Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
Und
wenn das mit dem Züchtungsprogramm noch zusätzlich funktionierte, würde Nr. 1
einen unendlichen Vorrat an Human-Material haben. Wäre Kosten-Nutzen dann
besser als zuvor, würde Penta VI in einem sehr guten Licht stehen. Er wäre ein
gutes Teilchen des Kollektivs.
Als
er neben seiner Tafel ankam, hatte er die Zahlen schon im Kopf. Die Verluste
und die Labore zusammen ergaben schon ein höheres Minus. Kurz verharrte er.
Dann
änderten sich die roten Zahlen auf der schwarzen Tafel mitten in Nr.1: 82,3.
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27.
R e schaute seine Schwester entsetzt an. Er hatte gerade
versucht, ihr Raumschiff zu kontaktieren – ohne Erfolg. Immer und immer wieder
hatte der Prinz der Lan-Dan probiert, eine Verbindung zu ihrem Transportmittel
in der Umlaufbahn der Erde herzustellen.
Doch
es gab einfach keine Antwort.
Die
Lan-Dan waren alle in aufrechter Gestalt, keiner lief im Moment als Panther
umher. FeeFee war die Erste, die merkte, dass etwas nicht stimmte.
»Was
ist los?«, wollte die Assassinin wissen.
»Es
ist weg!! Einfach weg!! Ich verstehe nicht…«, stammelte Prinz Re fassungslos. Eigentlich
konnte den Königssohn nichts aus der Selbstbeherrschung bringen, aber dass ihre
einzige Möglichkeit, nach Hause zu kommen, verschwunden war, löste eine gewisse
Unruhe in dem Krieger aus.
Auch
FeeFee begriff, was das bedeutete.
Als
die beiden nervös wurden, verwandelten sie sich automatisch in schwarze
Panther. Und als wenn es einen unsichtbaren Impuls gegeben hätte, griff die
Verwandlungswelle auch auf die anderen Lan-Dan über. Nur das Geräusch einer platzenden
Blase fehlte in dem Moment.
Re
und FeeFee liefen auf der Bühne des Forum Wasserturm auf und ab, wie zwei wilde
Tiere, die in einem Käfig eingesperrt waren. Und was anderes war ihre momentane
Situation auch nicht.
Nur,
dass ihr Gefängnis nicht aus Gitterstäben, sondern aus einem ganzen Planeten
bestand. Wie Piraten, die man auf einer Insel zur Strafe abgesetzt hatte.
Re
hatte die Wasserproben noch an Bord des Schiffes senden können, aber danach war
der Kontakt abgebrochen. Noch während die beiden Anführer der Mission zur
Rettung ihrer Heimatwelt überlegten, kamen Geräusche vom Eingang des Saals.
Ein
Panther der Leibgarde begleitete den Mann, der ihnen diesen Unterschlupf
gezeigt hatte. Obwohl er seit jenem ersten Moment wusste, dass er es bei den
Panthern mit intelligenten Lebewesen zu tun hatte, waren sie ihm in dieser Form
immer noch nicht ganz geheuer.
Er
ließ sich zu Re und FeeFee führen.
Während
Re noch weiter auf der Suche nach einer Lösung für das Problem war, ging FeeFee
an den Bühnenrand und schaute ihm direkt in die Augen. So standen Panther und
Mensch von Angesicht zu Angesicht.
Ole
Sonne war der Vorsitzende des Fördervereins Wasserturm, aber auch der Mann, der
für seine Familie auf den Feldern nach Kartoffeln gesucht hatte.
Genau
wie die Schmetterlinge wurde dieser Mann von den grünen Augen der Panther-Prinzessin
gefesselt. Auch er sah dort eine wilde Seele, die nicht irdisch, nicht von
dieser Welt zu sein schien. Doch er hatte sich ein wenig besser unter Kontrolle
als das vernarrte Schmetterlingsmädchen und konnte sich aus dem Augen-Bann
befreien.
Leicht
wippelte er mit dem linken Fuß. Es waren solch edle Lebewesen. Ihre Präsenz
ließ das Gefühl aufkommen, man müsste sie um Erlaubnis fragen, um mit ihnen zu
sprechen - geschweige denn ihnen überhaupt in die Augen schauen zu können.
»Hallo,
mein Freund«, kam ihm FeeFee entgegen, die den Bauern zu schätzen gelernt
hatte. Auch wenn der Mann einer niederen Art angehörte, so war sein
persönlicher Einsatz ein Zeichen von enormer sozialer Kompetenz, die es nicht
bei vielen Lebewesen im Universum gab. Er war etwas Besonderes. Er kümmerte
sich um seine Familie, und brachte dabei den Mut auf, ihnen zu helfen.
»Die
Stadt ist bald voll von Truppen. Ihr solltet zusehen, dass ihr hier
verschwindet«, warnte der Lanker die Gruppe Außerirdische.
FeeFee
senkte zum Lohn leicht ihren Kopf.
»Ich
danke euch für eure Hilfe.«
»Die
Ersten sind schon an unserem nördlichen Ortseingang reingekommen. Sie haben
auch gefragt, wo sie in den Lanker Häusern Quartier beziehen können. Aber nicht
nur in Lank. In ganz Meerbusch. In allen Stadtteilen werden in den wenigen
übrig gebliebenen Häusern gerade Rosenarmee-Einheiten der europäischen Befreiungsarmee
untergebracht. Hier ist bald alles voll!! Ihr
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