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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Die Gefangenen konnten förmlich sehen, wie das Leben in diesen Kubus eintrat:
er fing an, grün zu pulsieren. Dann klappte er an allen Seiten auseinander und
vergrößerte sich. Die Androiden stellten einen weiteren schwarzen Klotz daneben
und schauten nach der Aktivierung zu, wie ebenfalls das Leben in ihn einkehrte.
Dann kam ein weiterer hinzu. Sie standen auseinander wie in einem rechtwinkligen
Dreieck.  
      Alle
vergrößerten sich und wuchsen. Und dann verschmolzen ihre Teile solange ineinander,
bis am Ende das schwarze Gebäude entstanden war.
      Jetzt
waren sie fertig und das Ding war nicht größer als 30 mal 30 Meter. Aber es stach
aus der ebenen Umgebung einfach heraus. Die Stadt selber war zerstört worden.
      Alle
Einwohner waren abtransportiert – außer ihnen.
    Die
Androiden hatten keine extra Wachen abgestellt. Die Roboter fühlten sich sehr
sicher.
      Aber
was sie mit den Gefangenen vorhatten, das hatten sie ihnen nicht verraten.
     
»Somos libres, seámoslo siempre«, flüsterte die eine Frau der anderen herüber.
Wir sind frei, wir werden es immer sein. Perus Wahlspruch.
     
»Si, si«, bekräftigte die andere diese Worte.
    Sie
sprachen sich Mut zu.
      Das
schwarze Gebäude jagte ihnen Angst ein. Denn wenn auch im Hintergrund der warme
Teppich des grünen Waldes sich über den kleinen Hügel zog, so strahlte das Haus
eine Kälte aus, die unter die Haut ging. Es war irgendwie komisch gebaut. Überall
waren kleine Schlitze und Öffnungen, aber insgesamt wirkte es wie ein Haus, vielleicht
wie ein kunstfertiges Fabrikgebäude.
     
Dazwischen schimmerte grünes Licht hindurch. Fenster hatte es keine. Die
Gefangenen konnten nicht sagen, ob der grüne Schein künstlich war, oder ob die Farbe
sogar von grünem Schleim erzeugt wurde.
      Und
wäre da nicht das Schwarz gewesen, dann würde es fast mit den kräftigen Farben der
Umgebung untergehen.
      Auffällig
war der Eingang. Das Einzige, was herausstach.
    Die
Gefangenen schätzten die Zahl der Androiden auf nicht mehr als zehn Stück. Die
Bauarbeiten waren abgeschlossen und wieder waren andere gekommen, die sich
jetzt in dem Gebäude aufhielten. Sie hatten alle ein ungutes Gefühl.
      Während
die anderen Einwohner verschleppt worden waren, Gott hab sie selig, waren sie
hier eingepfercht. Was hatten sie mit ihnen vor? Generell machte es den Eindruck,
dass sie diese abgelegene Region gewählt hatten, um irgendwas Geheimes zu
machen.
      Doch
dann kam einer der Androiden heraus und bewegte sich mit seinen ekeligen Beinen
auf das Energie-Gatter zu. Alle rückten bis zur hinteren Ecke zusammen.
     
»Madre de Dios«, fing eine andere junge Frau an, zu beten.
    Zwei
Männer stimmten mit ihr ein.
      Das
widerliche Aussehen dieser Kreatur sorgte zwangsläufig für Angst.
     
»Haben wir gesündigt, Vater? Ist das deine angekündigte Apokalypse? Sind das
die Vorboten?«, beteten die Peruaner gemeinsam.
     
»Schmoon Lawa, wo bist du?«, flehte eine der Frauen fragend in den Himmel.
     
»Er wird kommen. Er wird kommen«, schnellte es einem der Männer raus.
      Mit
einem Zischen öffnete der Androide das Gatter auf einer Seite. »E..i..n..M..a..n..n«,
gurgelte das Ding vor ihnen.
      Er
konnte anscheinend nicht gut sprechen. Aber niemand rührte sich. Dann ging er
mit seinen drei Beinen weiter nach vorne. Seine menschlich aussehenden Hände,
die blass waren und an denen dicke blaue Blutadern herausragten, griffen den
Hals eines auf dem Boden zusammengerollten Mannes. Als hätte er sich so klein
gemacht, weil er hoffte, übersehen zu werden. Aber es nützte nichts!
      Alle
fingen an, zu schreien, als sich der Roboter den Mann griff.
    Er
hob ihn mühelos hoch und hielt ihn wie einen tropfenden Sack von seinem Körper
weg. So, als wolle er nicht nass werden. Der Androide musste unmenschliche
Kräfte haben, denn er hielt ihn problemlos in die Luft. Dann drehte er sich um,
ging aus dem Gatter, schaltete den Energiezaun wieder ein und bewegte sich auf
den Gebäudekomplex zu.
    Die
verbliebenen Gefangenen hockten und zitterten vor Angst zusammen und beteten
für den Mann. Er zappelte und schrie - der Androide hatte ihn fest im Griff.
      Sie
alle hatten Tränen in den Augen, als die beiden in dem Komplex verschwanden.
Der Mann schrie immer weiter. Dann wurde es kurz ruhig…und ein widerlicher
Todesschrei sprengte die Stille, grub sich tief in jedes Gehirn ein!!!
     
Vögel stiegen kreischend in den Himmel.
    Geräusche
von Bohrmaschinen,

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