Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Update von Nr. 1.
Eigentlich
nichts Ungewöhnliches, sie erhielten mehrmals in der Minute solch eine
Informationsflut, wäre darunter nicht eine Bild- Datei, die ein Händlerandroide
auf dem Planeten Frew 23 angefertigt hatte. Sie war etwas ungenau und unscharf,
aber das störte hier niemanden. Wenn Nr. 1 das genehmigt hatte, dann gab es zu
der schlechten Qualität keine Alternative.
Sebastian
stöhnte noch einmal auf, als der letzte Transporter an ihm vorbeiging.
Mittlerweile war er auf den Knien. Er wusste, dass sich sein Körper an die
Strahlung gewöhnen würde…wie damals. Die Schmerzen würden vergehen, und er
würde danach wieder ganz er selbst sein.
Aber
da könnte der Haken drin liegen: denn dann wäre er wirklich nur noch Sebastian
Feuerstiel…und nicht mehr Schmoon Lawa, Samis, oberster Ritter des Rosenordens.
Durch die Konzentration auf sich selbst, bemerkte Sebastian nicht, wie die
Androiden ihn auf einmal mit ihren roten Augen musterten und scannten.
Die
Datei, die sie erhalten hatten, forderte sie dazu auf.
Sie
enthielt die schemenhafte Darstellung von Schmoon Lawa, dem Redner auf Sadasch.
Dem Anführer, der dem ganzen Universum als Befreier vorgestellt worden war.
Sie waren sich nicht sicher. Er könnte es sein - aber auch nicht. Dafür war das
Bild, das sie bekommen hatten, zu ungenau. Die Erklärung war als Textdatei angehängt:
Ritter konnten nicht fotografiert werden. »Euer Name ist doch Ben Enterprise,
oder?«, fragte ihn auf einmal einer der Androiden. Der Anführer starrte ihn
bewegungslos an. Immer noch scannte er seine Konturen und versuchte, sie mit der
Skizze abzugleichen.
Aber
mehr als eine Ähnlichkeit von 85 Prozent bekamen sie nicht hin.
Sebastian,
der über die Frage überrascht war, sagte selbstverständlich »Ja!?«
Doch
in ihm kamen Zweifel auf.
Hatten
sie seine Tarnung durchschaut? Und warum gerade jetzt? Hatten sie mitbekommen,
dass es nicht sein menschlicher »schwacher« Körper war, der hier rumorte,
sondern dass es die Erze waren, die sie gerade auf das Schiff luden?
Nein.
Er hatte sich unmöglich verraten.
Seine
Tarnung stand noch. Da war er sich sicher.
Es
schien, dass den Anführer ein Ruck durchzuckte, als er meldete, dass es sich
nicht um Schmoon Lawa, den mächtigsten Ritter des Rosenordens, handelte.
Jetzt, da sich Ben Enterprise wieder gefangen zu haben schien, konnten sie weitergehen,
und ihn nach Plan auf ein anderes Schiff bringen.
Sie
waren nur hier, um ihm das Raumschiff zu zeigen, das die Waffe an ihren Bestimmungsort
bringen sollte. Ben Enterprise war nur hier, damit er sich von ihren Absichten
und der Wahrheit überzeugen konnte. Er musste dies noch seinen eigenen Leuten
melden und dann noch Universal Search bestätigen, dass Cuberatio seinen Teil
des Vertrages einhielt.
Sie
waren nicht mehr weit weg von dem nächsten Beamportal, da traf ein Communiqué
eines eigentlich für ihre Mission unbedeutenden Projektleiterandroiden ein.
Die
Nachricht hatte allerdings eine mittlere Prioritätenstufe, mit der Nr. 1
Befehle legitimierte…sie kam von Penta VI.
Der
Anführer sollte erst diesen Teil seiner eigenen Aufgabe abschließen…und dann
auf die Nachricht eingehen.
******
40.
D ie beiden Frauen hatten schwarze, mit Löchern übersäte
Röcke an.
Sie waren barfuß, schmutzig. Beide hatten pechschwarzes Haar. Wer nicht wusste,
dass sie nicht miteinander verwandt waren, konnte meinen, dass es Zwillinge
waren.
Die
beiden Peruanerinnen waren zusammen mit 20 anderen Männern und Frauen im besten
Alter mitten auf dem Gelände eines ehemaligen Betonwerks in der Nähe von
Moyobamba, nordöstlich von Lima, fast auf einer Linie mit Cartagena.
Der
größte Teil Perus bestand aus Regenwald. Nur geringe Flächen waren an der Küste
oder den Anden, dem Hochland. Die Gefangenen selber schwitzten kaum, obwohl der
Ort ungefähr 860 Meter über dem Meeresspiegel lag, und die Gegend durch ein
subtropisches Klima geprägt war. Knapp 35 Grad Celsius. Der Urwald beherrschte
bis auf die Eingriffe der Menschen alles… und bis auf die Eingriffe von Cuberatio.
Sie
wurden in einem roten Energiequadrat gefangen gehalten, während sie zuschauen
durften, wie die widerlichen Androiden diesen schwarzen Gebäudekomplex
errichteten. Als erstes hatten sie in die Mitte des Areals einen kleinen schwarzen
Würfel, ein Genesis-Cube, gestellt. Irgendwie hatten sie ihn dann mit einer
Berührung
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