eine kritische
Analyse der Einwirkung durch die Spezies Houbstarks auf das Leben in einem
ganzen System« von Sir Reginald Gordon Reichendall.
      Der
Professor schüttelte den Kopf. Das war zwar interessant, und er würde es
garantiert lesen, wenn er die Zeit dazu fand - er würde alle Bücher hier lesen,
wenn es seine Lebensspanne noch zuließ - aber vorerst wollte er weiter suchen. Vielleicht
fand er ja eins, das ihnen in ihrer momentanen Situation helfen konnte?
      Also
schritt der Professor weiter durch die Reihen und warf dabei flüchtig Blicke
auf die Buchrücken. Nach kurzer Zeit merkte er, dass die Literatur alphabetisch
nach ihren Autoren sortiert war. Er ging gerade zum Anfang des Alphabets. Als
er bei »C« ankam, entdeckte er schnell fünf Bücher, die alle von ein und
demselben Verfasser stammten: Thomas Crocket. Und er schrieb über Sir Virgil of
Camboricum. Professor Kuhte schaute ein wenig überrascht drein. Kuhte ging
näher an die Bücher ran. Sein Interesse war geweckt. Was hatte er denn über den
guten alten Jack so verfasst?
      »Null
bis 500«, »501-1000«, »1001-1250«, »1251-1400«, »1401-1478«.
      Also,
es gab ja schon mal kreativere Buchtitel.
    Der
Professor griff sich ohne Umschweife das vierte Buch, »1251-1400«, und schlug
es wahllos auf. Schnell schaute er auf den Text und blätterte zum nächstbeginnenden
Kapitel:
     
     
    1297 - Stirling Bridge
     
     » W äret
ihr nicht ein Freund meines Vaters, wüsste ich nicht, wie ich euch hätte kennenlernen
können«, sagte William Wallace in schlichter Bauernkleidung. Sir Virgil stand
in einfachem Waffenrock und einem Helm an seiner Seite. In seiner Hand hatte er
sein Schwert, bei dem schon Wetten durch die Reihen der Männer liefen, in welchem
orientalischen Land es wohl hergestellt worden war.   
      Niemand
konnte hierzulande solch eine süße Rose auf eine deutlich erkennbar teure
Klinge zaubern. Keiner der schottischen Schmiede war in der Lage, solch eine
edle Waffe herzustellen und dabei so kunstfertig vorzugehen.
      »Wie
sagt doch ein alter Freund immer? Es gibt keine Zufälle, William«, schmunzelte
Sir Virgil und schaute den Abhang hinunter.   
      Unter
ihnen war die Abtei von Craig, sie standen nördlich der Stadt Sterling. Der
Fluss Forth führte unter ihnen entlang und trennte zwei Heere: Das schottische
mit ihren Anführern William Wallace und Andrew de Moray, und das des englischen
Overlords Edward I. unter der Führung von John de Warenne. William Wallace
spuckte auf den Boden.
      »Das
Schwein Edward ist nicht hier. Ich würde ihm das Herz mit einem Löffel
ausbuttern.«
      Sir
Virgil verkrampfte sich der Magen. Hier standen Männer, Männer wie William, die
aus blankem Hass kämpften. Ein Jahr war es her, da hatte Oberherrscher Edward
I. Schottlands Männer, Frauen, Kinder und Greise aus

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