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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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gestanden«,
kicherte William.
      »Und
wenn sie die wirklich nehmen, können immer nur ein paar Mann gleichzeitig, und
dazu noch beengt, auf unsere Seite.« Alle drei Männer rochen den Sieg.
Vielleicht war es purer Optimismus, vielleicht aber auch das erfahrene Auge
eines Kriegers.
      »Was
meinst du?«, stupste er jetzt Sir Virgil an. Sir Virgil musste fast loslachen.
Nicht, dass William auch nackt die Engländer mit seinen blanken Fußnägeln
angegriffen hätte, aber der verschmitzte Tonfall in seiner Stimme zeugte noch
von viel mehr.
    »Wann
wolltest du mir denn verraten, dass das Terrain direkt hinter der Brücke ein
Sumpfgebiet ist?« William und Andrew de Moray schauten fröhlich auf.
      »Dann,
wenn es soweit gewesen wäre«, brüllten die beiden Männer los und klopften sich
auf die Schenkel vor Lachen.
      »Spätestens
aber, wenn der erste englische Reiter auf dich zugaloppiert wäre, mit seinem
Schwert ausgeholt hätte, mit seinem Pferd erschrocken feststecken würde und du
dich schon in den Matsch geschmissen hättest, um seinem Schlag auszuweichen.«
    Jetzt
lachten alle drei Männer herzlichst.
      »Ihr
wolltet mir also ein Schlammbad verpassen? Ihr seid nichts anderes als
Bauernbengel, die nur Unsinn im Kopf haben«, lachte Sir Virgil mit.
      »Wir
könnten ja noch einen drauflegen, indem wir eine blonde Schönheit nackt auf die
Brücke stellen. Dann können diese geilen Böcke gar nicht anders, als die Brücke
zu nehmen«, lachte William weiter, der in diesem Moment zum ersten Mal nach
langer Zeit nicht mehr an seine Frau dachte.
      »Da
müssten wir aber aufpassen, nicht, dass du als erster über sie herfällst«,
brüllte Andrew lauthals aus sich heraus. Ein schmerzverzerrtes Zucken durchlief
Williams Gesicht. Noch ehe er was sagen konnte, wurden die Männer abrupt
unterbrochen. Bewegung war eindeutig in das feindliche Heer gekommen. Andrew de
Moray rannte schnell zu seinen Männern zurück. Als ein Teil der englischen Kavallerie
die Nordseite des Flusses erreicht hatte, gab William den Befehl zum Angriff.
In zwei Gruppen griffen die schottischen Krieger Hugh de Cressingham, Anführer
der Reitergruppe, an. Eindeutiger Vorteil waren die schottischen Lanzenträger,
die fast ein müheloses Spiel mit der im sumpfigen Boden steckenden Reiterei der
Engländer hatten. Sir Virgil kämpfte hart und schaute immer wieder nach
William, wenn er einen Feind zu Boden gestreckt hatte. Gelegentlich schaffte er
es auch, Andrew in sein Sichtfeld zu bekommen. Seine Männer hatten einen wesentlich
schwereren Kampf. Bereits jetzt zeugten die Wunden am Körper von Andrew, von
guten gegnerischen Kämpfern. Gerade wollte Sir Virgil wieder ausholen, um einen
Feind niederzustrecken, da durchlief ein Krachen und ein Getöse das
Schlachtfeld. Kurz hielten die meisten Kämpfer inne und schauten auf. Noch ehe
er es begriff, rief ihm William schon zu: »Das war eine schottische Brücke.
Kein Wunder, dass sie uns hilft.« Andrew hatte sich mit seinen Männern ein
Stück näher an sie herangearbeitet, so dass er in Hörweite war.
      »Das
war bestimmt dein Ur-ur-ur-ur-Großvater«, brüllte er grimmig und hieb einen
englischen Reiter aus seinem Sattel.
      Nicht
lange dauerte es, da erkannten die berittenen Engländer, dass sie von ihrer
Verstärkung abgeschnitten waren. Der Kampf war fast ausgeglichen. So liebte es
Sir Virgil. Hier konnte der Ritterkodex richtig ausgelebt werden. Mann gegen
Mann. Doch auf einmal durchlief ein unsichtbarer Impuls die Engländer, und sie
drängten zur Flucht. Sir Virgil hörte William wutentbrannt herumfluchen.   
      »Dreckige
Bastarde! Bleibt stehen und kämpft.« William war hier, um Engländer zu töten.
      »Schande
über die Brut, die ihr noch zur Welt bringen werdet!«
    Sein
blutverschmierter Körper hetzte über das Schlachtfeld, den Engländern
hinterher. Gerade noch versuchte ein Reiter, an ihm vorbeizukommen. Schnaufend
vor Zorn rannte er mit seinem Schild voran, direkt gegen die Seite des Pferdes.
Aufwiehernd und erschrocken, den Schaum vorm Mund, geriet der Hengst samt
Reiter aus dem Gleichgewicht und fiel zur Seite. Wie ein gehetztes Tier sprang
William wieder auf und wollte sein Schwert in den Hals des Gegners rammen. Da
hielt er inne. Vor ihm lag Hugh de Cressingham.   
      Der
Anführer hielt seine Hände schützend vor das Gesicht und winselte um Gnade wie
ein Hund…
     
    »Ach
du meine Güte«, dachte Professor Kuhte. So was steht alles hier in den
Büchern?? Hier

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