Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
Richtigen oben bei sich auf dem Schiff gehabt.
Sullivan nippte an seinem Saft.
Das
erfrischende Ziehen der Säure so früh morgens weckte seine Lebensgeister.
Sullivan
stellte den Saft wieder ab und widmete sich weiter der Zeitung. Es ging ein
Gerücht um, - aber es wurde absichtlich darauf hingewiesen, dass es sich dabei
um ein Gerücht handelte - dass verschiedene Troopers meinten, unbekannte
Soldaten in Uniformen mit blau-silbernen Rosen gesehen zu haben.
Sullivan
schüttelte den Kopf.
Wahrscheinlich
war das jetzt schon der Boulevardteil der Zeitung.
Organisierter
Widerstand. Pah.
Würden
»feindliche« Soldaten mit einer einheitlichen Uniform die Erde unsicher machen,
dann wäre es kein Gerücht, sondern ein Fakt, den die Troopers bereits bekämpfen
würden. Pah.
Aber
eins war wohl wirklich wahr: In den Kurzmeldungen fanden sich immer wieder
Informationen, dass Troopers nicht zu ihren Einheiten zurückkehrten. Der Grund
war unbekannt.
Sie
würden doch wohl nicht mit den Erdenbewohnern sympathisieren? Pah. Nein.
Die
Erde hatte doch gar nichts zu bieten.
Hmm.
Aber
diese Art von Meldungen füllten glatt zwei Seiten?! Ein bisschen viel, nicht?
Sullivan
legte die Zeitung beiseite.
Fasste
er das Gelesene ein wenig zusammen, so verschwanden hier recht viele Personen.
Auf der ganzen Welt verstreut zwar, aber er konnte sich nicht erinnern, dass er
das schon einmal auf anderen Planeten so erlebt hatte. Gerade noch so wenig,
dass der Redakteur sich nicht traute, es als ein Thema anzureißen.
Gut,
er würde dann wahrscheinlich auch entlassen werden, weil er so die Truppenmoral
unterwandern würde. Es musste also ein Fakt sein, der in einer unabhängigen
Zeitung bereits Erwähnung gefunden hatte.
Musste
er davon ausgehen, dass es bereits organisierten Widerstand der Bevölkerung in
Form, wie nannte es der Reporter in dem einen Artikel, ahja, in Form von
»Rosenkriegern« gab? Und wenn ja, warum wehrten sie sich?
Wir
bringen doch das Gute für die Menschen.
Sullivan
schüttelte den Kopf.
Dafür
war er ja jetzt da.
Vielleicht
ließen sich die Menschen ja besser unter Kontrolle bringen, wenn das
ihresgleichen machten, so wie es sein Auftrag war.
******
41.
S orgsam studierten die fünf alten Krieger in den
Uniformen mit der silber-blauen Rose die Karte.
Sadasch
lag vor ihnen, als wäre der Planet wie ein Fußball aufgeschnitten worden.
Dieselbe
Karte wurde hinter den Männern digital über einen Projektor abgebildet. Sie
waren in der Kampfzentrale des Rosenordens.
In
der Mitte war der Kommando-Stuhl, auf dem Chester saß.
Nicht
weit weg hatten sie Garth eine Fläche eingerichtet. Eigentlich hatte er von
seinem Zimmer aus arbeiten wollen, aber wegen der Aktualität der Zahlen hatten
sie darauf bestanden, dass er mit ihnen zusammen in einem Raum arbeiten sollte.
Es
wirkte allerdings schon ein wenig unpassend.
Garths
Schmetterlinge erzeugten einen Lärm, der in einem Kommandoraum eindeutig
ungewöhnlich war.
Ein
Fremder hätte nicht sonderlich erahnen können, dass hier ein Gegenschlag
vorbereitet wurde, wie ihn Sadasch noch nicht erlebt hatte.
Zusätzlich
hatte Garth auch noch Forderungen gestellt. Dazu gehörten Kissen, Decken und
eine gesicherte Kuchen- und Keksversorgung.
Er
hatte zwar vorgeschoben, dass das alles dem Wohl der Schmetterlinge diente, da
sie ja hart arbeiteten, aber keiner der Anwesenden hatte in den letzten 24 Stunden
auch nur einen Flattermann gesehen, der nur annähernd den Versuch gemacht
hatte, etwas zu naschen.
Sie
waren einfach zu aufgeregt, um etwas zu essen.
Und
da die Kuchen ja »nicht verkommen« sollten, hatte Garth sich bereitwillig
geopfert, diese mit einem genüsslichen Schmatzen zu verputzen. Aber die Generäle
hatten am Ende nichts mehr dagegen gehabt. Ohne die Ritter würden sie gar nicht
in dieser Verteidigungsanlage stecken.
Jetzt
standen sie da und bereiteten den Schlag vor, der, wenn alles gut lief, in
mittlerweile nur noch sechs Tagen ausgeführt werden konnte.
Peu
á Peu meldeten sich Reservisten. Aber sie hatten vielleicht erst 25 Prozent
erreicht. Sie hatten mittlerweile auch die Zahlen gegenübergestellt, die sich
aus ihren Berechnungen ergaben. Kämpfend standen sich somit die folgenden
Kampfverbände gegenüber:
Infanterie
der Union mit zwei Millionen gegen 526.000 Krieger der Rosenarmee. Panzer der
Union mit 250.000 gegen 60.000. Vermutete Kampffliegerstärke der Union
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